Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen. X. (A. 4) 7
Im Kolben blieb ein geringer braungelb gefärbter Rückstand,
ungefähr 1 g, der gesondert weiter verarbeitet wurde. (Siehe
weiter unten.)
Fraktion 2 schied beim Stehen lange farblose Nadeln aus;
beim Einstellen in Eis erstarrte sie fast vollständig zu einer farb-
losen Kristallmasse, die mit wenig Ol durchtränkt war. Das Öl
wurde abgesaugt und mit Fraktion 1 vereinigt. Ausbeute an
Kristallen 10 g. Aus Ligroin umkristallisiert farblose Nädelchen,
die bei 32—33° schmolzen; es lag also K-, ß-Hexylensäure vor.
hinter den flüchtigen Aldehyden der Edelkastanienblätter kommt
also, wie auch schon früher* nachgewiesen werden konnte, in reich-
licher Menge <x-, ß-Hexylenaldehyd vor.
Fraktion 1, welche auch bei längerem Stehen in Eis keine
Kristalle abschied, plus dem Ol von Fraktion 2, wurde nochmals
im Vakuum fraktioniert. Da die zur Verfügung stehende Menge,
13 g, zu gering war, um eine feinere Fraktionierung zuzulassen,
wurde von 10 zu 10° aufgefangen.

Druck
10—11
mm.
1.
30-
40°
2.
40-
50°
3.
50-
60°
4.
60-
70°
5.
70-
80°
6.
80-
90°
7.
90-
100°
8.
100-
110°
9.
110-
115°

Im Kolben blieb nur ein ganz geringer Rückstand. Die Größe
der einzelnen Fraktionen war nicht besonders verschieden. Sehr
klein war nur Fraktion 7 (90 — 100°); die größte war Fraktion 8
(100 — 110°). Ganz gleich waren 3, 4 und 5 (50—80°); etwas kleiner
1, 2 und 6 (30—50° und 80—90°). Fraktion 9 (110 — 115°) war bei
Zimmertemperatur ungefähr zur Hälfte fest und erstarrte beim
Einstellen in Eis vollständig. Fraktion 8 (100 — 110°) wurde beim
Einstellen in Eis ebenfalls vollständig fest, schmolz aber wieder
bei Zimmertemperatur. Die übrigen Fraktionen schieden auch
bei längerem Stehen in Eis keine Kristalle ab.
i LiEBiGS Annalen Bd. 390 (1912) 103.