10 (A. 29)
P. Lenard:
sungen) bei chemisch äquivalenten Mengen verschiedener Salze
nahe die gleiche Erhöhung der Oberflächenspannung des Lösungs-
mittels zu erwarten. Daß dieser Zusammen hang wirklich besteht,
ist von Herrn QuiNCKE bereits vor langer Zeit experimentell
konstatiert worden^), so daß wir unsere Überlegungen bestätigt
finden, soweit sie hier durchgeführt sind. Eingehendere Durch-
führung würde mit Rücksicht auf das aus neuerer Zeit stammende
reichliche BeobachtungsmateriaH") lohnend sein; es soll jedoch
hier nicht darauf eingegangen werden^).
b) Licht elektrische Wirkung. Hierbei kommt es zu aller-
meist nur auf die äußerste Molekülschicht an, und da wir finden,
daß diese bei den verdünnten Elektrolyten fast dieselbe ist wie
beim Wasser, so ist auch die lichtelektrische Wirkung nicht stark
verändert zu erwarten, umsomehr als die Oberflächenkonzentra-
tion der Anionen — welche für die Elektronenabgabe in erster
Linie in Betracht kommen — noch kleiner ist als die der Kationen.
Dies entspricht Herrn 0BOLENSKYS experimentellen Resultaten,
wonach geringe Mengen der verschiedenen versuchten Salze keine
große Änderung der lichtelektrischen Wirkung des Wassers hervor-
rul'erW).
h G. QuiNCKE, Ann. d. Phys. u. Ch. 160, S. 560, 1877. Der Zusammen-
hang besteht, wie dort hervorgehoben, nur angenähert und nicht ohne Aus-
nahmen, was nach den obigen Überlegungen auch nicht anders zu erwarten ist.
W Vgl. G. JAHNKE, Dissertation, Heidelberg 1909 (eine Vorarbeit zur
gegenwärtigen Untersuchung), außerdem besonders A. HEYDWEiLLER, Ann.
d. Phys. 33, S. 145, 1910 (wo bereits bestimmte Koeffizienten als Maß für die
Oberflächenspannungsänderungen durch gelöste Salze eingeführt sind, deren
physikalische Deutung nun aussichtsvoll erscheint; vgl. Note 11).
ii) Die quantitative Durchführung der oben angegebenen Überlegungen
ist auf Grund der Gleichungen 6L, 7 u. ff. und der in Kap. VIII benützten
Prinzipien möglich. Hierbei tritt das angenommene Kraftgesetz hinzu;
man wird daher auch erwarten dürfen, auf Grund der hier entwickelten
Theorie mit Hilfe des experimentellen Studiums der Oberflächenspannungen
sowohl die Oberflächenkonstitution als auch das Kraftgesetz weiter ergründen
zu können.
i^) W. OßOLENSKY, Ann. d. Phys. 39, S. 971, 1912. Es sei zu diesen
Resultaten noch das Folgende bemerkt: Daß überhaupt deutliche Beein-
flussung der lichtelektrischen Wirkung durch Salze eintritt, obgleich die Ober-
flächenkonzentrationen nach Gl. 5 nur gering sein können, erklärt sich wohl
durch die großen absorbierenden Querschnitte, welche vereinzelt vorhandenen
Molekülen zukommen (siehe ,,Lichtabsorption und Energieverhältnisse",
Heidelb. Akad. 1914, A. 13, S. 43 u. ff.). Was die Anionen anlangt, so werden
diejenigen am wirksamsten sein müssen, welche am leichtesten Elektronen
P. Lenard:
sungen) bei chemisch äquivalenten Mengen verschiedener Salze
nahe die gleiche Erhöhung der Oberflächenspannung des Lösungs-
mittels zu erwarten. Daß dieser Zusammen hang wirklich besteht,
ist von Herrn QuiNCKE bereits vor langer Zeit experimentell
konstatiert worden^), so daß wir unsere Überlegungen bestätigt
finden, soweit sie hier durchgeführt sind. Eingehendere Durch-
führung würde mit Rücksicht auf das aus neuerer Zeit stammende
reichliche BeobachtungsmateriaH") lohnend sein; es soll jedoch
hier nicht darauf eingegangen werden^).
b) Licht elektrische Wirkung. Hierbei kommt es zu aller-
meist nur auf die äußerste Molekülschicht an, und da wir finden,
daß diese bei den verdünnten Elektrolyten fast dieselbe ist wie
beim Wasser, so ist auch die lichtelektrische Wirkung nicht stark
verändert zu erwarten, umsomehr als die Oberflächenkonzentra-
tion der Anionen — welche für die Elektronenabgabe in erster
Linie in Betracht kommen — noch kleiner ist als die der Kationen.
Dies entspricht Herrn 0BOLENSKYS experimentellen Resultaten,
wonach geringe Mengen der verschiedenen versuchten Salze keine
große Änderung der lichtelektrischen Wirkung des Wassers hervor-
rul'erW).
h G. QuiNCKE, Ann. d. Phys. u. Ch. 160, S. 560, 1877. Der Zusammen-
hang besteht, wie dort hervorgehoben, nur angenähert und nicht ohne Aus-
nahmen, was nach den obigen Überlegungen auch nicht anders zu erwarten ist.
W Vgl. G. JAHNKE, Dissertation, Heidelberg 1909 (eine Vorarbeit zur
gegenwärtigen Untersuchung), außerdem besonders A. HEYDWEiLLER, Ann.
d. Phys. 33, S. 145, 1910 (wo bereits bestimmte Koeffizienten als Maß für die
Oberflächenspannungsänderungen durch gelöste Salze eingeführt sind, deren
physikalische Deutung nun aussichtsvoll erscheint; vgl. Note 11).
ii) Die quantitative Durchführung der oben angegebenen Überlegungen
ist auf Grund der Gleichungen 6L, 7 u. ff. und der in Kap. VIII benützten
Prinzipien möglich. Hierbei tritt das angenommene Kraftgesetz hinzu;
man wird daher auch erwarten dürfen, auf Grund der hier entwickelten
Theorie mit Hilfe des experimentellen Studiums der Oberflächenspannungen
sowohl die Oberflächenkonstitution als auch das Kraftgesetz weiter ergründen
zu können.
i^) W. OßOLENSKY, Ann. d. Phys. 39, S. 971, 1912. Es sei zu diesen
Resultaten noch das Folgende bemerkt: Daß überhaupt deutliche Beein-
flussung der lichtelektrischen Wirkung durch Salze eintritt, obgleich die Ober-
flächenkonzentrationen nach Gl. 5 nur gering sein können, erklärt sich wohl
durch die großen absorbierenden Querschnitte, welche vereinzelt vorhandenen
Molekülen zukommen (siehe ,,Lichtabsorption und Energieverhältnisse",
Heidelb. Akad. 1914, A. 13, S. 43 u. ff.). Was die Anionen anlangt, so werden
diejenigen am wirksamsten sein müssen, welche am leichtesten Elektronen