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Becker, August; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 6. Abhandlung): Über absolute Radiumbestimmungen mit dem Emanometer — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37348#0019
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Über absolute Radiumbestimmungen mit dem Emanometer. (A. 6) 19
achtet worden^). Doch erscheint die Zahl genügend untersuchter
Fälle noch unzureichend und namentlich die Kenntnis von der
Größe des Einflusses solcher Phänomene noch unbefriedigend. Wir
haben daher Gelegenheit genommen, im Anschluß an unsre vor-
stehend mitgeteilten Versuche, für welche selbst wir die Nichtbe-
teiligung störender Einflüsse bereits erwiesen haben, die Frage in
mehrfacher. Richtung näher zu verfolgen. Wir haben vornehmlich
zu ermitteln versucht, welche Faktoren die vollständige Abtrennung
der Emanation aus Lösungen zu beeinflussen vermögen und von
welcher Größe dieser Einfluß in den verschiedenen Fällen ist.
1. Untersuchung der Adsorption an Glaswänden. Es
schien uns vor allem besonders wichtig festzustellen, wie weit eine
etwaige Adsorption der Emanation an den Wänden der Präparat-
gefäße zu einem Verlust an meßbarer Emanation führen könnte.
Für die Möglichkeit einer solchen Erscheinung bestehen seit langem
Vermutungen^"), die bisher eine direkte Prüfung durch das Experi-
ment, soviel uns bekannt, nicht erfahren haben.
Man kann zur Untersuchung der Frage in verschiedener Weise
Vorgehen: Würde eine merkliche Adsorption der Emanation an der
Wandung eines Präparatgefäßes stattfinden, so würde die aus einer
radiumhaltigen Lösung mit Hilfe eines hindurchgeleiteten Gas-
stroms bei gewöhnlicher Temperatur entnehmbare Emanations-
menge offenbar geringer sein müssen als in den Fällen, wo die
Emanation durch Auskochen der Lösung und gleichzeitiges starkes
Erhitzen der Gefäßwände entfernt wird. Die Ausführung dieses
Versuchs ließ keinerlei Verschiedenheit der Beobachtungsergebnisse
im Sinne dieser Folgerung erkennen. Wir haben eher bei Auskochen
der Lösungen etwas geringere Emanationswirkungen (2—3 Proz.)
im Emanometer beobachtet, da wohl ein Teil der Emanation hier-
bei mit dem sich an der Wasseroberfläche der Kontaktkanne kon-
densierenden Dampf in das Wasser übertreten konnte. Der Ver-
such erscheint daher nicht genügend beweisend. Gegen ein merk-
liches Vorhandensein der Wandadsorption spricht aber mit Sicher-
heit der Ausfall unsrer mitgeteilten Versuche, welche für Lösungen
und Schmelzen, welch letztere durch intensives Erhitzen der Prä-
paratgefäße von ihrer Emanation befreit worden waren, bei glei-
chem Radiumgehalt gleiche Emanationswirkung ergaben.
3") Z. B. P. CURIE U. DANNE, C. R. 136, S. 364,1903 (Gummi); E. RUTHER-
FORD, Aatm-e 7-1, 8. 634, 1906 (Ruß, Kohle); E. EBLERu. M. FELLNER, ßer. &
cAem. Ges. 44, 8. 2332, 1911 (kolloidale Substanzen).
4") Vgl. Anm. 34.

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