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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 19. Abhandlung): Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37378#0037
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Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren. (A. 19) 37
phors werden sukzessive (durch lichtelektrische Wirkung bzw.
sekundäre Kathodenstrahlung) 4 Elektronen des Bi-Atoms
von ihm abgetrennt und in der Umgebung aufgespeicheHW).
Bei der durch die Wärmebewegung der Atome bewirkten Wieder-
befreiung dieser aufgespeicherten Elektronen kehren sie suk-
zessive wieder zum Bi-Atom zurück, wobei jedesmal ein Energie-
quant als Lichtblitz von dem Bi-Atom emittiert wird. Die Gesamt-
emission des Phosphors bestünde also aus (maximal) 4 mal so
vielen, zeitlich völlig voneinander getrennten Lichtblitzen, als
Bi-Atome in den ^-Zentren vorhanden sind).
In Hinsicht des Abklingungsvorganges ist die Fest-
stellung hervorzuheben, daß durchaus keine so große Zahl von
Elektronen ins Spiel kommt, als die von den Herren NicHOLS und
MERRiTT entwickelte Abklingungstheorie fordert (wenn man die mit
der sonstigen Kenntnis von den Phosphoren unvereinbaren An-
nahmen dieser Theorie beseitigt, vgl. 1909 S. 678 u. 682). Wir haben
also mit Recht diese Theorie der Abklingung völlig verlassen (nach-
dem wir zuerst versucht hatten, sie durchzuführen^)), um so
mehr als auch das Resultat dieser Theorie -— das Abklingungsgesetz
nach der reziproken Intensitätswurzel als linearer Zeitfunktion —
sich als unzutreffend zeigte (siehe ,,Abklingung"). Ebenso kann es
aber nun auch als festgestellt gelten, daß —wenigstens in dem hier
untersuchten Falle—mehr als nur ein einzelnes Elektron pro Metall-
atom bei der Abklingung wirksam ist, und dies kann das Abklin-
gungsgesetz relativ verwickelt machen, so daß selbst beim
Vorhandensein von nur genau untereinander gleichen Zentren
(Zentren einheitlicher Dauer) im Phosphor keine einfache Ex-
ponentialfunktion für die Abklingungskurve zu erwarten wäre (vgl.
,,Abklingung" S. 50, wo wir den einfachsten Fall nur eines Elek-
trons pro Metallatom betrachteten).
Bemerkenswert ist noch folgende Überlegung, die licht-
elektrische Wirkung betreffend. Sieht man die Erregungs-

T Wahrscheinlich am S-Atom (bei den Oxydphosphoren von Herrn
HiRSCH am O-Atom, bei den Selen-Phosphoren von Herrn PAULi am Se-
Atom).
65) Die damals (1909, 8. 682) gemachte Annahme sehr vieler abtrenn-
barer Elektronen in den schweren Metallatomen ist demnach jetzt in
zweifacher Weise widerlegt, nämlich direkt durch Zählung der abtrenn-
baren Elektronen, und indirekt durch den Nachweis der Ungiltigkeit des
Gesetzes, auf welches die Annahme sich stützte.
 
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