36 (A. 29)
P. Lenard:
Es ist hierfür im Fähe elektrisch neutraler Nebelkerne die Theorie
von Lord KELVIN vorhanden und im Falle geladener Kerne
die neuere Theorie^), von welcher wir aber schon in der Einleitung
dieses Teiles sagten, daß sie in ihrer gebräuchlichen Anwendung
der Wirklichkeit nicht entspricht.
Wir betrachten nun den Fall von den im Vorliegenden ent-
wickelten Gesichtspunkten aus, wobei es sich in der Hauptsache
darum handelt, die für das Gleichgewicht nötige Dampfspannung
— oder die für das Eintreten der Kondensation nötige Übersätti-
gung — als Funktion des Tropfenradius bezw. des Kernradius
anzugeben und zu untersuchen, in wie weit eine Abhängigkeit
von eventuell vorhandener elektrischer Ladung besteht.
1.
Ebene elektrisierte Oberflächen; nicht sehr kleine
Tropfen^). — Es wurden bereits im E Kapitel die Gleichungen
für die Dampfspannung sowohl an ebenen elektrisierten Ober-
flächen, als auch an Tropfen von nicht zu geringer Größe, die an
Kerne sich kondensiert haben, abgeleitet (Gl. 2a, 2b bezw. 3b).
Unbestimmt blieb nur noch der Bruchteil (ß) der Kernzahl, welcher
in der äußersten, für die Verdampfung in Betracht kommenden
Schicht sich befindet; hierüber ist nun das Folgende hinzuzufügen:
a) Für ebene elektrisierte Oberflächen wurde der Bruch-
teil ß im VIII. Kapitel ermittelt (Gl. 20) und in allen realisier-
baren Fällen sehr gering gefunden.
b) Für ungeladene, nicht sehr kleine Nebeltropfen kann ß
nach dem Satze Gl. 5 von der Oberflächenkonzentration der
komplexen Moleküle angenähert berechnet werden. Nach dem
Resultate über die Konzentrationsverteilung an der Oberfläche
(Kap. V) wird der Tropfen von einer kernarmen Oberflächen-
schicht umgeben sein, deren Dicke wir 2, nannten. Die Kernzahl
pro cnU m dieser Schicht sei pi, die im Inneren des Tropfens p;
ferner bezeichne r den Molekülradius, S den (mittleren) Kern-
radius, R den Tropfenradius, m die Anzahl der Kerne im Tropfen.
s°) E. WARBURG; J. J. THOMSON (L c. Teil I, Note 10; s. auch die Noten
70 u. 75 unten).
si) Die hier gemeinte Grenzgröße der Tropfen siehe im oben Folgenden
unter b.
P. Lenard:
Es ist hierfür im Fähe elektrisch neutraler Nebelkerne die Theorie
von Lord KELVIN vorhanden und im Falle geladener Kerne
die neuere Theorie^), von welcher wir aber schon in der Einleitung
dieses Teiles sagten, daß sie in ihrer gebräuchlichen Anwendung
der Wirklichkeit nicht entspricht.
Wir betrachten nun den Fall von den im Vorliegenden ent-
wickelten Gesichtspunkten aus, wobei es sich in der Hauptsache
darum handelt, die für das Gleichgewicht nötige Dampfspannung
— oder die für das Eintreten der Kondensation nötige Übersätti-
gung — als Funktion des Tropfenradius bezw. des Kernradius
anzugeben und zu untersuchen, in wie weit eine Abhängigkeit
von eventuell vorhandener elektrischer Ladung besteht.
1.
Ebene elektrisierte Oberflächen; nicht sehr kleine
Tropfen^). — Es wurden bereits im E Kapitel die Gleichungen
für die Dampfspannung sowohl an ebenen elektrisierten Ober-
flächen, als auch an Tropfen von nicht zu geringer Größe, die an
Kerne sich kondensiert haben, abgeleitet (Gl. 2a, 2b bezw. 3b).
Unbestimmt blieb nur noch der Bruchteil (ß) der Kernzahl, welcher
in der äußersten, für die Verdampfung in Betracht kommenden
Schicht sich befindet; hierüber ist nun das Folgende hinzuzufügen:
a) Für ebene elektrisierte Oberflächen wurde der Bruch-
teil ß im VIII. Kapitel ermittelt (Gl. 20) und in allen realisier-
baren Fällen sehr gering gefunden.
b) Für ungeladene, nicht sehr kleine Nebeltropfen kann ß
nach dem Satze Gl. 5 von der Oberflächenkonzentration der
komplexen Moleküle angenähert berechnet werden. Nach dem
Resultate über die Konzentrationsverteilung an der Oberfläche
(Kap. V) wird der Tropfen von einer kernarmen Oberflächen-
schicht umgeben sein, deren Dicke wir 2, nannten. Die Kernzahl
pro cnU m dieser Schicht sei pi, die im Inneren des Tropfens p;
ferner bezeichne r den Molekülradius, S den (mittleren) Kern-
radius, R den Tropfenradius, m die Anzahl der Kerne im Tropfen.
s°) E. WARBURG; J. J. THOMSON (L c. Teil I, Note 10; s. auch die Noten
70 u. 75 unten).
si) Die hier gemeinte Grenzgröße der Tropfen siehe im oben Folgenden
unter b.