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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 1: Einleitung ; Gang der Untersuchung ; Theorie — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36390#0024
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24 (A. 5)

P. LENARD:

Zentren m je nach der Dauer zwischen wenigen Einheiten und
vielen Tausenden variiert.
Dementsprechend erscheint es nun angebracht, auch in der
Benennung dieser verschiedenen Zentren das Wesentlichste ihrer
Verschiedenheit, nämlich die Molekulargröße unmittelbar zum Aus-
druck kommen zu lassen, und wir werden daher von jetzt ab die ^Zen-
tren verschiedener Dauer" zumeist lieber ,,Zentren verschiedener
Größen" nennen, besonders dann, wenn auf die Molekularbeschaffen-
heit selber und nicht auf deren Symptom, die Dauer, Gewicht ge-
legt sein soll. Da allerdings dieses Symptom durch Abklingungs-
beobachtung besonders leicht meßbar ist, so bleibt die (reziproki-
sche Mittel-) Dauer natürlich auch weiterhin bequemes Orientie-
rungsmittel für die ZentrengrößeW aber es ist hervorzuheben und
stets im Auge zu behalten, &V? xtt 3tcAerc7?? oon der Dnner
<m/ die Grd/?e /nuMM7Ae (Zentren-) Tempern^nr eornn^ye^e^^ werde??.
77m/?. Wird die Temperatur einer beliebigen gegebenen Phosphor-
probe erhöht, so nehmen die Dauern sämtlicher darin enthaltenen
Zentren alW; es werden aus den Zentren größerer Dauern Zentren
kleinerer Dauern. Dies kann aber in zwei ganz verschiedenen
Weisen vor sich gegangen sein, nämlich entweder ohne jede Ände-
rung der Zentrengrößen nur dadurch, daß die beschleunigte
Wärmebewegung zu vermehrter Nähewirkung und daher zu schnelle-
rem Abklingen^, d. i. eben zur geringeren Dauer führt, oder aber
auch durch Größenänderung der Zentren, indem dieselben bei
höheren Temperaturen zerfallen^ und dadurch zu kleineren, an
Die für manche Fälle erwünschtere gewöhnliche (arithmetische)
Mitteldauer ist schwerer ermittelbar. Siehe hierzu und über die reziprokische
Mitteldauer überhaupt: Lichtabs. 1914, S. 26, 27.
4? Dies gilt für jede Bande und entspricht dem schon 1904 gefundenen
Übergang vom unteren Momentanzustand (Dauern sehr groß) durch den
Dauerzustand in den oberen Momentanzustand (Dauern nahe Null).
4s Es ist daran zu erinnern, daß das Abklingen stets nur Wirkung der
Wärmebewegung ist (Lichts. S. 7 u. ff., Abkling. S. 41 u. ff.), was wir in
Teil IV weiter eingehend untersuchen.
46 FoHstaloAger Zer/oM aür Zen?re7? ist erst &ei seAr Ao^en Fe;/^eratMre77
aftzM7?e/unen. Denn die Bereitungstemperatur der Phosphore ist Rotglut,
und bei dieser Temperatur oder doch jedenfalls während die im Tiegel sich
abkühlende Masse noch genügend weich zur Neugruppierung der Atome ist,
müssen sich die Zentren M&-77, was gleichzeitige Vollständigkeit des Zerfalles
ausschließt. Bei SrBix z. B. ist nachgewiesen, daß der dem Zerfalle entgegen-
gesetzte Vorgang der Rückbildung zerstörter Zentren bei 300" G mit sehr merk-
 
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