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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 19. Abhandlung): Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37378#0016
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16 (A.19)

P. Lenard und W. Hausser:

in dessen Achse eine Heizspirale aus Platindraht angebracht war.
Der Phosphor bedeckte die Heizspirale nach außen hin; es kam
also nur die Emission der an der Glaswand liegenden Teile des
Phosphors zur Geltung, welche die Erwärmung von seiten der
Spirale nur durch Leitung von innen her empfingen, nicht etwa
durch Strahlung, die zugleich auch auslöschende Wirkung hätte
hervorbringen können. Das Rohr mit dem Phosphor konnte, in
einem Dewarschen Vakuumgefäß aus Quarz in gekühltem Alkohol
oder in flüssiger Luft stehend, von außen her mit einer Eisenlampe
belichtet werden, so daß volle Erregung des Phosphors stattfand^)
Der so hei beliebiger, tiefer Temperatur erregte Phosphor stand
vor der Lichteinlaßöffnung der lichtelektrischen Kamera, welche
60 Sek. nach Schluß der Erregung geöffnet wurde, nachdem in-
zwischen der Phosphor mit seiner erregten Seite gegen die Kamera
hingedreht war. Erst nach Öffnung der Kamera wurde das Kälte-
bad entfernt, der Phosphor zunächst der allmählichen Erwärmung
auf Zimmertemperatur überlassen und zuletzt mit Hilfe der
Heizspirale gänzlich ausgeleuchtet, damit seine ganze Lichtsumme
gemessen werde. Da der erregte Phosphor, solange er im Kälte-
bad stand, gar keine blaue, lichtelektrisch wirksame Emission
zeigte (unterer Momentanzustand der <x-Bande), war es gleich-
gültig, daß er zuerst mit dem unvollkommenen lichtdurchlässigen
Bad umgeben der Kamera gegenüberstand. Sofort nach Ent-
fernung des Bades wurde ein Mantelrohr, auf dessen Boden PgOg
sich befand, über das Phosphorrohr geschoben, um dasselbe vor
Bereifung zu schützen; denn bald nachdem Erwärmung des
Phosphors eintrat, begann auch sein blaues Aufleuchten, das
unvermindert auf die Kamera wirken sollte. Zu bemerken ist,
daß das Leuchten der grünen CaCux-Bande, der tieferen Lage
ihrer Temperaturzustände entsprechend, bei der kalten Erregung
viel stärker zum Vorschein kam, als bei Zimmertemperatur^),
so daß trotz des nur spurenweisen Gehalts an Cu und der geringen
lichtelektrischen Wirksamkeit der Bande ein Blaufilter zwischen
Phosphor und Kamera geschaltet werden mußte, um nur das Licht
der Bi-Bande allein zu messen.
Folgendes ist die Zusammenstellung der erhaltenen Resultate:

2?) über die dazu nötigen Erregungsintensitäten und Erregungszeiten
vgi. Lichtsummen 8. 15.
23) Wie bereits 1904 erörtert.
 
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