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Fajans, Kasimir; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 3. Abhandlung): Über das Thoriumblei — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36422#0010
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10 (A. 3)

KASIMIR FAJANS:

die abeD in Gegenwart der Yttererden etwas zu hohe Werte für
Thor ergibt. Die Analyse wurde deshalb auf meine Bitte im
Januar 1918 von Frl. cand. ehern. J. RxucHENBERGER im hiesigen
Laboratorium wiederholt. Aus der durch Kochen am Rück-
flußkühler mit rauchender Salzsäure und nach Abfiltrieren von
Kieselsäure erhaltenen Aufschlußlösung des Minerals wurde das
Thorium mit den seltenen Erden durch Oxalsäure gefällt, die
Oxalate wurden durch rauchende Salpetersäure in Lösung ge-
bracht und dann das Thorium aus neutraler Lösung mit Wasser-
stoffsuperoxyd gefällt und als ThOg gewogen^. Es resultierten
als Mittel von zwei Analysen 30,10% Thoriumelement.
Die Uranbestimmung wurde nach der radioaktiven Emana-
tionsmethode durchgeführt, die bei dem kleinen Urangehalt viel
genauere Resultate liefert als der gewöhnliche chemisch-analyti-
sche Weg. Zwei Bestimmungen wurden bereits zusammen mit
F. RiCHTER in Karlsruhe (1915) gemacht, eine Reihe neuer Be-
stimmungen habe ich kürzlich hier ausgeführt und erhielt trotz
vieler Änderungen der Arbeitsweise dasselbe Resultat wie früher.
Die älteren Messungen ergaben im Mittel 0,44%, die neueren
zahlreicheren 0,45% Uranelement.
Die Emanationsmethode stützt sich bekanntlich auf die Tat-
sache, daß in allen alten unangegriffenen Mineralien ein konstantes
Verhältnis zwischen den Mengen von Uran und Radium besteht.
Der relative Gehalt an Radium zweier Minerallösungen läßt sich
aber leicht durch die von ihnen produzierte Radiumemanation
messen, die durch Auskochen der Lösung in ein evakuiertes Ema-
nationselektroskop übergeführt werden kannh Besitzt man des-
halb ein Mineral mit bekanntem auf chemischem Wege ermittelten
Urangehalt, so kann man durch derartige Emanationsmessungen
den Urangehalt anderer Mineralien bestimmen.
Die Einzelheiten der Ausführung der Versuche waren in den
älteren Bestimmungen mit RiCHTER etwas anders als in den
neueren. RiCHTER hat 2 g Thorit. durch vielfaches Abrauchen
mit Salzsäure in einer Porzellanschale aufgeschlossen, die Kiesel-

i Vgl. R. J. MEYER u. O. HAUSER, Die Analyse der seltenen Erden
und der Erdsäuren, 1912, 8. 249.
^ Näheres vgl. 1. c. 8. 261—262.
3 Näheres vgl. z. B. ST. MEYER und E. v. ScHWEiDLER, Radioakti-
vität, S. 233 (1916).
 
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