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KASiMiR FA.iANs: Über das Thoriumblei.
Verbindungsgewicht aufweisen müßte, wenn man das Atom-
gewicht des Thors gleich 232,12 und das des Heliums gleich 4,00,
also das des Thorhleies zu 208,08 annimmt.
Berücksichtigt man die kleinen Unsicherheiten, die den Wer-
ten 207,90 und den Atomgewichten von Thor und Helium noch
anhaften, so wird man die Übereinstimmung zwischen dem experi-
mentellen Wert 207,90 und selbst der oberen Grenze des theoreti-
schen (208,00) als befriedigend ansehen dürfen. Alan hat deshalb
keinen bündigen Grund, an der Richtigkeit der Annahme zu
zweifeln, daß das Thorblei ein stabdes Element ist.
Sollte die Diskrepanz von etwa 0,1 Einheit reell sein, so
käme in erster Linie für ihre Erklärung eine Beimengung von
gewöhnlichem Blei (A.G. 207,2) in Betracht.
Wollte man hingegen diese Diskrepanz auf eine nicht voll-
kommene Beständigkeit des Thorbleies zurückführen, so ergibt
sich für die untere Grenze der Halbwertszeit des als einheitliches
Element aufgefaßten Thorbleies der AAVrt 1,7-10^ Jahre.
Jedenfahs ist aber die Existenz eines in wägbaren A-lengen
gewinnbaren Thoriumbleies mit einem um 208,0 liegenden Atom-
gewicht sicher gestellt.
AArliegende Arbeit wurde im Jahre 1914 im Institut für
physikalische Chemie und Elektrochemie der Technischen Hoch-
schule in Karlsruhe gemeinsam mit Herrn Dipl.-Ing. F. RiCHTER
begonnen. Nach dessen militärischer Einberufung unterbrochen,
wurde sie von mir ebenda im Sommersemester 1916 fortgesetzt,
und es wurde das Blei aus dem Thorit abgeschieden. Die end-
gültige Analyse des Thorits wurde im Januar 1918 im hiesigen
Laboratorium ausgeführt, zum Teil unter Alit Wirkung von Frl.
cand. ehern. JOHANNA RAUCHENBERGER, der ich für die Hilfe
bestens danke.
Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und dem
Institut International de Physique Solvay bin ich für die Über-
lassung von Alitteln zu großem Danke verpflichtet.
Alünchen, Aiärz 1918.
Chemisches Laboratorium des Staates,
P h y s i k a 1 i s c h - c h e m i s c h e Abteilung.
KASiMiR FA.iANs: Über das Thoriumblei.
Verbindungsgewicht aufweisen müßte, wenn man das Atom-
gewicht des Thors gleich 232,12 und das des Heliums gleich 4,00,
also das des Thorhleies zu 208,08 annimmt.
Berücksichtigt man die kleinen Unsicherheiten, die den Wer-
ten 207,90 und den Atomgewichten von Thor und Helium noch
anhaften, so wird man die Übereinstimmung zwischen dem experi-
mentellen Wert 207,90 und selbst der oberen Grenze des theoreti-
schen (208,00) als befriedigend ansehen dürfen. Alan hat deshalb
keinen bündigen Grund, an der Richtigkeit der Annahme zu
zweifeln, daß das Thorblei ein stabdes Element ist.
Sollte die Diskrepanz von etwa 0,1 Einheit reell sein, so
käme in erster Linie für ihre Erklärung eine Beimengung von
gewöhnlichem Blei (A.G. 207,2) in Betracht.
Wollte man hingegen diese Diskrepanz auf eine nicht voll-
kommene Beständigkeit des Thorbleies zurückführen, so ergibt
sich für die untere Grenze der Halbwertszeit des als einheitliches
Element aufgefaßten Thorbleies der AAVrt 1,7-10^ Jahre.
Jedenfahs ist aber die Existenz eines in wägbaren A-lengen
gewinnbaren Thoriumbleies mit einem um 208,0 liegenden Atom-
gewicht sicher gestellt.
AArliegende Arbeit wurde im Jahre 1914 im Institut für
physikalische Chemie und Elektrochemie der Technischen Hoch-
schule in Karlsruhe gemeinsam mit Herrn Dipl.-Ing. F. RiCHTER
begonnen. Nach dessen militärischer Einberufung unterbrochen,
wurde sie von mir ebenda im Sommersemester 1916 fortgesetzt,
und es wurde das Blei aus dem Thorit abgeschieden. Die end-
gültige Analyse des Thorits wurde im Januar 1918 im hiesigen
Laboratorium ausgeführt, zum Teil unter Alit Wirkung von Frl.
cand. ehern. JOHANNA RAUCHENBERGER, der ich für die Hilfe
bestens danke.
Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und dem
Institut International de Physique Solvay bin ich für die Über-
lassung von Alitteln zu großem Danke verpflichtet.
Alünchen, Aiärz 1918.
Chemisches Laboratorium des Staates,
P h y s i k a 1 i s c h - c h e m i s c h e Abteilung.