22 (A. 29) P. Lenard:
D. Nichtdissoziierte Lösungen nichtflüchtiger Stoffe
(z. B. Zuckerlösung).
Die Oberflächenbeschaffenheit ist hier relativ einfach;
es sind in die unter A. beschriebene Oberflächenschicht des reinen
Lösungsmittels noch die Lösungsmoleküle eingelagert, welche als
komplexe Moleküle erst unterhalb der Tiefe ^ in voller Konzentra-
tion sich finden, wobei E, durch Gl. 11a bestimmt und kleiner als
Radius der Wirkungssphäre ist.
Die Oberflächenspannung muß durch die großen Kräfte
dieser Moleküle erAd/d sein, wie bei den Elektrolyten (B und C).
Dies trifft auch zu, z. B. bei wässeriger Zuckerlösung^).
Der Wasserfalleffekt kann nicht beeinflußt erwartet wer-
den, da die Lösungsmoleküle elektrisch neutral sind. Auch dies
trifft zu; die Herren CoEHN und MozER finden den Effekt ver-
dünnter Lösungen von Rohrzucker, Hg(GN)g, Harnstoff nahe
gleich dem des reinen Wassers^). In größeren Konzentrationen
nahm der Effekt ab, besonders bei Zuckerlösung, was die Herren
CoEHN und MozER selbst, wohl mit Recht, der zunehmenden
inneren Reibung zuschreiben, eine Deutung, welche wir auch für
die konzentrierten Salzlösungen (Abschn. C) benutzt haben.
E. Lösungen flüchtiger Stoffe (z. B. HCl, NHg, Alkohol,
Äther in Wasser).
VerdampfungsVorgang; Oberflächenbeschaffenheit.
— Die Flüchtigkeit eines gelösten Stoffes zeigt nach unserer
Auffassung stets an, daß em Tef/ der ARdeAide
oAne vorhanden ist. Dieser Teil ist es, welcher aus der
Lösung verdampft (z. B. beim Kochen entweicht), da die nicht-
komplexen Moleküle durch keine großen Molekularkräfte festge-
halten werden (vgl. Kap. I, II, IV).
Es ist dabei nicht nötig, daß der Bruchteil der nichtkomplexen
Moleküle groß sei, da er sich nach dem Entweichen stets wieder
ersetzt, indem die Zahlen der einfachen und der komplexen Moleküle
37) Vgl. G. QuiNCKE 1. c. Einige neuere Beobachter geben Erniedri-
gung der Oberflächenspannung des Wassers durch Zucker an; es ist zu ver-
muten, daß hier Spuren fremder Stoffe mitgewirkt haben (vgl. Abschn. E).
33) CoEHN und MozER 1. c. S. 1064, 1070.
D. Nichtdissoziierte Lösungen nichtflüchtiger Stoffe
(z. B. Zuckerlösung).
Die Oberflächenbeschaffenheit ist hier relativ einfach;
es sind in die unter A. beschriebene Oberflächenschicht des reinen
Lösungsmittels noch die Lösungsmoleküle eingelagert, welche als
komplexe Moleküle erst unterhalb der Tiefe ^ in voller Konzentra-
tion sich finden, wobei E, durch Gl. 11a bestimmt und kleiner als
Radius der Wirkungssphäre ist.
Die Oberflächenspannung muß durch die großen Kräfte
dieser Moleküle erAd/d sein, wie bei den Elektrolyten (B und C).
Dies trifft auch zu, z. B. bei wässeriger Zuckerlösung^).
Der Wasserfalleffekt kann nicht beeinflußt erwartet wer-
den, da die Lösungsmoleküle elektrisch neutral sind. Auch dies
trifft zu; die Herren CoEHN und MozER finden den Effekt ver-
dünnter Lösungen von Rohrzucker, Hg(GN)g, Harnstoff nahe
gleich dem des reinen Wassers^). In größeren Konzentrationen
nahm der Effekt ab, besonders bei Zuckerlösung, was die Herren
CoEHN und MozER selbst, wohl mit Recht, der zunehmenden
inneren Reibung zuschreiben, eine Deutung, welche wir auch für
die konzentrierten Salzlösungen (Abschn. C) benutzt haben.
E. Lösungen flüchtiger Stoffe (z. B. HCl, NHg, Alkohol,
Äther in Wasser).
VerdampfungsVorgang; Oberflächenbeschaffenheit.
— Die Flüchtigkeit eines gelösten Stoffes zeigt nach unserer
Auffassung stets an, daß em Tef/ der ARdeAide
oAne vorhanden ist. Dieser Teil ist es, welcher aus der
Lösung verdampft (z. B. beim Kochen entweicht), da die nicht-
komplexen Moleküle durch keine großen Molekularkräfte festge-
halten werden (vgl. Kap. I, II, IV).
Es ist dabei nicht nötig, daß der Bruchteil der nichtkomplexen
Moleküle groß sei, da er sich nach dem Entweichen stets wieder
ersetzt, indem die Zahlen der einfachen und der komplexen Moleküle
37) Vgl. G. QuiNCKE 1. c. Einige neuere Beobachter geben Erniedri-
gung der Oberflächenspannung des Wassers durch Zucker an; es ist zu ver-
muten, daß hier Spuren fremder Stoffe mitgewirkt haben (vgl. Abschn. E).
33) CoEHN und MozER 1. c. S. 1064, 1070.