Über absolute Radiumbestimmungen mit dem Emanometer. (A. 6) 29
zu einer gleichzeitigen Steigerung der Radiumwirkung, obwohl der
Zusatz des Bariumsalzes zu merklicher Trübung der Lösung führt.
Der Zusatz einiger Tropfen verdünnten Bariumchlorids zu
unsrem obigen Präparat lieferte beispielsweise folgende gesteigerte
Wirkung:
Nach 1 2 Tagen
Wirkung 39 46 Prozent.
Die Beobachtungen lassen erkennen, daß die Gegen-
wart von SO^-Ionen in Radiumlösungen schon in den ge-
ringsten Spuren jeden Versuch der Radiumbestimmung
mit Hilfe der Messung der von den Lösungen abtrenn-
baren Emanation illusorisch macht. Da außerdem das
Fehlen oder Vorhandensein einer sichtbaren Trübung in
keiner Weise genügt, über die Gegenwart einer merkli-
chen Störungsquelle zu entscheiden — starke Karbonat-
fällungen stören beispielsweise kaum, während die Gegenwart
kleinster Mengen gelösten Sulfats von außerordentlichem Einfluß
ist — so kann die Methode der Radiumbestimmung durch
Emanationsmessung bei Lösungen nur dann Anspruch
auf Exaktheit erheben, wenn eine einwandfreie chemi-
sche Konstitution der Lösung durchaus zweifelfrei sic her-
gestellt ist, was bei Untersuchung von Präparaten nicht
genau bekannter Herkunft und Herstellungsweise nie-
mals zutrifft.
Eine Beseitigung dieser Unsicherheit sehen wir nur
in der Anwendung der von dem einen von uns^) ausgearbeiteten
Methode der Sulfatuntersuchung, worauf an genannter Stelle
bereits hingewiesen worden ist. Wir haben deshalb auch beson-
deren Wert darauf gelegt, unsre im Vorstehenden mit Lösungen
ausgeführten Eichmessungen durch gleichzeitige Sulfatuntersu-
chungen zu kontrollieren.
g) Wir haben zum Vergleich mit den vorhergehenden Ergeb-
nissen schließlich den Einfluß der Gegenwart der großen Moleküle
kolloidaler Substanzen auf die Abtrennung der Emanation von
Lösungen an dem Beispiel der Kieselsäure^) verfolgt, deren Ad-
sorptionsvermögen für radioaktive Substanzen zuerst von Herrn
35) H. HOLTHUSEN, 1. C.
36) Deren Molekulargewicht scheint über 50 000 zu liegen (SABANEJEFF,
PAem. PenU-aKT 1891, I, S. 10).
zu einer gleichzeitigen Steigerung der Radiumwirkung, obwohl der
Zusatz des Bariumsalzes zu merklicher Trübung der Lösung führt.
Der Zusatz einiger Tropfen verdünnten Bariumchlorids zu
unsrem obigen Präparat lieferte beispielsweise folgende gesteigerte
Wirkung:
Nach 1 2 Tagen
Wirkung 39 46 Prozent.
Die Beobachtungen lassen erkennen, daß die Gegen-
wart von SO^-Ionen in Radiumlösungen schon in den ge-
ringsten Spuren jeden Versuch der Radiumbestimmung
mit Hilfe der Messung der von den Lösungen abtrenn-
baren Emanation illusorisch macht. Da außerdem das
Fehlen oder Vorhandensein einer sichtbaren Trübung in
keiner Weise genügt, über die Gegenwart einer merkli-
chen Störungsquelle zu entscheiden — starke Karbonat-
fällungen stören beispielsweise kaum, während die Gegenwart
kleinster Mengen gelösten Sulfats von außerordentlichem Einfluß
ist — so kann die Methode der Radiumbestimmung durch
Emanationsmessung bei Lösungen nur dann Anspruch
auf Exaktheit erheben, wenn eine einwandfreie chemi-
sche Konstitution der Lösung durchaus zweifelfrei sic her-
gestellt ist, was bei Untersuchung von Präparaten nicht
genau bekannter Herkunft und Herstellungsweise nie-
mals zutrifft.
Eine Beseitigung dieser Unsicherheit sehen wir nur
in der Anwendung der von dem einen von uns^) ausgearbeiteten
Methode der Sulfatuntersuchung, worauf an genannter Stelle
bereits hingewiesen worden ist. Wir haben deshalb auch beson-
deren Wert darauf gelegt, unsre im Vorstehenden mit Lösungen
ausgeführten Eichmessungen durch gleichzeitige Sulfatuntersu-
chungen zu kontrollieren.
g) Wir haben zum Vergleich mit den vorhergehenden Ergeb-
nissen schließlich den Einfluß der Gegenwart der großen Moleküle
kolloidaler Substanzen auf die Abtrennung der Emanation von
Lösungen an dem Beispiel der Kieselsäure^) verfolgt, deren Ad-
sorptionsvermögen für radioaktive Substanzen zuerst von Herrn
35) H. HOLTHUSEN, 1. C.
36) Deren Molekulargewicht scheint über 50 000 zu liegen (SABANEJEFF,
PAem. PenU-aKT 1891, I, S. 10).