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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 19. Abhandlung): Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37378#0038
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38 (A.19)

P. Lenard und W. Hausser:

maxima d einer Phosphoreszenzbande als die Spektralstcllen
an, bei welchen Resonanz der abtrennbaren Elektronen
stattfindet, wozu nach den bisherigen Beobachtungen Anlaß vor-
handen ist (vgl. 1909, S. 672), so sind durch diese Maxima d die
Eigenschwingungsdauern der 4 abtrennbaren Elektronen gegeben.
Solche Eigenschwingungsdauern wären danach bei CaBix zwei
vorhanden (d^ und dg). Da wir aber fanden, daß dieser Phosphor
durch jede dieser beiden Eigenschwingungsdauern allein schon voll
erregt werden kann (,,Lichtsummen", S. 20), müßten dann jedem
einzelnen der 4 abtrennbaren Elektronen beide Eigenschwingungs-
dauern zugeschrieben werden, und zwar unabhängig davon, ob
schon eines oder mehrere dieser Elektronen abgetrennt sind, oder
ob nicht. Dem Emissionselektron dagegen kommt nur die eine,
der Emissionsbande ex entsprechende Eigenperiode zu, welche durch
die Rückkehr jedes der 4 lichtelektrischen Elektronen erregbar
wäre.
Man kann aber, um diese wenig wahrscheinlichen Annahmen
über die Eigenperioden der abtrennbaren Elektronen zu umgehen,
auch annehmen, du/? ubfreTm&ure
mc/d 3zhd, sondern daß erstere Elektronen
(deren weit über das Atomvolum hinausgreifende Kraftfelder
wir als gut festgestellt betrachten — s. 1909, S. 671 —) nur die
Energieaufnahme (Resonanz) besorgen, nicht aber selbst ent-
weichen, vielmehr andere Elektronen (darunter wohl auch die Valenz-
elektronen, deren leichtes Entweichen bekannt ist) mit Ildie der
aufgenommenen Energie zum Entweichen bringen. Es würden
dann im Bi-Atom durch die Phosphoreszenzbeobachtungen an-
gezeigt sein: Erstens zwei lichtelektrische (d. i. resonanzfähige)
Elektronen — jedes mit nur einer Eigenperiode (d^ bzw.
dg) —', zweitens die von uns hier gezählten 4 abtrennbaren
Elektronen, und drittens das Emissionselektron. Die komplizierte
Vorstellung von den mehrfachen, übereinstimmenden und von-
einander unabhängigen Eigenperioden vier verschiedener Elektronen
ist dann überflüssig.
Uber die Emissionstemperatur bei CaBi<x. —- Man
kann die Emissionstemperatur eines Phosphors mit Bezug auf eine
bestimmte Bande desselben als die Temperatur des schwarzen
Körpers definieren, welcher in der betreffenden Wellenlänge die
gleiche Emissionsintensität besitzt wie der Phosphor. Die Emis-
sionsintensität eines Phosphors steigt nun mit dem Metallgehalt,
 
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