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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 5. Abhandlung): Die langsame Verbrennung des Jodwasserstoffgases, 2: Und die Reaktionsgeschwindigkeit unvollkommener Gase — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37413#0025
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Die langsame Verbrennung des Jodwasserstoffgases II. (A. 5) 25

Viel wichtiger, als derartige Rechnungen — die ja doch nur zu
Werten führen, die man in ein (hier nur ungenaues) nicht mehr
streng geltendes Gesetz einsetzt — sind Überlegungen, die zu einer
auch für unvollkommene Gase geltenden Form des Massenwirkungs-
gesetzes führen.
Es ist klar, daß ein solches Gesetz sich heute noch nicht streng
ableiten läßt, weil die strenge Zustandsgleichung für unvollkommene
Gase, insbesondere Gasgemische weder der Form nach, noch den
Zahlwerten der in ihr vorkommenden Konstanten nach bekannt
ist. Und ferner, weil das kinetische Massenwirkungsgesetz selbst
gar nicht zwingend abgeleitet ist. Ist es doch schließlich nur eine
experimentell befriedigend bestätigte Tatsache, für die man
eine molekulartheoretische Veranschaulichung und für deren
Spezialfall, das Gleichgewicht, man eine sichere thermodyna-
mische Begründung hat.
Wenn im weiteren ein Versuch gemacht wird, eine Gleichung
zu finden, die genauer stimmt für unvollkommene Gase, als die unter
Annahme der Idealität abgeleitete, so kann er deshalb weder als
vollständig, noch für das Berücksichtigte als beweisend gelten.
Die Abweichungen von DALTONS Gesetz der Additivität der
Partialdrucke und von GAY-LussAc's Gesetz der rationalen Drucke
muß man einstweilen vernachlässigen mangels Angaben darüber.
Führt man einen isothermen umkehrbaren Kreisprozeß in der
üblichen Form durch, um die maximale Arbeit für die Reaktion
2NO-FGI2 zu finden, so ergibt sich bei Anwendung der BERTHELOT-
schen Zustandsgleichung eine einfache Bilanz:
Entnahme der Ausgangsstoffe aus ihren sehr großen Behältern:
(Druck konstant)
Gewinn: XnR(T-)-bP).
Darin ist P jeweils der Druck im Behälter. Die Konzentrations-
änderung vor Überführung in den Gleichgewichtskasten ergibt den
Gewinn: EnR^Tln^-{"b(P—p)j,
Überführung in den Kasten den
Verlust: XnR(T-j-bp).
Alle Summen sind algebraische, ihre auf die Ausgangsstoffe be-
züglichen Teile positiv, die anderen negativ einzusetzen.
Die Arbeitssumme ist:
A = XnR(Tln^ +2b (P-p))
 
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