Probleme komplexer Moleküle II.
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Oberfläche. — Man hat also das merkwürdige Resultat, daß
Zerteilung des Wassers je nach Umständen sowohl stärkste elek-
trische Wirkung geben könne — wie im Zersprüher —, als auch
gänzliches Fehlen der Wirkung -— wie beim Zerfahren und Zer-
reißen der Wasserstrahlen und Tropfen. Solange kein Weg zur
Aufklärung dieses Widerspruches zu sehen war — beziehlich zum
Verständnis des Wesentlichen im Vorgänge der Zerteilung, wo-
durch derselbe erst wirksam wird—, schien mir der Wasserfalleffekt
noch nicht soweit verstanden zu sein, daß entferntere Voraussagen,
z. B. eine Gewittertheorie mit Anspruch auf besonderen Wert
darauf gegründet werden könnten^).
Die einheitliche Auffassung sämtlicher Formen der wirksamen
Wasserfallvorgänge, zu welcher wir im Vorliegenden gelangen, er-
laubt die Beseitigung des Widerspruchs. Wir nehmen an, daß das
Wesentliche aller wirksamen Vorgänge fFn^er-
der dn/ler^e^ O&er/^dcAen.Tc/zfc/?^ sei. Solche Ab-
trennung kann nur stattfinden, wenn große und zwar auf die äußerste
Oberflächenschicht lokalisierte Beschleunigungen in der Wasser-
masse auftreten, und solche Beschleunigungen können in der Tat
sehr gut durch einen in Wirbel sich auflösenden Luftstrom von
außen her dem Wasser beigebracht werden — wie am Zersprü-
her^) —; wenn aber das Wasser nur durch Wirkung seiner eigenen
46R) Herr G. C. SiMPSON, der bekanntlich bereits eine Gewittertheorie
auf Grund der Wasserfallwirkung formuliert hat (Phil. Trans. 209, S. 397,
1909), hat sich die Beseitigung des Widerspruches leicht gemacht, indem er
seinen Lesern in unzutreffender Weise zumutet, einen Teil meiner früheren
Beobachtungen für unrichtig zu halten. Befriedigende Einsicht ist hierdurch
natürlich noch nicht gewonnen. Wir gehen auf die Gewittertheorie im fol-
genden Abschnitt näher ein.
47) Dem entspricht auch die mikroskopische Beobachtung des Vorganges
bei Funkenlicht. Man sieht vom oberen Ende des Wasserrohres an der dem
Lui'trohr zugewandten Seite ganz unregelmäßig wechselnde, stets aber zackig
begrenzte Wassergebilde aufsteigen, welche in Richtung des Luftstromes
langgezogen und offenbar von dessen Wirbeln in gewaltsamer Zerfetzung
begriffen sind. Die Länge dieser am Rohre hängenden Gebilde variierte
zwischen 0,3 und 1,5 mm. Etwas weiter fort vom Rohr in Richtung des Luft-
stromes sieht man abgetrennte, ebenfalls langgezogene Gebilde, welche aber
schon in Abrundung begriffen sind und meist ein sehr deformiertes, durch
einen dünnen, meist gekrümmten Wasserfaden verbundenes Tropfenpaar
darstellen. Noch weiter fort in Richtung des Luftstromes finden sich nur
mehr fertige Einzeltröpfchen, deren Durchmesser von etwa 0,17 mm herab
bis zu unmeßbarer Kleinheit variieren. Die stärkste hierbei benutzte Mikro-
skopvergrößerung war 250fach; 1 sk. des Okulars entsprach 0,0067 mm.
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Oberfläche. — Man hat also das merkwürdige Resultat, daß
Zerteilung des Wassers je nach Umständen sowohl stärkste elek-
trische Wirkung geben könne — wie im Zersprüher —, als auch
gänzliches Fehlen der Wirkung -— wie beim Zerfahren und Zer-
reißen der Wasserstrahlen und Tropfen. Solange kein Weg zur
Aufklärung dieses Widerspruches zu sehen war — beziehlich zum
Verständnis des Wesentlichen im Vorgänge der Zerteilung, wo-
durch derselbe erst wirksam wird—, schien mir der Wasserfalleffekt
noch nicht soweit verstanden zu sein, daß entferntere Voraussagen,
z. B. eine Gewittertheorie mit Anspruch auf besonderen Wert
darauf gegründet werden könnten^).
Die einheitliche Auffassung sämtlicher Formen der wirksamen
Wasserfallvorgänge, zu welcher wir im Vorliegenden gelangen, er-
laubt die Beseitigung des Widerspruchs. Wir nehmen an, daß das
Wesentliche aller wirksamen Vorgänge fFn^er-
der dn/ler^e^ O&er/^dcAen.Tc/zfc/?^ sei. Solche Ab-
trennung kann nur stattfinden, wenn große und zwar auf die äußerste
Oberflächenschicht lokalisierte Beschleunigungen in der Wasser-
masse auftreten, und solche Beschleunigungen können in der Tat
sehr gut durch einen in Wirbel sich auflösenden Luftstrom von
außen her dem Wasser beigebracht werden — wie am Zersprü-
her^) —; wenn aber das Wasser nur durch Wirkung seiner eigenen
46R) Herr G. C. SiMPSON, der bekanntlich bereits eine Gewittertheorie
auf Grund der Wasserfallwirkung formuliert hat (Phil. Trans. 209, S. 397,
1909), hat sich die Beseitigung des Widerspruches leicht gemacht, indem er
seinen Lesern in unzutreffender Weise zumutet, einen Teil meiner früheren
Beobachtungen für unrichtig zu halten. Befriedigende Einsicht ist hierdurch
natürlich noch nicht gewonnen. Wir gehen auf die Gewittertheorie im fol-
genden Abschnitt näher ein.
47) Dem entspricht auch die mikroskopische Beobachtung des Vorganges
bei Funkenlicht. Man sieht vom oberen Ende des Wasserrohres an der dem
Lui'trohr zugewandten Seite ganz unregelmäßig wechselnde, stets aber zackig
begrenzte Wassergebilde aufsteigen, welche in Richtung des Luftstromes
langgezogen und offenbar von dessen Wirbeln in gewaltsamer Zerfetzung
begriffen sind. Die Länge dieser am Rohre hängenden Gebilde variierte
zwischen 0,3 und 1,5 mm. Etwas weiter fort vom Rohr in Richtung des Luft-
stromes sieht man abgetrennte, ebenfalls langgezogene Gebilde, welche aber
schon in Abrundung begriffen sind und meist ein sehr deformiertes, durch
einen dünnen, meist gekrümmten Wasserfaden verbundenes Tropfenpaar
darstellen. Noch weiter fort in Richtung des Luftstromes finden sich nur
mehr fertige Einzeltröpfchen, deren Durchmesser von etwa 0,17 mm herab
bis zu unmeßbarer Kleinheit variieren. Die stärkste hierbei benutzte Mikro-
skopvergrößerung war 250fach; 1 sk. des Okulars entsprach 0,0067 mm.