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A. Becker und H. Holthusen:
Ebler und Fr. FellneF?) erkannt worden ist. Etwa 3 ccm gela-
tinöser Kieselsäure, die aus salzsaurer Wasserglaslösung durch Dia-
lyse hergestellt war, wurden etwa 10 ccm einer Radiumlösung von
0.000147 mgr Radiumgehalt zugesetzt. Die in Intervallen von 1
bis 2 Tagen untersuchte Emanationsabgabe war, in Prozenten der
nach dem Radiumgehalt zu erwartenden, die folgende:
Nach 1 2 3 5 Tagen
Wirkung 82 95 98 89 Prozent.
Die Erscheinung ist ganz vom Charakter der bei Kokosnuß-
kohle früher beobachteten, sodaß wir auch hier die Andeutung einer
einfachen Adsorptionswirkung haben. Deren Einfluß auf die Ema-
nationsabgabe ist, wenn er auch je nach der Konstitution der Kiesel-
säure mehr oder weniger stark hervortreten wird, von gleicher
Größenordnung wie bei Gegenwart von erheblichen Mengen der
untersuchten Kohle.
Die Gegenwart kolloidaler Substanzen bietet sonach eine wei-
tere Erschwerung der Radiumbestimmung bei Lösungen, insofern
als ihr Einfluß in günstigen Fällen nur durch lang dauernde Ent-
lüftung zu eliminieren ist und ein Auskochen der Lösungen in all
den Fällen sich verbieten wird, in denen die Erhitzung zu Koagu-
lationen führt.
iV. Bestimmung des Radiumgehalts der Kreuznacher
Domasche.
Die von uns untersuchte Substanz stellt neuerdings das Aus-
gangsmaterial dar für die technische Radiumgewinnung der Kreuz-
nacher Saline. Sie ist der Aschenrückstand der längere Zeit in den
Gradierhäusern benutzten Reißigbüschel und enthält daher die im
Laufe der Zeit aus dem sie berieselnden Solwasser auf ihnen aus-
geschiedenen Sedimente. Wir haben zwei verschiedene Proben auf
ihren Radiumgehalt untersucht, von denen die eine einer freund-
lichen Sendung des Herrn Salinendirektor Neumann aus dem Jahre
1911, die zweite einer späteren Sendung gegen Ende 1912 entnommen
ist. Auf die erste Probe beziehen sich die beiden zunächst folgenden
Analysen, auf die zweite Probe die unter 3. mitgeteilte Analyse^).
5?) E. EBLER u. M. FELLNER, .Ser. & Ges. 44, 8. 2332, 1911;
ZeitscAr. f. cmorg. CAe??Le 73, 8. 1, 1911; M. FELLNER, Diss. jHeide^erg 1912.
58) Zu allen Analysen wurden Glas- oder Porzellangefäße benutzt, die zu-
vor mehrfach mit destilliertem Wasser und verdünnter Salzsäure, der zuletzt
einige Tropfen Chlorbarium zugesetzt waren, ausgekocht wurden.
A. Becker und H. Holthusen:
Ebler und Fr. FellneF?) erkannt worden ist. Etwa 3 ccm gela-
tinöser Kieselsäure, die aus salzsaurer Wasserglaslösung durch Dia-
lyse hergestellt war, wurden etwa 10 ccm einer Radiumlösung von
0.000147 mgr Radiumgehalt zugesetzt. Die in Intervallen von 1
bis 2 Tagen untersuchte Emanationsabgabe war, in Prozenten der
nach dem Radiumgehalt zu erwartenden, die folgende:
Nach 1 2 3 5 Tagen
Wirkung 82 95 98 89 Prozent.
Die Erscheinung ist ganz vom Charakter der bei Kokosnuß-
kohle früher beobachteten, sodaß wir auch hier die Andeutung einer
einfachen Adsorptionswirkung haben. Deren Einfluß auf die Ema-
nationsabgabe ist, wenn er auch je nach der Konstitution der Kiesel-
säure mehr oder weniger stark hervortreten wird, von gleicher
Größenordnung wie bei Gegenwart von erheblichen Mengen der
untersuchten Kohle.
Die Gegenwart kolloidaler Substanzen bietet sonach eine wei-
tere Erschwerung der Radiumbestimmung bei Lösungen, insofern
als ihr Einfluß in günstigen Fällen nur durch lang dauernde Ent-
lüftung zu eliminieren ist und ein Auskochen der Lösungen in all
den Fällen sich verbieten wird, in denen die Erhitzung zu Koagu-
lationen führt.
iV. Bestimmung des Radiumgehalts der Kreuznacher
Domasche.
Die von uns untersuchte Substanz stellt neuerdings das Aus-
gangsmaterial dar für die technische Radiumgewinnung der Kreuz-
nacher Saline. Sie ist der Aschenrückstand der längere Zeit in den
Gradierhäusern benutzten Reißigbüschel und enthält daher die im
Laufe der Zeit aus dem sie berieselnden Solwasser auf ihnen aus-
geschiedenen Sedimente. Wir haben zwei verschiedene Proben auf
ihren Radiumgehalt untersucht, von denen die eine einer freund-
lichen Sendung des Herrn Salinendirektor Neumann aus dem Jahre
1911, die zweite einer späteren Sendung gegen Ende 1912 entnommen
ist. Auf die erste Probe beziehen sich die beiden zunächst folgenden
Analysen, auf die zweite Probe die unter 3. mitgeteilte Analyse^).
5?) E. EBLER u. M. FELLNER, .Ser. & Ges. 44, 8. 2332, 1911;
ZeitscAr. f. cmorg. CAe??Le 73, 8. 1, 1911; M. FELLNER, Diss. jHeide^erg 1912.
58) Zu allen Analysen wurden Glas- oder Porzellangefäße benutzt, die zu-
vor mehrfach mit destilliertem Wasser und verdünnter Salzsäure, der zuletzt
einige Tropfen Chlorbarium zugesetzt waren, ausgekocht wurden.