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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 29. Abhandlung): Probleme komplexer Moleküle, 3: Oberflächenbeschaffenheit der Flüssigkeiten; Sitz elektrostatischer Ladung; Dampfkondensation — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37452#0049
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Probleme komplexer Moleküle 111.

(A. 29) 49

nimmt. Am besten sind wohl Wasser- und Alkoholdämpfe unter-
sucht, weshalb diese beiden hier besonders betrachtet seien. Die
Beobachtungsresultate entnehme ich dabei Herrn PRziBRAMs
zweiter Mitteilung^), wo auch bereits die seit seiner ersten Mit-
teilung^) von Herrn LABY veröffentlichten Versuche mit berück-
sichtigt sind, und auch in der Diskussion halten wir uns besonders
an die Arbeiten des ersteren Autors, da sie ausführlicher und um-
fassender sind ?s).
Tabelle V enthält die in Betracht kommenden Daten und
Rechnungsresultate. Kolumne 5 gibt die zum ersten Eintritt von
NebelbiJdung nötige Übersättigung 79), Kolumne 6 die Radien der
Elektrizitätsträger des betreffenden Zeichens, berechnet aus den
von Herrn PRziBRAM beobachteten Wanderungsgeschwindig-
keitenS").
?6) K. PRziBRAM, Wiener Akad. 118, 8. 331, 1909.
77) K. PRziBRAM, Wiener Akad. 117, S. 665, 1908.
73) Vgl. auch die zusammenfassende Darstellung, K. PRziBRAM, Jahrb.
d. Radioaktivität, 8, 8. 285, 1911.
79) Nach den Beobachtungen der Herren C. T. R. WiLsox, PnziBRAM,
LABY; Zitate und Berechnung siehe bei PRziBRAM 1. c. und LiEBEN-Fest-
schrift, 15. Mai 1906. Zu bemerken ist, daß die Elektrizitätsträger in den
Versuchen durch K-Strahlen erzeugt wurden.
3") Der zur benutzten Wanderungsgeschwindigkeitsformel noch hinzuzu-
nehmende Faktor Qp (s. Ann. d. Phys. 41, S. 76,1913) ist für die großen Träger,
um welche es sich hier handelt, der Einheit sehr nahe. Die in Rechnung-
kommenden Dampfmolekülradien habe ich mit Hülfe des elektrischen Elemen-
tarquants (?. =4,89.10"i° CGS statisch) aus der inneren Reibung neu berechnet;
die betreffende Formel siehe bei R. A. MiLUKAN, Phys. Rev. 32, S. 397, Fuß-
note, 1911. (In dem Abdrucke, welchen ich der Güte des Herrn Verfassers
verdanke, ist der Faktor 350 dieser Formel bereits zu 0,350 korrigiert, wie
es sein muß.) Es ist dies unzweifelhaft die beste, gegenwärtig verfügbare
Berechnungsweise der Dampfmolekülradien; sie ist den von Herrn PRzi-
BRAM benutzten älteren Berechnungsweisen an Sicherheit jedenfalls sehr über-
legen. Man erhält so, jeweils für den Siedepunkt des betreffenden Dampfes,
folgende Radien der einfachen Dampfmoleküle in 10*3 cm (vgl. Flüssigkeits-
molekülradien, Teil I, Note 5):

Wasser
Methyl-
alkohol
Aethyl-
alkohol
Benzol
Aceton
Chloro-
form
Aethyl-
äther
1,74
1,94
2,4
2,31
2,8
2,9
3,04

Die Änderungen, welche dadurch an den 1. c. 2. Mitteilung, Tab. II,
Kol. 5c von Herrn PRziBRAM benutzten Werten der Trägerradien eintreten,
sind indessen nur gering, und sie ändern die Schlüsse, welche wir hier ziehen,
qualitativ keineswegs ab.
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., math.-nat. Kl. A. 1914. 29. Abb. 4
 
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