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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 1. Abhandlung): Die Einwirkung von Stickoxyd auf Chlor, 1 — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37409#0028
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20 (A. 1)

Max Trautz:

erst im Januar 1914 zu meiner Kenntnis gelangten. Unsere Ver-
suche werden trotzdem jetzt schon mitgeteilt, weil in der Ab-
handlung VAGOS wie in der französischen nur anscheinend zu-
reichende Deutungen der ihre vorliegenden Schwierigkeiten ent-
halten sind, die die weitere Erforschung verzögern würden und weil
jene 3 Abhandlungen zugleich eine Fülle wertvollen Tat-
sachenmaterials enthalten, das zu einer anderen Deutung führen
hilft und mit unserem vereint, schon jetzt zu einer Anzahl
sicherer, neuer und klärender Schlüsse führt.
2. Vorversuche.
A. Präparative Arbeiten.
Orientierende Versuche, durch Einwirkung von NO auf Gig zu
anderen Verbindungen zu gelangen, als zu schon bekannten (NOC1,
NOg, NgO^, NgO, Ng), sind bis jetzt ohne entscheidenden Erfolg
geblieben.
An Verbindungen von Stickoxyd mit mehr Chlor, als NOG1
entspricht^, deren Existenz u. a. schon von GAY-LussAC be-
hauptet worden ist, scheint nur NOGI3 mit einer gewissen Wahr-
scheinlichkeit nachgewiesen zu seinW Bei sehr tiefen Tempera-
turen -— etwa —IO70 -—- konnten BouBNOFF und GuYE eine Ab-
rundung der Schmelzkurve beobachten für ein Gemisch von NOG1
und Gig und diese Rundung lag recht genau dort, wo das Massen-
verhältnis der beiden Stoffe dem Wert 1:1 gleichkam. Sie ließ auf
eine sehr starke Dissoziation der Verbindung selbst bei diesen Tem-
peraturen schließen. WouRTZEiV vermutet wohl mit Recht, daß
das Ausgefrorene bei diesen Versuchen Chlor eingeschlossen ent-
hielt, so daß der Verlauf der Kurve dadurch etwas entstellt ist.
War das NOGI3 bei diesen Untersuchungen, wie wahrscheinlich
ist, im Gleichgewicht mit seinen Zerfallsprodukten, so muß es sich
aus Chlor und NOC1 unter sehr geringer Wärmeentwicklung bilden.
Die Existenz aller anderen Verbindungen von Stickoxyd mit
Chlor wird heutzutage in der Literatur — ausgenommen Kiss'
Arbeit, der NO-reichere Verbindungen vermutet, als NOC1—-eben-
so bestritten, wie die von Verbindungen von Stickoxyd mit Chlor
und Sauerstoff.
Das Dimere von NOC1, entsprechend dem Stickstoffdioxyd
NgO^, soll im flüssigen NOC1 in kleiner Menge vielleicht vor-
 
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