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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 2. Abhandlung): Die Theorie der chemischen Reaktionsgeschwindigkeit und ein neues Grenzgesetz für ideale Gase: die Additivität der inneren Atomenergie — Heidelberg, 1915

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34634#0026
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26 (A. 2)

M. Trautz:

e) Behandlung des dritten Widerspruchs.
So lange man nicht eine kinetische Theorie der chemischen
Konstanten mit ausreichendem Anschluß ans Experiment hat und
sie nicht mit ihm genügend übereinstimmt, läßt sich dieser Wider-
spruch nicht beseitigen, sondern nur praktisch überbrücken. Er
besteht darin, daß der mittlere Moleküldurchmesser nicht multi-
plikativ aus Stoffkonstanten besteht, wohl aber Dieser
Widerspruch hängt mit der Quantentheorie zusammen, die gegen-
wärtig nocb in rascher Entwicklung und Umbildung begriffen ist.
Deshalb begnügen wir uns einstweilen mit einer Annäherungs-
rechnung. Das ist um so mehr gerechtfertigt, als die Zahlenbeträge
der chemischen Konstanten zurzeit erst sehr ungenau bekannt sind.
Setzt man s = r-}-r', wo die r die Molekülradien sind, so ist,
soweit ihre Größe nicht zu verschieden, innerhalb der Fehler-
grenzen :
s2 = 2r-2r' . 17
Dann hat man formale Analogie, zwei reine Stoffunktionen der
Form 2r/]/M, obwohl streng genommen einen inneren Wider-
spruch. Diese empirisch zurzeit ausreichende Beziehung führt zu
der Gleichung:
0,4343 i = 0,5 - log M - log r + log C = C - 1,914 . 18)
Darin ist G eine Konstante von der Dimension 1^, deren Wert
zunächst unbestimmt ist. C ist die NERNSTsche Konstante. Diese
Gleichung 18) stimmt der Richtung der Zahlen nach mit der Er-
fahrung, d. h. mit den NERNSTSchen Konstanten einigermaßen
überein, nur nimmt C' mit wachsender Molekülgröße allmählich zu.
Ein Stück der kinetischen Theorie der NERNSTSchen Konstanten
ist in der Gleichung enthalten.
Für die Rechnung kann man praktisch voraussetzen, daß 12) und 17)
ausreichend genau gelte für Wasserstoff, C' keinen Stoffeinfluß mehr ent-
halte, die Ausgangsgleichung befreit von Aktivierungs- und spezifischen
Wärmen gleichfalls genau gelte und G für Wasserstoff gleich 1,6 wäre, wie
NERNST angibt. Dann hat man stets die Exponentielle der chemischen
Konstanten mit
= 4,3 - 1(W1? (Einheit cm, sec, Mol) 19)
zu multiplizieren, um das gastheoretische Glied - s-/ ]/MM' praktisch ganz zu
ersetzen. Setzt man G^ =1,08 anstatt 1,6, so wird B- =3,9 - 10*is. Um so
 
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