10 (A. 3)
WILLY KRUSE:
Der Helligkeitsfehler h kann zweierlei Art sein: Er kann ein
Sehfehler sein, d. h. darin bestehen, daß man einen schwachen
Stern stets höher oder tiefer im Feld sieht als einen hellen (einen
solchen Fehler vermutete ich, als ich die Reihe ausführte), oder
er kann in seiner Richtung von der Bewegungsrichtung der Schraube
abhängen (wie der durch die 1. Beobachtungsreihe aufgedeckte
Fehler). Ich beabsichtigte ursprünglich, die beiden Arten mit
Hilfe des Reversionsprismas zu trennen. Dem Reversionsprisma
gegenüber verhält sich die zweite Art wie eine reelle Verlagerung
im Bildfeld, beide behalten in »direkter« und »umgekehrter« Stel-
lung des Prismas in bezug auf die Richtung der Schraubenbewe-
gung ihre Richtung bei, während der Sehfehler sie wechselt.
Die Verwendung des Reversionsprismas brachte durch die
bei seiner Anbringung auftretende Störung der Fadenbeleuchtung
Schwierigkeiten, so daß ich auf sie verzichtete. Um die Messungen
gegen einen etwa durch die Verwendung des Gitters hervorgerufenen
unerwarteten Einfluß zu sichern, stellte ich an 3 Abenden Messungen
mit Benutzung des Reversionsprismas an und wählte dazu einen
Stern von solcher Helligkeit [Plejaden 21 : 7A2 (9A8), am 3. Abend
33 : 8A0 (10A6)], daß ein Helligkeitsfehler vermutlich nicht auftrat.
Wenn i wie vorher den Neigungsfehler, h jetzt den Sehfehler und
g die reelle Verlagerung (oder den entsprechenden Helligkeits-
fehler) bezeichnen, läßt sich das folgende Schema aufstellen:
I. »Deklination direkt«. a) »Objektiv offen«: d
»Objektiv bedeckt«: d + i + h + g
m —o = i + h + g
b) »Objektiv bedeckt«: d + h + g
»Objektiv offen«: d+i
m —o = h + g —i
a — b
2
II. »Deklination umgekehrt«, a) »Objektiv offen«: d
»Objektiv bedeckt«: d + i — h + g
m — o = i — h + g
b) »Objektiv bedeckt«: d —h + g
»Objektiv offen«: d + i
m — o = g — h —i
a — b
2
Die Kombination von g+h und g-h ergibt g und h. »Deklination
direkt« bezeichnet die Stellung des Reversionsprismas, bei der die
Richtung der täglichen Bewegung umgekehrt erscheint, die De-
WILLY KRUSE:
Der Helligkeitsfehler h kann zweierlei Art sein: Er kann ein
Sehfehler sein, d. h. darin bestehen, daß man einen schwachen
Stern stets höher oder tiefer im Feld sieht als einen hellen (einen
solchen Fehler vermutete ich, als ich die Reihe ausführte), oder
er kann in seiner Richtung von der Bewegungsrichtung der Schraube
abhängen (wie der durch die 1. Beobachtungsreihe aufgedeckte
Fehler). Ich beabsichtigte ursprünglich, die beiden Arten mit
Hilfe des Reversionsprismas zu trennen. Dem Reversionsprisma
gegenüber verhält sich die zweite Art wie eine reelle Verlagerung
im Bildfeld, beide behalten in »direkter« und »umgekehrter« Stel-
lung des Prismas in bezug auf die Richtung der Schraubenbewe-
gung ihre Richtung bei, während der Sehfehler sie wechselt.
Die Verwendung des Reversionsprismas brachte durch die
bei seiner Anbringung auftretende Störung der Fadenbeleuchtung
Schwierigkeiten, so daß ich auf sie verzichtete. Um die Messungen
gegen einen etwa durch die Verwendung des Gitters hervorgerufenen
unerwarteten Einfluß zu sichern, stellte ich an 3 Abenden Messungen
mit Benutzung des Reversionsprismas an und wählte dazu einen
Stern von solcher Helligkeit [Plejaden 21 : 7A2 (9A8), am 3. Abend
33 : 8A0 (10A6)], daß ein Helligkeitsfehler vermutlich nicht auftrat.
Wenn i wie vorher den Neigungsfehler, h jetzt den Sehfehler und
g die reelle Verlagerung (oder den entsprechenden Helligkeits-
fehler) bezeichnen, läßt sich das folgende Schema aufstellen:
I. »Deklination direkt«. a) »Objektiv offen«: d
»Objektiv bedeckt«: d + i + h + g
m —o = i + h + g
b) »Objektiv bedeckt«: d + h + g
»Objektiv offen«: d+i
m —o = h + g —i
a — b
2
II. »Deklination umgekehrt«, a) »Objektiv offen«: d
»Objektiv bedeckt«: d + i — h + g
m — o = i — h + g
b) »Objektiv bedeckt«: d —h + g
»Objektiv offen«: d + i
m — o = g — h —i
a — b
2
Die Kombination von g+h und g-h ergibt g und h. »Deklination
direkt« bezeichnet die Stellung des Reversionsprismas, bei der die
Richtung der täglichen Bewegung umgekehrt erscheint, die De-