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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 8. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 3. Spektrale Ausleuchtungs- und Tilgungsverteilungen; Einzelverhalten der Banden; Mechanismus der Ausleuchtung und Tilgung — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36427#0024
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24 (A. 8)

P. LEAi ARD :

Daß dabei im Studium der Bande ß und der anderen Neben-
banden dieser Phusphore noch keineswegs ein Abschluß erreicht
ist, hat seinen Grund einerseits darin, daß bisher fast stets die
Untersuchung der x-Bandc bevorzugt worden ist, so daß Phos-
phore mit stark merklicher ß-Bande meist absichtlich vermieden
worden sind; anderseits wurde aber auch bisher niemals ein CaBi-
Phosphor erhalten, der ß im Dauerleuchten auch nur angenähert
in gleicher Intensität gezeigt hätte, wie die stets überwiegende
Bande x. Alit Becht wird daher x als Hanptbande von CaBi
bezeichnet, wogegen ß und nach bisheriger Kenntnis auch die
rote Kältebande y unh die von Herrn PAULI gefundene ultra-
violette Bande v Nebenbanden zu nennen sind. Das Gleiche gilt
auch von der bisher stets nur mit geringer Dauer beobachteten
zweiten grünen Bande ß^ welche von Herrn Bomssow phos-
phoroslmpisch vermessen worden lst^h Im längeren Nach-
leuchten bei gewöhnlicher Temperatur kommt neben x nur die
eine, uns hier hauptsächlich beschäftigende Nebenbande ß in
Betracht.

A. Allgemeine Eigenschaften^.
Die Erkennung der Bande ß im Spektrum des Phosphores-
zenzlichtes ist bei ihrer geringen Intensität im Dauer- (d-)Leuchten
neben x meist unmittelbar nicht möglich, weil beide Banden etwas
Übereinandergreifen und große Intensität von x auch starke Ver-
breiterung dieser Bande ergibt. Nur während der Erregung, wo
auch das Momentan- (m-)Leuchten mitwirkt, ist die Intensität
von ß meist groß genug, um sie als besonderes Helhgkeitsmaximum
im Spektrum erscheinen zu lassen^; selbst wenige Zehntel-
sekunden nach Schluß der Erregung ist dies meist nicht mehr
der FalP^, obgleich zu dieser Zeit die Intensität von ß, im Ver-
1373- Siehe folgende Note. Diese Bande (ü scheint bei gewöhnlicher
Temperatur oberen Momentanzustand zu haben.
iss Über die spektralen Lagen der Bi-Banden, sowie über ihre Intensi-
tätsverhältnisse im ersten Nachleuchten, auch in der Abhängigkeit von der
Temperatur, siehe die eingehende Untersuchung von P. Bonissow, Ann.
d. Phys. 42, S. 1321, 1913, woselbst auch alle frühere Literatur verzeichnet ist.
iss Ygl. die Spektralkurven von 1904, Tafel I, Nr. 30. Die 3 dort unter-
schiedenen Banden oq, xg, X3 sind später (Lichtem. 1910) in eine (x) zusam-
mengefaßt worden (siehe auch Note 192).
190 ygp phosphoroskopisch photometrierten Kurven bei P. BoRis-
sow, Annalen 42, S. 13, 32, 1913. Der dort benutzte Phosphor ist genau
 
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