Einleitung.
i. Gelegentlich einer kurzen Beobachtungsreihe von Sternen
am Repsoldschen Meridiankreis (Veröff. der Gr. Sternwarte zu
Heidelberg, Bd. 6, Nr. 9), bei welcher die Deklinationseinstellungen
mittels eines Doppelfadens ausgeführt wurden, sollte die Hellig-
keitsgleichung in Deklination, die nicht sofort eliminiert worden
war, unabhängig bestimmt werden. Das zuerst (1911 Oktober)
hierbei eingeschlagene Verfahren war folgendes.
Von jedem Stern wurden zwei Einstellungen mittels des mit
der Deklinationsmikrometerschraube (1 pars = o'hyi) verbun-
denen Doppelfadens* symmetrisch zum Mittelfaden ausgeführt,
u. zw. die erste mit dem Schlüssel der Feinbewegung, wobei die
Stellung des Deklinationsmikrometers notiert wurde, die zweite mit
der Deklinationsschraube. Abwechselnd wurde bei der ersten oder
zweiten Einstellung von einem Assistenten ein Gitter vor das
Objektiv gehalten, wobei das Fernrohr selbst nicht berührt wurde.
Die Differenz der den beiden Einstellungen entsprechenden Mikro-
meterablesungen gibt, absolut genommen, im Mittel den von Faden-
neigung befreiten Einstellungsunterschied für helle und schwache
Sterne. Für diese Versuche sind zwei verschiedene Gitter verwendet
worden. Gitter a blendet um 5.9, Gitter b um 1.4 Größenklassen
ab. Die Gitterkonstanten sind von Herrn B. ALBERTS am 8zölligen
Kann-Refraktor mit Hilfe eines Keilphotometers bestimmt. Als
Helligkeitsgleichung für eine Größenklasse lieferte
Gitter a aus 38 Einstellungen: o".09
„ b ,, 50 „ 0 .12.
Dabei wird der Stern zwischen den beiden Fäden im Gesichtsfeld
um so tiefer wahrgenommen, seine Zenitdistanz (im allgemeinen)
um so kleiner gemessen, je schwächer der Stern ist. Während der
Beobachtungen wurden die Sterne dauernd fixiert und bei
Verwendung des Gitters a beim Auf- oder Abdecken deutlich ein
Springen des Sternes im Gesichtsfeld wahrgenommen. Es wäre
1 Die Mikrometervorrichtung des Meridiankreises ist die von J. REPSOLD
in Astr. Nachr. Bd. 141, Nr. 3377 beschriebene.
i. Gelegentlich einer kurzen Beobachtungsreihe von Sternen
am Repsoldschen Meridiankreis (Veröff. der Gr. Sternwarte zu
Heidelberg, Bd. 6, Nr. 9), bei welcher die Deklinationseinstellungen
mittels eines Doppelfadens ausgeführt wurden, sollte die Hellig-
keitsgleichung in Deklination, die nicht sofort eliminiert worden
war, unabhängig bestimmt werden. Das zuerst (1911 Oktober)
hierbei eingeschlagene Verfahren war folgendes.
Von jedem Stern wurden zwei Einstellungen mittels des mit
der Deklinationsmikrometerschraube (1 pars = o'hyi) verbun-
denen Doppelfadens* symmetrisch zum Mittelfaden ausgeführt,
u. zw. die erste mit dem Schlüssel der Feinbewegung, wobei die
Stellung des Deklinationsmikrometers notiert wurde, die zweite mit
der Deklinationsschraube. Abwechselnd wurde bei der ersten oder
zweiten Einstellung von einem Assistenten ein Gitter vor das
Objektiv gehalten, wobei das Fernrohr selbst nicht berührt wurde.
Die Differenz der den beiden Einstellungen entsprechenden Mikro-
meterablesungen gibt, absolut genommen, im Mittel den von Faden-
neigung befreiten Einstellungsunterschied für helle und schwache
Sterne. Für diese Versuche sind zwei verschiedene Gitter verwendet
worden. Gitter a blendet um 5.9, Gitter b um 1.4 Größenklassen
ab. Die Gitterkonstanten sind von Herrn B. ALBERTS am 8zölligen
Kann-Refraktor mit Hilfe eines Keilphotometers bestimmt. Als
Helligkeitsgleichung für eine Größenklasse lieferte
Gitter a aus 38 Einstellungen: o".09
„ b ,, 50 „ 0 .12.
Dabei wird der Stern zwischen den beiden Fäden im Gesichtsfeld
um so tiefer wahrgenommen, seine Zenitdistanz (im allgemeinen)
um so kleiner gemessen, je schwächer der Stern ist. Während der
Beobachtungen wurden die Sterne dauernd fixiert und bei
Verwendung des Gitters a beim Auf- oder Abdecken deutlich ein
Springen des Sternes im Gesichtsfeld wahrgenommen. Es wäre
1 Die Mikrometervorrichtung des Meridiankreises ist die von J. REPSOLD
in Astr. Nachr. Bd. 141, Nr. 3377 beschriebene.