6 (A. 5)
M. Trautz:
dem Verbrauch an der Wand oder ausreichendes Schwinden der
ungünstigen Wandschicht (Jod) der Verarmung steuert.
Liegt schon Verarmung vor, dann wird Steigerung von 0:V
sie i. ahg. verschlimmern, weil vom gegebenen Gasvolum — es
ist immer ungefähr gleiches Volum vorausgesetzt — pro Zeiteinheit
noch mehr Abwanderung nach der Wand gefordert wird. Variiert
man aber gleichzeitig V selbst, so werden sich ganz verwickelte Ver-
hältnisse ergeben und sie sind auch beobachtet worden. In dem
Gefäß mit kelchförmigem Einsatz, das bei 171° und bei 190° be-
nützt worden ist, zeigte sich im Verlauf der Reaktion eine ^Er-
holung" eine Autokatalyse und zwar stärker bei 190°. Das ist ohne
die Annahme von Diffusionsgefälle zum mindesten, wo nicht von
Strömung kaum zu erklären. In schlangen- oder bimförmigen oder
gestreckten Gefäßen blieb die Erscheinung aus. Es ist doch wohl
an eine verschiedene Verarmung in beiden konzentrischen Gefäßen
zu denken und an die damit verbundene Diffusion. So hat diese
ungewöhnliche Gefäß form sich zur Auffindung der auf Grund an-
derer Erscheinungen vermuteten Diffusionsreaktion bewährt.
Es erwies sich also der Einfluß von 0:V als abhängig von
der Temperatur, den relativen und absoluten Konzentra-
tionen, von 0:V selbst und der Gefäß form. Der
Einfluß der Temperatur
war gleichfalls verwickelt, wie das auf Grund des schon gesagten
nicht mehr zu verwundern ist.
Der Temperaturkoeffizient der Geschwindigkeit Ac/At hängt
ab von den Konzentrationen, kann demnach im Verlauf desselben
Versuchs variieren, ferner von den Temperaturen, den Gefäß-
formen und 0:V.
Die Abhängigkeit von den Konzentrationen zeigen die beiden
Versuche mit dem kelchenthaltenden Gefäß. Hier sinken die auf
10° berechneten mittleren Temperaturkoeffizienten im Lauf des
Versuchs von 1,73 über 1,28 auf 1,17. Auch dies spricht für die hier
angenommene Entmischung.
Die Abhängigkeit von 0:V in diesem Temperaturintervall
mindestens ist danach selbstverständlich vorhanden.
Lehrreicher ist jetzt die Abhängigkeit von der Temperatur.
Bildet man für vergleichbare Konzentrationen die Temperatur-
koeffizienten zwischen 110° und 190° und 190° und 230°, so findet
man für das erstere Intervall pro 10° ca. 1,4, für das letztere ca. 1,75.
M. Trautz:
dem Verbrauch an der Wand oder ausreichendes Schwinden der
ungünstigen Wandschicht (Jod) der Verarmung steuert.
Liegt schon Verarmung vor, dann wird Steigerung von 0:V
sie i. ahg. verschlimmern, weil vom gegebenen Gasvolum — es
ist immer ungefähr gleiches Volum vorausgesetzt — pro Zeiteinheit
noch mehr Abwanderung nach der Wand gefordert wird. Variiert
man aber gleichzeitig V selbst, so werden sich ganz verwickelte Ver-
hältnisse ergeben und sie sind auch beobachtet worden. In dem
Gefäß mit kelchförmigem Einsatz, das bei 171° und bei 190° be-
nützt worden ist, zeigte sich im Verlauf der Reaktion eine ^Er-
holung" eine Autokatalyse und zwar stärker bei 190°. Das ist ohne
die Annahme von Diffusionsgefälle zum mindesten, wo nicht von
Strömung kaum zu erklären. In schlangen- oder bimförmigen oder
gestreckten Gefäßen blieb die Erscheinung aus. Es ist doch wohl
an eine verschiedene Verarmung in beiden konzentrischen Gefäßen
zu denken und an die damit verbundene Diffusion. So hat diese
ungewöhnliche Gefäß form sich zur Auffindung der auf Grund an-
derer Erscheinungen vermuteten Diffusionsreaktion bewährt.
Es erwies sich also der Einfluß von 0:V als abhängig von
der Temperatur, den relativen und absoluten Konzentra-
tionen, von 0:V selbst und der Gefäß form. Der
Einfluß der Temperatur
war gleichfalls verwickelt, wie das auf Grund des schon gesagten
nicht mehr zu verwundern ist.
Der Temperaturkoeffizient der Geschwindigkeit Ac/At hängt
ab von den Konzentrationen, kann demnach im Verlauf desselben
Versuchs variieren, ferner von den Temperaturen, den Gefäß-
formen und 0:V.
Die Abhängigkeit von den Konzentrationen zeigen die beiden
Versuche mit dem kelchenthaltenden Gefäß. Hier sinken die auf
10° berechneten mittleren Temperaturkoeffizienten im Lauf des
Versuchs von 1,73 über 1,28 auf 1,17. Auch dies spricht für die hier
angenommene Entmischung.
Die Abhängigkeit von 0:V in diesem Temperaturintervall
mindestens ist danach selbstverständlich vorhanden.
Lehrreicher ist jetzt die Abhängigkeit von der Temperatur.
Bildet man für vergleichbare Konzentrationen die Temperatur-
koeffizienten zwischen 110° und 190° und 190° und 230°, so findet
man für das erstere Intervall pro 10° ca. 1,4, für das letztere ca. 1,75.