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Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0078
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78 (A. 14)

KURT HOFMANIS-DEGEN;

in den noch übrigen vier Fähen der möglichen zehn Fälle, wo sich
also die Endglieder nicht gleichzeitig in der Doppelbrechung
und in der Dispersion unterscheiden, können sehr wohl Maxima
oder Alinima eintreten.
Ahm diesen vier Fällen möchte ich den einen noch heraus-
greifen, wo eine optisch negative Substanz mit positiver Dispersion
mit einer zweiten in isomorphe Aüschung tritt, die negative Doppel-
brechung mit negativer Dispersion verbindet. Er ist in Fig. 19
dargestellt und würde durch Vertauschung der Beschriftung von
ei und s auf jeder Seite m einen andern dieser vier Fälle übergehen,
wo em positives Anfangsglied mit positiver Dispersion sich mischt
mit einem positiven Endgliede mit negativer Dispersion. Die
Aünima der Doppelbrechung — durch geeignete AVahl der Dis-
persionsverhältnisse bei s und könnte man ebensogut Alaxima
erhalten — findet man leicht, wenn man in dem Schema die
Stellen aufsucht, an denen die Doppelbrechung für irgend zwei
Farben gleich ist, zwischen denen dann der Gipfelpunkt liegen
muß. Von den unter b gezeichneten Kurven könnte man 1 für
den negativen Rand bzw. das Endglied der Bochumer Schlacke
in Anspruch nehmen, während 2 für den Hardystonit, 3 für
den Justit von Clausthal passen würde. Die Kurve 5 entspräche
dann jenem noch unbekannten Endgliede, das mit seiner negativen
Doppelbrechung bei negativer Dispersion die Alinima verursacht.
Zu einer ernsthaften Diskussion der Beziehungen zwischen Dis-
persion und chemischer Zusammensetzung reicht aber das vor-
handene Alaterial bei weitem noch nicht aus, zumal wir, wie schon
ÜLAWATSCH betont, und wie aus der wahrscheinlichen Existenz
von quadratischen Schlacken mit einem Alaximum der positiven
Doppelbrechung (HLAWATSCH, Vordernberg) und der mehrfach
erwähnten Kupferschlacke aus Amerika hervorgeht, mindestens
mit noch einem weiteren Endgliede rechnen müssen. Alit einem
gewissen Recht darf man bei diesen vier Komponenten, von denen
also zwei in der Bochumer Schlacke vorliegen, eine weitere in der
Clausthaler, vielleicht die gleiche im Hardystonit und die vierte in
der amerikanischen Schlacke zu stecken scheint, in letzter Linie
an die einfachen Verbindungen CagSEO?, AlggSEOy, FegSRO? und
ZngSigO? denken, so lange man nicht vergißt , daß wir merkwürdiger-
weise die Alischungen dieser Komponenten nur in Formen kennen,
in denen das AVrhältnis der Kalziumatome zu der Summe der
übrigen, zweiwertigen Aletallatome ein einfaches, ganzzahliges ist,
 
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