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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 1. Abhandlung): Die Einwirkung von Stickoxyd auf Chlor, 1 — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37409#0031
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Die Einwirkung von Stickoxyd auf Chlor. I. (A. 1) 23

B. Messung der Vereinigung von Stickoxyd mit Chlor.
Als im Jahr 1910 die Untersuchung der Reaktion wieder auf-
genommen wurde, und andere Verbindungen als NOC1 nach fremden
und eigenen Versuchen nicht sich zu bilden schienen, erhob sich
zuerst die Frage, oh SuDBOROUGH und MiLLAR Gleichgewichte
gemessen haben. Es schien, als ob man sogar hei viel tieferen Tem-
peraturen solche in ganz kurzen Zeiten erhielt. Daher wurden
Messungen zwischen Zimmertemperatur und 340° angestellt.
Sie wurden mit einem Apparat ausgeführt, der sich zu ziemlich
genauen orientierenden und zu Demonstrationsmessungen an Gasen
dann sehr gut eignet, wenn man kolorimetrisch oder mano-
metrisch oder volumetrisch Vorgehen kann. Er wird im Heidel-
berger Chemischen Laboratorium zur Demonstration der fünf Gas-
gesetze, der Gasgleichgewichte (Massenwirkungsgesetz, Isochore,
NERNSTsche Formel —- Beispiel NOg-—Zerfall) und der Gas-
reaktionsgeschwindigkeiten, auch bei Wandreaktionen oder bei
Belichtung benützt. Da er so vielseitige Verwendung zuläßt, bei
besserer Wärmeisolation auch zu genauen Messungen dienen
kann, so soll das Arbeiten mit ihm kurz beschrieben werden. Man
kann ihn zwischen etwa 30° und 340° benützen. Die Temperaturen
lassen sich auf 0.1° bis 0.5° zeitlich konstant halten, ohne daß man
bewegter Rührer bedarf. Die Lage des Reaktionsgefäßes und des
Thermostaten braucht selbst dann nicht verändert zu werden,
wenn man sehr schnell von einer zu einer anderen Temperatur
übergehen will. Der Übergang ist außerordentlich schnell und
leicht zu erreichen. Der Apparat arbeitet geruchlos im Gegensatz
zu Ölbädern. Er nimmt sehr wenig Raum ein. Das kolorimetrische
Arbeiten damit soll hier nicht besprochen werden.
Prinzip der Methode.
Man verfolgt die Reaktion zwischen NO und Clg, volumetrisch-
manometrisch. Sie spielt sich im automatisch regulierten Thermo-
staten ab. Das Volumen des Reaktionsgefäßes ist bekannt, seine
(konstante) Temperatur mißt man. Bei ausreichend langsamen
Vorgängen kann man die Ausgangsstoffe manometrisch einmessen.
Bei Stickoxyd und Chlor, wo die Reaktion sehr schnell sich ab-
spielt, mißt man aus einer BLEiERschen Gasbürette den zweiten Be-
standteil volumetrisch ein. Dadurch kennt man die Anfangskon-
zentrationen.
 
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