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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 2. Abhandlung): Die Theorie der chemischen Reaktionsgeschwindigkeit und ein neues Grenzgesetz für ideale Gase: die Additivität der inneren Atomenergie — Heidelberg, 1915

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34634#0007
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Die Theorie der chemischen Reaktionsgeschwindigkeit. (A. 2) 7

ausschließlich auf mechanischen, elektrischen und optischen Hypo-
thesen ruhen würden.
Zusammengefaßt ist also zu sagen, daß nicht ein Grund
vorliegt, die Existenz einer experimentellen und theo-
retischen Gaskinetik im bisherigen Sinn in Frage zu
stellen.
Da alle zu 2) analogen Gleichungen auch schon für Reaktions-
beginn gelten und hier die Konzentrationen der Reaktions-
produkte Null sind, so gilt: Die Geschwindigkeitskonstante
einer Reaktion hängt nur von den Eigenschaften der
Ausgangsstoffe ab.
Dies ergibt mit 3), daß die rechte Seite jedes zu 4) analogen
Ausdrucks in zwei Summanden zerfällt, deren jeder nur von
Eigenschaften der Stoffe der einen von beiden inversen Reak-
tionen abhängt. Das ungeteilte Glied:
_ Q„
e ^ 6)
muß also diese Redingung auch erfüllen und es muß sein:
Q.= -(9.a-9.i)' 7)
4h) ist ein Schluß aus dem gleichen Satz.
qo2 darf nur von Eigenschaften der Produkte, qoi nur von
solchen der Ausgangsstoffe abhängen. Beide müssen bestimmte
positive Zahlen, Energien sein. Man wird Wesensverwandtschaft
mit spezifischen Wärmen vermuten, da sie in gleicher Temperatur-
abhängigkeit in der Formel erscheinen. Sie sind Energiemengen,
die zur Ermöglichung der Reaktion aufzuwenden sind, also um
die Stoffe gewissermaßen zu aktivieren, in den Status nascens zu
bringen. Oder man faßt sie, was aufs gleiche herauskommt, auf
als die Größen, die den aktivierten Bruchteil bestimmen. Die
Aktivierung ist Überführung in einen aktiven Zwischenzustand,
der durch Bildung sehr instabilen additiven Zwischenprodukts,
Dissoziation der Ausgangsstoffe in kleinere Moleküle, evtl. Atome
oder durch bloße bestimmte Lockerung von Elektronen oder Bin-
dungen oder durch Isomerisationen zu deuten ist. Doch ist, falls
Lockerung angenommen wird, eine bestimmte anzunehmen, da
sonst qo keinen bestimmten Wert haben kann. Auch dieser
Zwischenzustand ist durch den Anfangszustand vollkommen be-
stimmt. Seine Dauer wird eine Größenordnung kleiner
 
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