38 (A. 8)
P.LENARD:
Hieraus folgt jedenfalls zunächst das praktische Resultat,
daß man ß durch Hitzeaustreibnng nicht messen oder auch nur
gut aufsuchen kann^; grüne End färbe des Aufleuchtens kann,
etwa in Vergleichsversuchen, nur dann ß verraten, wenn diese
Rande nicht zu schwach vertreten ist^.
In theoretischer Beziehung ist das Nichterscheinen, bzw.
unvollkommene Erscheinen einer erregten, nach anderen Kenn-
zeichen dem Phosphor unzweifelhaft eigenen Bande bei Hitze-
austreibung -- als der erste beobachtete Fall dieser Art — sehr
bemerkenswert. Es ist daran zu erinnern, daß wir an einer Reihe
besonders ausgewählter, möglichst verschiedenartiger Banden die
Konstanz der Lichtsummen bei Hitzeaustreibung eingehend nach-
weisen konnten, und daß dabei namentlich auch keinerlei An-
zeichen eines Fehlbetrages von Lichtsumme bei Hitzeaustreibung
im Vergleich zum bloßen Abklingen merklich wurden^. Alan muß
daher die Ursache des hier beobachteten Fehlbetrages in der
Besonderheit des vorliegenden Falles suchen, welche darin besteht,
daß die beobachtete Bande (Biß) Ü&erwn/? einer
zu'ePen Lh/nhe (a) vorhanden ist^. Die nächsthegende Vermutung
233 Um so mehr, als a ia der Hitze selber grünlichblau wird. Da bisher
stets dieses jetzt als ungünstig erkannte Kriterium der Hitzeaustreibung
zur Aufsuchung von ß angewandt worden ist, so kann es wohl nicht verwun-
dern, daß die t mstände der Präparation, welche dem Auftreten von ß gün-
stig sind, noch nicht haben festgestellt werden können. Eben weil bisher
stets dieses, jetzt als ungünstig erkannte Kriterium zur Aufsuchung von ß
angewandt worden war, haben wir, wie bereits angegeben (Note 192) sämt-
liche CaBi-Probcn nun von neuem mittelst des verbesserten Verfahrens
(siehe Abschn.2,A) untersucht (vgl. Abschn.2,B).
334 Die Zuhilfenahme des Spektroskops zeigt in diesem Falle (wie z. B.
beim Phosphor Nr. 3 der Tab. IX) deutlich auch bei qualitativer Beobach-
tung die besondere Erhellung des Grün, und zwar im Endstadium der Hitze-
austreibung, wie es für diese Hitzebande charakteristisch ist (Grün im An-
fänge bedeutet stets nur Lu).
335 Lichts. 1912; Abkling. 1912.
235 Eine andere Besonderheit des Falles ist diese, daß die beobachtete
Bande, Biß, den extremen Fall einer Hitzebande darstellt, indem sie selbst
bei 500° (1 noch nicht ganz verschwindet, was über der Grenztemperatur
sämtlicher anderer Phosphoreszenzbanden liegt (vgl. 1904, 8. 435, 436).
Man könnte hiernach vermuten, daß eine früher mitgeteilte Erklärung des
Versagens der Phosphoreszenz in höchsten Temperaturen hier in Kraft tritt
(Leydener Berichte 1909, 8. 22); dem widerspricht aber das im oben weiter
Folgenden nachgewiesene gleiche Verhalten von CaCua — ebenfalls in Ge-
genwart eines Überschusses von CaBitx — mit gar nicht hochliegenden Tem-
peraturbereichen.
P.LENARD:
Hieraus folgt jedenfalls zunächst das praktische Resultat,
daß man ß durch Hitzeaustreibnng nicht messen oder auch nur
gut aufsuchen kann^; grüne End färbe des Aufleuchtens kann,
etwa in Vergleichsversuchen, nur dann ß verraten, wenn diese
Rande nicht zu schwach vertreten ist^.
In theoretischer Beziehung ist das Nichterscheinen, bzw.
unvollkommene Erscheinen einer erregten, nach anderen Kenn-
zeichen dem Phosphor unzweifelhaft eigenen Bande bei Hitze-
austreibung -- als der erste beobachtete Fall dieser Art — sehr
bemerkenswert. Es ist daran zu erinnern, daß wir an einer Reihe
besonders ausgewählter, möglichst verschiedenartiger Banden die
Konstanz der Lichtsummen bei Hitzeaustreibung eingehend nach-
weisen konnten, und daß dabei namentlich auch keinerlei An-
zeichen eines Fehlbetrages von Lichtsumme bei Hitzeaustreibung
im Vergleich zum bloßen Abklingen merklich wurden^. Alan muß
daher die Ursache des hier beobachteten Fehlbetrages in der
Besonderheit des vorliegenden Falles suchen, welche darin besteht,
daß die beobachtete Bande (Biß) Ü&erwn/? einer
zu'ePen Lh/nhe (a) vorhanden ist^. Die nächsthegende Vermutung
233 Um so mehr, als a ia der Hitze selber grünlichblau wird. Da bisher
stets dieses jetzt als ungünstig erkannte Kriterium der Hitzeaustreibung
zur Aufsuchung von ß angewandt worden ist, so kann es wohl nicht verwun-
dern, daß die t mstände der Präparation, welche dem Auftreten von ß gün-
stig sind, noch nicht haben festgestellt werden können. Eben weil bisher
stets dieses, jetzt als ungünstig erkannte Kriterium zur Aufsuchung von ß
angewandt worden war, haben wir, wie bereits angegeben (Note 192) sämt-
liche CaBi-Probcn nun von neuem mittelst des verbesserten Verfahrens
(siehe Abschn.2,A) untersucht (vgl. Abschn.2,B).
334 Die Zuhilfenahme des Spektroskops zeigt in diesem Falle (wie z. B.
beim Phosphor Nr. 3 der Tab. IX) deutlich auch bei qualitativer Beobach-
tung die besondere Erhellung des Grün, und zwar im Endstadium der Hitze-
austreibung, wie es für diese Hitzebande charakteristisch ist (Grün im An-
fänge bedeutet stets nur Lu).
335 Lichts. 1912; Abkling. 1912.
235 Eine andere Besonderheit des Falles ist diese, daß die beobachtete
Bande, Biß, den extremen Fall einer Hitzebande darstellt, indem sie selbst
bei 500° (1 noch nicht ganz verschwindet, was über der Grenztemperatur
sämtlicher anderer Phosphoreszenzbanden liegt (vgl. 1904, 8. 435, 436).
Man könnte hiernach vermuten, daß eine früher mitgeteilte Erklärung des
Versagens der Phosphoreszenz in höchsten Temperaturen hier in Kraft tritt
(Leydener Berichte 1909, 8. 22); dem widerspricht aber das im oben weiter
Folgenden nachgewiesene gleiche Verhalten von CaCua — ebenfalls in Ge-
genwart eines Überschusses von CaBitx — mit gar nicht hochliegenden Tem-
peraturbereichen.