Beitrag zur Kenntnis des Erythrins.
(A. 15) 7
Optische Orientierung und Auslöschungsschiefe.
Der Erythrin hat bekanntlich optisch negativen Charakter und
normal symmetrische Achsenlage; die gekreuzte Dispersion ist
schwach ausgebildet. Ich maß an zwei etwa 1 mm breiten und
4 mm langen, besonders regelmäßig aufgebauten Kriställchen mit
einem sorgfältig justierten Mikroskop in Na-Licht
c:c = -32,2° + 0,3°.
Bei Messung im weißen Licht wurde der gleiche Wert er-
halten.
Der kleinste Vektor c der Indikatrix weicht also, von (010)
aus gesehen, im entgegengesetzten Sinne der Uhrzeigerdrehung um
32,2° von der c-Achse ab, oder anders ausgedrückt, dieser Vektor
neigt sich bei richtiger kristallographischer Aufstellung des Kristalls
eben um 32,2° nach vorn. Gegen die Spur des so häufig ausge-
bildeten Querdomas (101) auf (010) muß die Neigung dieses
Vektors im Sinne der Uhrzeigerdrehung um 22,7° abweichen, wie
auch noch durch besondere Messung festgestellt wurde. Die Zeich-
nung (s. Tafelfigur 6) soll die optische Orientierung noch ver-
deutlichen.
Winkel der optischen Achsen.
Die Messung des Achsenwinkels über der spitzen Bisektrix (n)
auf Spaltblättchen nach (010) wurde in Wasser (21° G) mit dem
WüLFiNG'schen Achsenwinkelapparat und Monochromator für die
folgenden Lichtarten vorgenommen:
2 Wa
2 Va
A
122,2°
—
C
122,1°
—
D
122,3°
89,3° + 0,2°
E
122,5°
—
L
119,4°
—
G'
117,7°
—
Lür jede Achse wurden zehn Ablesungen gemacht, wobei Schwan-
kungen bis zu +0,1° vorkamen. Die Dispersion für 2 Wa ist von
Rot bis Grün sehr gering, sodaß sie bei der Kleinheit der Prä-
parate, der starken selektiven Absorption und der damit zusam-
menhängenden Lichtschwäche der Bilder (besonders für A-Licht)
nicht mit Sicherheit festgestellt werden konnte. Jenseits Grün
aber wird in Wasser der Achsenwinkel erheblich kleiner und nimmt
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Optische Orientierung und Auslöschungsschiefe.
Der Erythrin hat bekanntlich optisch negativen Charakter und
normal symmetrische Achsenlage; die gekreuzte Dispersion ist
schwach ausgebildet. Ich maß an zwei etwa 1 mm breiten und
4 mm langen, besonders regelmäßig aufgebauten Kriställchen mit
einem sorgfältig justierten Mikroskop in Na-Licht
c:c = -32,2° + 0,3°.
Bei Messung im weißen Licht wurde der gleiche Wert er-
halten.
Der kleinste Vektor c der Indikatrix weicht also, von (010)
aus gesehen, im entgegengesetzten Sinne der Uhrzeigerdrehung um
32,2° von der c-Achse ab, oder anders ausgedrückt, dieser Vektor
neigt sich bei richtiger kristallographischer Aufstellung des Kristalls
eben um 32,2° nach vorn. Gegen die Spur des so häufig ausge-
bildeten Querdomas (101) auf (010) muß die Neigung dieses
Vektors im Sinne der Uhrzeigerdrehung um 22,7° abweichen, wie
auch noch durch besondere Messung festgestellt wurde. Die Zeich-
nung (s. Tafelfigur 6) soll die optische Orientierung noch ver-
deutlichen.
Winkel der optischen Achsen.
Die Messung des Achsenwinkels über der spitzen Bisektrix (n)
auf Spaltblättchen nach (010) wurde in Wasser (21° G) mit dem
WüLFiNG'schen Achsenwinkelapparat und Monochromator für die
folgenden Lichtarten vorgenommen:
2 Wa
2 Va
A
122,2°
—
C
122,1°
—
D
122,3°
89,3° + 0,2°
E
122,5°
—
L
119,4°
—
G'
117,7°
—
Lür jede Achse wurden zehn Ablesungen gemacht, wobei Schwan-
kungen bis zu +0,1° vorkamen. Die Dispersion für 2 Wa ist von
Rot bis Grün sehr gering, sodaß sie bei der Kleinheit der Prä-
parate, der starken selektiven Absorption und der damit zusam-
menhängenden Lichtschwäche der Bilder (besonders für A-Licht)
nicht mit Sicherheit festgestellt werden konnte. Jenseits Grün
aber wird in Wasser der Achsenwinkel erheblich kleiner und nimmt