Metadaten

Lincio, Gabriel; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 15. Abhandlung): Beitrag zur Kenntnis des Erythrins: nebst einem Anhang über die Doppelbrechung des Vivianits — Heidelberg, 1914

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37438#0008
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8 (A. 15)

G. Lincio:

für die Beobachtung bei G'-Licht (X = 0.000434 mm) um etwa 5"
ab. Nimmt man für den Brechungsexponenten des Wassers bei
21° 1,3329, und für ß^ des Erythrins 1,6615 + 0,0018 (s. w. u.)
an, so erhäit man für den wahren Achsenwinke] über a
2V^ = 89,3o ± 0,2o.
Die wahren Achsenwinke] für die anderen Lichtarten haben
sich noch nicht ermitteln lassen, weil es noch nicht gelungen ist,
die zugehörigen Werte für ß zu messen.

B rechungsexponenten.

Die Messungen geschahen an einem Aß BE'sehen Totalreflekto-
meter, wie dies von G. KLEIN angegeben und von R. FuEss aus-
geführt ist. Bei der Weichheit und Biegsamkeit des Materials
mußten die Beobachtungen sich auf Spaltblättchen nach (010) be-
schränken. Nach vielen Vorversuchen, die auch eine genaue
Justierung des Instruments und vergleichende Beobachtungen an
Luft, Wasser und Kalkspat (s und o) einschlossen, wurden fol-
gende Werte für Na-Licht ermittelt:
Brechungsexponent der Halbkugel N^ = 1,7973.

Winkel der Totalreflexion
Brechungsexponent für
= P
Na-Licht
<x
64° 44+6'
1,6254+0,0020
ß
67° 35+6'
1,6615+0,0018
Y
70° 50+6'
1,6977+0,0011

(Y-ß)Na - 0,0362 + 0,0029 .

Hieraus berechnet sich der Winkel der optischen Achsen zu

2V

a(Na)

= 88.2° ± 5,40

während 89,3°±0,2° direkt gemessen wurden (s. 0.). Diese Über-
einstimmung kann als eine sehr gute bezeichnet werden.

Die Doppelbrechung und ihre Dispersion.
Zur Bestimmung dienten 3 Spaltblättchen nach (010) in
der Dicke von 20, 34 und 45 g Dicke, mit einem möglichen Fehler
in der Dickenbestimmung von 1—2 p. Es war keine leichte Auf-
gabe, diese Blättchen ganz zusammenhängend, also ohne aufge-
blätterten Rand, herzustellen. Die Dickenmessung erfolgte an
den auf die hohe Kante gestellten Blättchen mittels des Mikroskops.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften