Probleme komplexer Moleküle III.
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mit der 6. Kok, daß die berechnten Werte von R'^ bei Wasser zu
klein sind; denn es müßte R'^>Ri sein. Nur bei Alkohol trifft
letzteres zu. Die Abweichung, welche bei Wasser sich findet, war
aber zu erwarten, denn es muß bei nur zwei oder weniger Flüssig-
keitsmolekülschichten auf dem unverdampfbaren Kern ein An-
steigen der Oberflächenspannung stattfinden (s. Abschn. 2B),
was bei der Berechnung von R'^ nicht berücksichtigt wurde.
Es zeigt sich also soweit Übereinstimmung mit den Beobachtungen,
als es zu erwarten war.
b) Die vollständige Theorie (Abschn. 2B), welche auf
Gl. 3 zurückgeht, worin et und Oi/O als Funktionen des Tropfen-
radius zu betrachten sind, deren Verlauf jedoch nur qualitativ be-
kannt, im einzelnen aber je nach der stofflichen Natur des Kerns und
der Dampfmoleküle und je nach etwa vorhandener elektrischer La-
dung verschieden ist, kann mit der bisher vorliegenden Erfahrung
nur dadurch verglichen werden, daß man aus Gl. 3 den Wert von ct
berechnet, welcher den Beobachtungen entsprechen würde. Es
ist hierbei angenähert R=Rjn=S+3r=Ri+2r zu setzen (s. Abschn.
3, 1), worin Ri aus den Beobachtungen bekannt (Kol. 6) und auch
der Molekülradius r gegeben ist (Kol. 3). Oi/O ist noch sehr nahe = 1
zu setzen, da wir nicht unter R^ herabgehen. Kol. 10 gibt die
Multipla n der normalen Oberflächenspannung K an, welche man
so findet ; dieselben entsprechen ungefähr der Erwartung über die
Erhöhung der Oberflächenspannung bei Gegenwart eines kom-
plexen Moleküls und mehr als einer einzigen Schicht einfacher
Moleküle (vgl. Teil IV), sodaß auch hier kein Widerspruch ge-
funden wird.
Über die Größen der Kerne. — Man kann schließlich
mit Hülfe der so gefundenen, erhöhten Oberflächenspannung oq
= nx die unserer Theorie entsprechenden Werte von R^ auch für
die unelektrischen Tropfen berechnen (s. Kol. 11), über welche keine
Wanderungsgeschwindigkeitsmessungen Auskunft geben können,
und hierdurch auch die Kerngrößen S, welche in der letzten Ko-
lumne angegeben sind^).
Die so gefundenen Kerngrößen zeigen das Folgende:
a) Die elektrisch geladenen Kerne sind in beiden Dämp-
fen größer als die ungeladenen, und dies entspricht vollkommen der
SR) Die Berechnung ist nur als roh angenähert aufzufassen, da die Ober-
flächenspannung Ki streng genommen nur für denjenigen Wert vonR gelten
kann, für welchen sie ermittelt ist. (Vgt außerdem Note 95.)
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mit der 6. Kok, daß die berechnten Werte von R'^ bei Wasser zu
klein sind; denn es müßte R'^>Ri sein. Nur bei Alkohol trifft
letzteres zu. Die Abweichung, welche bei Wasser sich findet, war
aber zu erwarten, denn es muß bei nur zwei oder weniger Flüssig-
keitsmolekülschichten auf dem unverdampfbaren Kern ein An-
steigen der Oberflächenspannung stattfinden (s. Abschn. 2B),
was bei der Berechnung von R'^ nicht berücksichtigt wurde.
Es zeigt sich also soweit Übereinstimmung mit den Beobachtungen,
als es zu erwarten war.
b) Die vollständige Theorie (Abschn. 2B), welche auf
Gl. 3 zurückgeht, worin et und Oi/O als Funktionen des Tropfen-
radius zu betrachten sind, deren Verlauf jedoch nur qualitativ be-
kannt, im einzelnen aber je nach der stofflichen Natur des Kerns und
der Dampfmoleküle und je nach etwa vorhandener elektrischer La-
dung verschieden ist, kann mit der bisher vorliegenden Erfahrung
nur dadurch verglichen werden, daß man aus Gl. 3 den Wert von ct
berechnet, welcher den Beobachtungen entsprechen würde. Es
ist hierbei angenähert R=Rjn=S+3r=Ri+2r zu setzen (s. Abschn.
3, 1), worin Ri aus den Beobachtungen bekannt (Kol. 6) und auch
der Molekülradius r gegeben ist (Kol. 3). Oi/O ist noch sehr nahe = 1
zu setzen, da wir nicht unter R^ herabgehen. Kol. 10 gibt die
Multipla n der normalen Oberflächenspannung K an, welche man
so findet ; dieselben entsprechen ungefähr der Erwartung über die
Erhöhung der Oberflächenspannung bei Gegenwart eines kom-
plexen Moleküls und mehr als einer einzigen Schicht einfacher
Moleküle (vgl. Teil IV), sodaß auch hier kein Widerspruch ge-
funden wird.
Über die Größen der Kerne. — Man kann schließlich
mit Hülfe der so gefundenen, erhöhten Oberflächenspannung oq
= nx die unserer Theorie entsprechenden Werte von R^ auch für
die unelektrischen Tropfen berechnen (s. Kol. 11), über welche keine
Wanderungsgeschwindigkeitsmessungen Auskunft geben können,
und hierdurch auch die Kerngrößen S, welche in der letzten Ko-
lumne angegeben sind^).
Die so gefundenen Kerngrößen zeigen das Folgende:
a) Die elektrisch geladenen Kerne sind in beiden Dämp-
fen größer als die ungeladenen, und dies entspricht vollkommen der
SR) Die Berechnung ist nur als roh angenähert aufzufassen, da die Ober-
flächenspannung Ki streng genommen nur für denjenigen Wert vonR gelten
kann, für welchen sie ermittelt ist. (Vgt außerdem Note 95.)