Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 1: Einleitung ; Gang der Untersuchung ; Theorie — Heidelberg, 1917

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36390#0013
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht. I. (A. 5) 13

Die ist in beiden Auffassungen gewahrt* *",
wenn man festhäit, daß die vom Atom bei der Rückkehr des ab-
getrennten Eiektrons aufgenommene Energie nur dann Licht-
emission bewirkt, wenn sie mindestens gleich ist dem der Eigen-
schwingungsdauer des Emissionselektrons im Atom entsprechenden
Lichtquant ; ist sie kleiner, so ist anzunehmen, daß die Energie
ganz in die Wärmebewegung übergehtW
Besonders bemerkenswert ist in dieser Hinsicht der Fall des
Ineinandergreifens von Erregungsmaximum und BandeW Nimmt
man an, daß die STOKES sehe Regel auch in diesem Falle in Strenge
gewahrt bleibt, so kann bei monochromatischer Erregung aus dem
Gebiete der Bandenwellenlängen stets nur derjenige Teil der
Bande emittiert werden, welcher langwelliger ist als die Erregungs-
stelle^o. Da nun aber nicht nur bei den verschiedenen Zentren
der Bande räumlich nebeneinander, sondern auch, infolge der
Wärmebewegung, bei jedem einzelnen Zentrum zeitlich nacheinan-
der wechselnde Schwingungsdauern anzunehmen sinck*, so kann
Es ist dies von Belang, da wir die STOKEssche Regel immer nur be-
stätigt gefunden haben. Siehe 1904, S. 480, außerdem den neu beobachteten
Fall von ZnCuam in Teil III (Note zu den Erregungsverteilungen in Abschn. 2).
*3 Auf die Frage des dabei zugrunde liegenden Mechanismus soll hier nicht
eingegangen werden, doch ist hervorzuheben —was in neueren, hierhergehörigen
theoretischen Versuchen nicht genügend beachtet erscheint —, &t/7 rüc/a
die Erregung (Energie) mitbringende AVe/urcm $eK<er aäe Az'cAo
enn'ssmu sondern ein anderes, besonderes Elektron (Emissionselektron),
was ich, wohl zuerst, aus Phosphoreszenzbeobachtungen hatte schließen können
(Lichtemiss.1910, 8. 672 u. ff.). Die unvollkommene, dort (Abs. 65) gleichzeitig
mitgeteilte, Herrn BoHRs neueren Annahmen aber nicht unähnliche Skizze
eines Mechanismus dieses Vorgangs nimmt hierauf bereits Rücksicht.
^ Wie beispielsweise bei CaBix und ganz besonders bei CaPbß falls do
entwickelt ist (s. Lichtabs. S. 60, Note 1); andere Fälle s. Tafel der Erregungs-
verteilungen, 1910. Es sei bei dieser Gelegenheit die Möglichkeit des Falles
bemerkt, daß erregende (d-)Absorption auch jenseits der Bande, an deren
langwelligen Seite, sich zeigen könnte, was besonders bei violetten und ultra-
violetten Banden zu erwarten wäre. Die dort stattfindende Erregung würde
zwar nach der SioKEssehen Regel durch keine Emission sichtbar werden
können, ihre Aufspeicherung würde sich jedoch bei Messung der erregenden
Absorption durch die Eigentümlichkeit der letzteren verraten müssen, in
voll erregtem Zustande zu verschwinden.
-" Dies habe ich in der Tat bei ZnCutxm beobachtet, s. Note 17; auch
bei CaBicx, s. Teil III, Abschn. 2.
^ Es ist dies die früher schon mitgeteilte Erklärung der Bandenemission
in den Phosphoren festen Aggregatzustandes (Lichlemiss. 1910, 8. 666; auch
bereits Leidener Ber., 8. 20).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften