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Fajans, Kasimir; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 3. Abhandlung): Über das Thoriumblei — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36422#0026
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26 (A. 3)

KASIMfR FAJANS :

Betracht kommen, um so mehr, als das Mineral vor der chemi-
schen Aufarbeitung nicht besonders von Begleitmineralien befreit
worden ist.

Wollte man aber die kleine Abweichung auf eine Instabilität
des Thorbleies (Th D) oder eines seiner Bestandteile (Th W oder
Th D") zurückführen, wie es SonDY für die Erklärung der in sei-
nem Falle beobachteten Abweichung als Möglichkeit erwähnt hat,
so kann man folgendermaßen eine untere Grenze für die Halb-
wertszeit des Thorbleies berechnen.
Das Verhältnis Thorblei/Uranblei = x berechnet sich aus dem

Wert 207,90 folgendermaßen.
207,90 = 206,00 +

x - 2,08 + 0,05

X + 1

woraus sich ergibt x=10,3.

Die gesamte Bleimenge im Thorit beträgt in unserem relati-
ven Maßi 1,68, es ergibt sich also 0,149 Uranblei und 1,53 Thor-
blei. Da also die ursprüngliche Uranmenge in demselben Maß
1,89 + 0,15 = 2,04 betrug und der Zerfall des Urans zu
0,149: 2,04 = 7,3%
stattgefunden hat, berechnet sich das Alter des Minerals zu 540
Millionen Jahren, ln dieser Zeit zerfällt das ursprünglich im
Mineral vorhandene Thor zu 2,85%, wenn man für T^ = 1,3-101°
Jahre annimmt. Es müßten also im Mineral vom Thorblei

129 - 102,8 - 2,85
ioo"ioo"

3,78

sein, während nur 1,53 d. h. 40% vorzufinden sind. Das ganze
Thorblei oder einer seiner 2 Bestandteile wäre also nicht voll-
ständig stabil. Nimmt man beide als gleich unbeständig an und
wäre die Menge 1,53 die Gleichgewichtsmenge, so würde sich für
die Halbwertzeit des Thorbleies der Wert

1,53 - 1,3 - 10io
129

= 1,5 - 108 Jahre

ergeben. Mit dieser Halbwertszeit könnte aber das Thorblei in
der Zeit von 540 Millionen Jahren das Gleichgewicht nicht erreicht
haben, die Gleichgewichtsmenge ist deshalb höher als 1,53 und die
Halbwertszeit größer als soeben berechnet und zwar wie man

' Vgl. 8. 23.
 
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