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Fajans, Kasimir; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 3. Abhandlung): Über das Thoriumblei — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36422#0009
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Uber das Thoriumblei.

(A. 3) 9

daß Thormineralien relativ wenig Blei enthalten, anf zwei ver-
schiedenen Wegen zn erklären. SonDY* nimmt an, daß von den
zwei Bestandteilen des Thoriums D nur das ThD", das in dem
35%igen Zweig gebildet wird, stabil ist, während das ThD' un-
beständig sein soll. R. W. Lvwsoi'U vermutet dagegen, daß
Thorite keine primären Mineralien sind. Eindeutig geklärt ist
die Frage jedoch noch nicht.
Analyse des Thorits.
Der von mir verarbeitete Thorit stammt nach den Angaben
der Christiania Minekompani von dem kleinen Scheer Eikaholmen
im Langesundfjord und kommt dort in primären Syenit-Pegmatit-
gängen vor. Ich erhielt das Mineral in Stücken von etwa 2 bis
3 cm Größe, die nicht ganz reinen Thorit vorstellten, sondern durch
Nebengestein durchsetzt waren. Von der sehr mühseligen Aus-
sonderung reiner Mineralstücke wurde abgesehen und dies sei da-
durch gerechtfertigt, daß das Mineral bereits Anfangs 1914 pulveri-
siert wurde, wo überhaupt noch keine Atomgewichtsbestimmungen
an Blei radioaktiven Lirsprungs Vorlagen und es sich zunächst um
die prinzipielle Feststellung eines qualitativen Effektes gehandelt
hat. Übrigens war die Gefahr einer erheblicheren Verunreinigung
durch gewöhnliches Blei aus Begleitmineralien nicht groß, weil
schon vorläufige Versuche ergaben, daß der Bleigehalt überhaupt
ein sehr geringer ist. Ich erwähne diesen Dmstand, weil er bei der
Diskussion der Resultate von gewisser Bedeutung sein kann. Das
Mineral wurde in einer Kugelmühle pulverisiert und gebeuteit
zur Analyse und Verarbeitung auf Blei verwandt.
Für die Zwecke der vorliegenden Untersuchung war nur die
Bestimmung des Thor-, Uran- und Bleigehaltes von Wichtigkeit,
andere Bestandteile wurden quantitativ nicht bestimmt. Im Laufe
der verschiedenen Arbeiten wurden aber außer der Kieselsäure
qualitativ noch größere Menge von Eisen festgestellt, erheblichere
Quantitäten seltener Erden, ferner in ganz kleinen Mengen Wis-
mut.
Die quantitative Bestimmung von Thor wurde zuerst von
Herrn Dipl.-Ing. F. RicnTER in Karlsruhe im Wintersemester
1914/1915 ausgeführt und zwar nach der Methode von GLASER^
i Nature dd. 244 (1917), vgl. auch A. Homns ebenda, S. 245.
^ Naturwissenschaften 5, 544 (1917).
 
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