Metadaten

Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 19. Abhandlung): Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren — Heidelberg, 1913

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37378#0041
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren. (A. 19) 41
will — ebenfalls in Gestalt der Temperaturen der beiden Strah-
lungen erfolgen könnte.
Lichtquantenzahlen abklingender Phosphore. -—- Es
ist nach den vorhergehenden Resultaten leicht anzugeben, wie viele
Lichtquanten ein gegebener CaBix-Phosphor zu beliebiger Zeit
nach Schluß der Erregung in der Zeiteinheit emittiert. Da die
Lichtintensitäten im Abklingen zu sehr geringen und schließlich
für das Auge unmerklichen Beträgen herabsinken, ist es nicht
ohne Interesse, die Lichtquantenzahlen zu betrachten, welche
diesen minimalen Intensitäten entsprechen. Es sei daher unseren
Daten das Folgende entnommen: 20 Tage nach Schluß voller Er-
regung eines CaBix-Phosphors ist dessen Lichtsumme auf nahe
des Anfangswertes herabgesunken (,,Abklingung" Tab. II). Es
ist also dann i/io der in den x-d-Zentren wirksamen Metallatome
noch erregt; das sind 3 . 10^ Metallatome im mnP Phosphor
(,,Abklingung" S. 33). Diese Zahl vermindert sich während des
weiteren Abklingens zur betrachteten Zeit mit einer Geschwindig-
keit, welche sie in 110 Tagen auf die Hälfte sinken läßt (,,Ab-
klingung" Tab. XIV); danach kommen im mnP des Phosphors
in dieser Zeit 1,7 . 10^ Metallatome in der Sekunde zum Ausleuch-
ten, also 4mal so viel, d. i. 6,8 . 10^ Lichtquanten zur Emission.
Damit diese Lichtquanten aus dem Phosphor entweichen können,
dürfen sie nur einer Oberflächenschicht von ca. O'l mm Dicke
entstammen (siehe ,,Lichtsummen" S. 33), was bei dem angenom-
menen Volumen von 1 mnP 10 mnP Phosphoroberfläche ent-
spricht. Von 1 mnP Phosphoroberfläche kommen demnach 6,8 . 10^
Lichtquanten pro Sek. in Betracht. Eine in der Entfernung der
normalen Sehweite von 25 cm entfernte Augenpupille von 1/4 cnP
Öffnung empfängt demnach (central) von 1 mnP anvisierter Phos-
phoroberfläche 1/4.6,8 . 10^/4.25^ 7r = 22 Lichtquanten pro Sek.
Es kommt dann an der Stelle des Auges nur ein Lichtquant auf
340 nP Volumen. Um solche geringe Zahlen von Lichtquanten han-
delt es sich demnach bei dem, auch dem ausgeruhtesten Auge unsicht-
baren Nachleuchten der vor 20 Tagen erregten Phosphoroberfläche.
Aber auch die dem Auge gut sichtbaren Konzentrationen der
Lichtquanten zu den früheren Zeiten des Abklingens, welche nach
den im Vorliegenden und in ,,Abklingung" gegebenen Daten leicht
berechnet werden, sind nicht sehr groß, so daß der oben (Fuß-
note 61) gezogene Schluß in Bezug auf die Natur der Licht-
quanten wohl gerechtfertigt erscheint.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften