Probleme komplexer Moleküle III.
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vorhanden sind (1. c.), scheinen aber zu versagen, sobald die ganze
Ladung des betrachteten Tropfens nur aus einem einzigen Elemen-
tarquant besteht; denn dasselbe kann keineswegs über die ganze
Tropfenoberfläche verteilt sein, welche bei der Herleitung aus-
drücklich oder implicite als Sitz der Ladung angenommen wird^a).
Es sitzt vielmehr die gesamte Ladung hier an einem einzigen kom-
plexen Molekül, welches — wie besonders Kapitel VIII zeigt —
in der Nähe des Zentrums des Tropfens sich aufhält, sobald
letzterer diejenige Kleinheit besitzt, bei welcher eine wesent-
liche elektrische Beeinflussung der Dampfspannung überhaupt erst
in Frage kommt und Interesse gewinnt (s. Abschn. I). Dazu
kommt noch vor allem, daß die Beschaffenheit des elektrischen
Feldes des einzelnen Elementarquantums bisher noch keineswegs
genügend bekannt, wahrscheinlich aber sehr verschieden ist von
dem Felde eines mit sehr vielen Elementarquanten geladenen
KörpersEs muß daher fraglich sein, ob es erlaubt ist, die
Gl. 22 W. T. auch auf die elementaren Ladungen anzuwenden,
welche an den gewöhnlichen Nebeltropfen sich finden, bzw. ob in
diesem Falle noch etwa angenäherte Gültigkeit dieser Gleichung
zu erwarten ist. Dagegen ist es ganz unzweifelhaft, daß ein Ein-
fluß des unabdampfbaren Elektrizitätsträgers auf die Dampf-
spannung bestehen muß, wie wir ihn oben (Abschn. 1—3) entwickelt
haben und daß derselbe gerade bei den kleinsten möglichen Trop-
fen, an welche das besondere Interesse sich knüpft, ganz in den
Vordergrund treten muß, ein Einfluß, welcher aber in der gewöhn-
lich benutzten Gl. 22 W. T. nicht enthalten ist.
Man kann also sagen, daß die bisher benutzte Theorie jeden-
falls bei größeren, stark geladenen Tropfen gültig zu erwarten ist
- ein Fall, um den es sich aber gewöhnlich gar nicht handelt —,
daß dagegen die von uns entwickelte Theorie dem besonderen
Fall der kleinsten Nebeltropfen — wie er in der Erdatmosphäre
und in Expansionsversuchen vorkommt — mehr und jedenfalls
soweit angepaßt erscheint, als es bei der Unkenntnis des Kraft-
feldes des einzelnen Elementarquants möglich ist.
75a) Vgl. Note 11 in Teil I.
75b) Dieses prinzipiehe Bedenken gegen die bisher angenommene Theorie
wurde bereits früher angemerkt (ÜENARD und RAM SAUER, Heidelh. Akad.
1911, A. 16, S. 22, Note 50). Vgl. auch ,,Über Aether und Materie" (Heidelb.,
2. Aull. 1911h
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vorhanden sind (1. c.), scheinen aber zu versagen, sobald die ganze
Ladung des betrachteten Tropfens nur aus einem einzigen Elemen-
tarquant besteht; denn dasselbe kann keineswegs über die ganze
Tropfenoberfläche verteilt sein, welche bei der Herleitung aus-
drücklich oder implicite als Sitz der Ladung angenommen wird^a).
Es sitzt vielmehr die gesamte Ladung hier an einem einzigen kom-
plexen Molekül, welches — wie besonders Kapitel VIII zeigt —
in der Nähe des Zentrums des Tropfens sich aufhält, sobald
letzterer diejenige Kleinheit besitzt, bei welcher eine wesent-
liche elektrische Beeinflussung der Dampfspannung überhaupt erst
in Frage kommt und Interesse gewinnt (s. Abschn. I). Dazu
kommt noch vor allem, daß die Beschaffenheit des elektrischen
Feldes des einzelnen Elementarquantums bisher noch keineswegs
genügend bekannt, wahrscheinlich aber sehr verschieden ist von
dem Felde eines mit sehr vielen Elementarquanten geladenen
KörpersEs muß daher fraglich sein, ob es erlaubt ist, die
Gl. 22 W. T. auch auf die elementaren Ladungen anzuwenden,
welche an den gewöhnlichen Nebeltropfen sich finden, bzw. ob in
diesem Falle noch etwa angenäherte Gültigkeit dieser Gleichung
zu erwarten ist. Dagegen ist es ganz unzweifelhaft, daß ein Ein-
fluß des unabdampfbaren Elektrizitätsträgers auf die Dampf-
spannung bestehen muß, wie wir ihn oben (Abschn. 1—3) entwickelt
haben und daß derselbe gerade bei den kleinsten möglichen Trop-
fen, an welche das besondere Interesse sich knüpft, ganz in den
Vordergrund treten muß, ein Einfluß, welcher aber in der gewöhn-
lich benutzten Gl. 22 W. T. nicht enthalten ist.
Man kann also sagen, daß die bisher benutzte Theorie jeden-
falls bei größeren, stark geladenen Tropfen gültig zu erwarten ist
- ein Fall, um den es sich aber gewöhnlich gar nicht handelt —,
daß dagegen die von uns entwickelte Theorie dem besonderen
Fall der kleinsten Nebeltropfen — wie er in der Erdatmosphäre
und in Expansionsversuchen vorkommt — mehr und jedenfalls
soweit angepaßt erscheint, als es bei der Unkenntnis des Kraft-
feldes des einzelnen Elementarquants möglich ist.
75a) Vgl. Note 11 in Teil I.
75b) Dieses prinzipiehe Bedenken gegen die bisher angenommene Theorie
wurde bereits früher angemerkt (ÜENARD und RAM SAUER, Heidelh. Akad.
1911, A. 16, S. 22, Note 50). Vgl. auch ,,Über Aether und Materie" (Heidelb.,
2. Aull. 1911h