Probleme komplexer Moleküle 111.
(A. 29) 59
die Tatsache, daß die Kerne (Elektrizitätsträger) in gut getrock-
neten Gasen (wo nur sehr wenig Wassermoleküle als vorhanden
anzusehen sind) einige Zeit brauchen (bis zu einer Sekunde nach
den Beobachtungen von Herrn A. BECKER, vgl. Ann. d. Phys.
4T S. 93, 1913), um zur definitiven Größe anzuwachsen, daß da-
gegen bei Vorhandensein von viel Wasserdampf keine so merk-
liche Zeit dazu notwendig ist, wie die Versuche von Herrn C. T. R.
WiLSON bei Momentbelichtung in gemessener Zeit (ca. 0,02 Sek.)
nach Bildung der Träger, zusammen mit den dort"") angegebenen
Expansionen zeigen.
3. Nicht voll angewachsene Kerne (Elektrizitätsträger), kleiner
als ca. 7-10*Sem, sind überhaupt nur in Fällen beobachtet, wo
fremde (besonders Dampf-) Moleküle möglichst fern gehalten
waren"""*), nämlich:
a) bei Kältereinigung des Gases (Luft), wobei im Zylinder-
kondensator der Radius 6-10^ cm gemessen wurde*""), und im
Netzkondensator, welcher geeigneter ist zur Abfangung der aller-
jüngstenTräger, 3 bis 4-lO^s cm (A. BECKER, S. PiENKOWSKi*"*),
und
b) in sehr verdünnten Gasen (z. B. bei Kanalstrahlen), wo Zeit
und Gelegenheit für Anlagerungsbildung sehr gering bemessen
sind und wo unzweifelhaft monomolekulare, ja sogar einatomige
Träger konstatiert sind*"") (Radius bei Luft 1 bis 2-10"*s cm).
4. Auch aus theoretischen Untersuchungen anderer Art als
die gegenwärtigen fand sich, ,,daß Moleküle wie 0^, CO2, HgO,
sobald sie (negative oder auch positive) Elektrizitätsträger ge-
worden sind, mit anderen Molekülen ihrer Art leicht ziemlich
beständige Gruppen bilden"*"").
"9) G. T. R. WiLSON, Proc. Roy. Soc. 87, 8. 277, 1912.
99") Meine früheste Messung (vom Jahre 1900), welche in einem Falle
monomolekulare Träger in gewöhnlicher Zimmerluft ergeben hatte, kann ich
jetzt nicht mehr für genügend genau ausgeführt halten, nachdem der Fall
seither mit wesentlich verbesserten Hilfsmitteln nicht reproduziert worden
ist (s. Heidelb. Akad. 1911, 24, S. 49 und Ann. d. Phys. 41, S. 91 ff., 1913;
ebendort —- Noten zu Tab. VI — ist auch gezeigt, warum Herrn AuTBERGS
Resultate über monomolekulare Träger einer Korrektion bedürfen).
*0°) LENARD undRAMSAUER, Heidelb. Akad. 1911 A16, S. 3, Note 4.
id) Siehe Ann. d. Phys. 41, Tab. VI, 8. 92, 1913.
102) ygi Ann. d. Phys. 41, S. 95, 1913.
i°3) Siehe die ausführliche Untersuchung ,,Über Elektrizitätsleitung
durch freie Elektronen und Träger", Ann. d. Phys. 41, S. 71, 72, 1913.
(A. 29) 59
die Tatsache, daß die Kerne (Elektrizitätsträger) in gut getrock-
neten Gasen (wo nur sehr wenig Wassermoleküle als vorhanden
anzusehen sind) einige Zeit brauchen (bis zu einer Sekunde nach
den Beobachtungen von Herrn A. BECKER, vgl. Ann. d. Phys.
4T S. 93, 1913), um zur definitiven Größe anzuwachsen, daß da-
gegen bei Vorhandensein von viel Wasserdampf keine so merk-
liche Zeit dazu notwendig ist, wie die Versuche von Herrn C. T. R.
WiLSON bei Momentbelichtung in gemessener Zeit (ca. 0,02 Sek.)
nach Bildung der Träger, zusammen mit den dort"") angegebenen
Expansionen zeigen.
3. Nicht voll angewachsene Kerne (Elektrizitätsträger), kleiner
als ca. 7-10*Sem, sind überhaupt nur in Fällen beobachtet, wo
fremde (besonders Dampf-) Moleküle möglichst fern gehalten
waren"""*), nämlich:
a) bei Kältereinigung des Gases (Luft), wobei im Zylinder-
kondensator der Radius 6-10^ cm gemessen wurde*""), und im
Netzkondensator, welcher geeigneter ist zur Abfangung der aller-
jüngstenTräger, 3 bis 4-lO^s cm (A. BECKER, S. PiENKOWSKi*"*),
und
b) in sehr verdünnten Gasen (z. B. bei Kanalstrahlen), wo Zeit
und Gelegenheit für Anlagerungsbildung sehr gering bemessen
sind und wo unzweifelhaft monomolekulare, ja sogar einatomige
Träger konstatiert sind*"") (Radius bei Luft 1 bis 2-10"*s cm).
4. Auch aus theoretischen Untersuchungen anderer Art als
die gegenwärtigen fand sich, ,,daß Moleküle wie 0^, CO2, HgO,
sobald sie (negative oder auch positive) Elektrizitätsträger ge-
worden sind, mit anderen Molekülen ihrer Art leicht ziemlich
beständige Gruppen bilden"*"").
"9) G. T. R. WiLSON, Proc. Roy. Soc. 87, 8. 277, 1912.
99") Meine früheste Messung (vom Jahre 1900), welche in einem Falle
monomolekulare Träger in gewöhnlicher Zimmerluft ergeben hatte, kann ich
jetzt nicht mehr für genügend genau ausgeführt halten, nachdem der Fall
seither mit wesentlich verbesserten Hilfsmitteln nicht reproduziert worden
ist (s. Heidelb. Akad. 1911, 24, S. 49 und Ann. d. Phys. 41, S. 91 ff., 1913;
ebendort —- Noten zu Tab. VI — ist auch gezeigt, warum Herrn AuTBERGS
Resultate über monomolekulare Träger einer Korrektion bedürfen).
*0°) LENARD undRAMSAUER, Heidelb. Akad. 1911 A16, S. 3, Note 4.
id) Siehe Ann. d. Phys. 41, Tab. VI, 8. 92, 1913.
102) ygi Ann. d. Phys. 41, S. 95, 1913.
i°3) Siehe die ausführliche Untersuchung ,,Über Elektrizitätsleitung
durch freie Elektronen und Träger", Ann. d. Phys. 41, S. 71, 72, 1913.