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Becker, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 13. Abhandlung): Über den Kathodenstrahldurchgang durch Materie: Teil 1: Einleitung ; Strahlenquelle — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36398#0022
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22 (A.13)

A- BECKER:

schäften der in diesem Fall aus dem Aluminiumfenster austreten-
den Strahlung werden aus dem in den Figuren 3 und 4 der nach-
stehenden Tafel wiedergegebenen photographisch fixierten Gesamt-
verlauf der Strahlen im Magnetfeld ersichtlich. Da diese Aufnahmen
im Interesse einer genügend kräftigen Reproduktion mit relativ
breiten Spalten hergestellt sind, zeigt der Strahlenverlauf eine
geringfügige Verwaschenheit der Grenzen, die aber doch die nahe
vollständige Homogenität der Geschwindigkeit mit Deutlichkeit
hervortreten läßt. Ein leichter Schleier nach der Seite größerer
Ablenkungen scheint die spurenweise Gegenwart etwas langsame-
rer Strahlung anzudeuten, wie dies auch in einer früheren Arbeit^
angezeigt war.
Ein schärferes Urteil ermöglicht die Beobachtung des Strahlen-
bildes vertikal zur Fortpflanzungsrichtung. Zwei bei der genannten
Erzeugungsweise in verschieden hohen Magnetfeldern erhaltene
Bilder dieser Art zeigen die Fig. 5 u. 6. Die Lage der abgelenkten
Intensitätsmaxima ist, wie man erkennt, eine scharf bestimmte,
und von dem Auftreten eines kontinuierlichen ,,Kathodenstrahlspek-
trums" ist keine Rede. Da insbesondere die Breite der abgelenkten
Spaltbilder bei Berücksichtigung des etwas schiefen Auftreffens
der abgelenkten Strahlen auf die Platte vollkommen mit derjenigen
des unabgelenkten Bildes übereinstimmt, so muß geschlossen wer-
den, daß der erzeugten Strahlung weitgehende Homogenität zu-
kommt. Eine geringe Verwaschenheit der Ränder nach der ab-
lenkbareren Seite macht sich zwar auch jetzt wieder bemerkbar,
was anzeigt, daß für die Strahlbeschleunigung noch ein kleiner
Teil des abfallenden Astes spurenweise beteiligt bleibt.
Der Versuch, diesen Anteil gänzlich auszuschalten durch ge-
eignete Spannungsentnahme vom Induktorium ergab folgendes:
Die Einschaltung eines Wasserwiderstandes oder einer besonderen
Entladungsrohre zwischen Induktor und Kathode hat keinen nach-
weisbaren Erfolg, während die Zwischenschaltung einer Funken-
strecke, die zu sehr intensiven Vollentladungen führt, die Ver-
waschenheit eher etwas steigert.
Erfolgreich zeigt sich dagegen die Zwischenschaltung einer
gut isolierten, mit Eisenkern versehenen Selbstinduktion von
etwa 1(B cm. Die zuvor auf gleiche Wahrscheinlichkeit von Voll-
^ A. BECKER, Ann. d. Phys. 17, p. 397, 1905. Es ist allerdings noch zu
berücksichtigen, daß zur Herstellung dieser Bilder durchschnittlich 10 Ent-
ladungen für jedes Strahlenbündel erforderlich waren.
 
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