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KURT HOFMANK-DEGEN:
suchten Alelilithe. Er läßt aber das Akermannitsilikat R^SigO^
daneben fortbestehen und faßt sogar die künstlichen optisch-
positiven Melilithe als Ansehungen der drei Verbindungen auf,
des Akermannits, des Pyrosilikats und des Gehlenits. Er stellt
außerdem noch die Auffassung als möglich hin, ,,daß nämlich die
künstlichen, optisch-positiven Melilithe als Mischglieder der drei
Fundamentalverbindungen, nämlich des3R^OR^Og2SiO^, des
R.^SiO^ und des R^SiOg aufzufassen sind/' Mir scheint, daß
damit auf jede Erklärung verzichtet und jeder Willkür Tür und
Tor geöffnet ist. Denn man kann dann noch einen Schritt weiter-
gehen und, wie man R^SigO^ und RgSRO? in RgSiO^ und RSiOg
zerlegt hat, konsequenter Weise auch den Gehlenit noch zerlegen,
3R0R20g2Si02= RgSiO^-e RSiOg + RgOg und die Melilithe als
Ansehungen aus RgOg, RgSiO^ und RSiOg hinstellen. Bei weiterer
Anwendung dieser Papierchemie könnte man alle existierenden
Silikate nach dieser Aleliliththeorie erklären. Damit würde, aber
alles wertlos werden, was seit AIiTSCHERLicn über den Isomorphis-
mus erarbeitet worden ist. Es bleibt mir auch unverständlich,
warum RüsBKRG nur die optisch-positiven Alelilithe auf diese
Weise erklären will.
Bei der Analyse der Alelilithe sowohl, als auch der quadra-
tischen Schlacken bereitet die Gewinnung analysenreinen Alaterials
ganz besonders große Schwierigkeiten. Aber auch wenn diese
infolge glücklicher Umstände überwunden sind, entstehen bei der
Berechnung neue Hindernisse durch die Anwesenheit der Sesqui-
oxyde, deren Funktion im Alolekül man nicht kennt, hervor-
gerufen dadurch, daß eine wirklich aluminiumfreie melilithartige
Substanz bisher noch nicht gefunden worden ist. Sind die Mengen
der Sesquioxyde so klein wie beim Hardystonit, so wird man sie
noch vernachlässigen dürfen, sind sie größer wie beim Justit,
so kann man sie noch als —R =0 oder = R—(OH) usw. unterbringen.
Beträgt ihre Alenge aber mehrere Prozente, so helfen alle Rechen-
kunststücke nichts mehr, und man muß sich in irgend einer prin-
zipiellen Form mit ihnen ab finden.
Das in der vorliegenden Arbeit neu beigebrachte Alaterial
und private Alitteilungen des Herrn Dr. HLAWATSCH mögen es
nun rechtfertigen, wenn die Frage nach der Zusammensetzung
der Alelilithe hier noch einmal diskutiert wird.
Als ich Herrn Dr. HLAWATSCH von dem Resultate der Justit-
untersuchung Mitteilung machte, drückte er mir mündlich seine
KURT HOFMANK-DEGEN:
suchten Alelilithe. Er läßt aber das Akermannitsilikat R^SigO^
daneben fortbestehen und faßt sogar die künstlichen optisch-
positiven Melilithe als Ansehungen der drei Verbindungen auf,
des Akermannits, des Pyrosilikats und des Gehlenits. Er stellt
außerdem noch die Auffassung als möglich hin, ,,daß nämlich die
künstlichen, optisch-positiven Melilithe als Mischglieder der drei
Fundamentalverbindungen, nämlich des3R^OR^Og2SiO^, des
R.^SiO^ und des R^SiOg aufzufassen sind/' Mir scheint, daß
damit auf jede Erklärung verzichtet und jeder Willkür Tür und
Tor geöffnet ist. Denn man kann dann noch einen Schritt weiter-
gehen und, wie man R^SigO^ und RgSRO? in RgSiO^ und RSiOg
zerlegt hat, konsequenter Weise auch den Gehlenit noch zerlegen,
3R0R20g2Si02= RgSiO^-e RSiOg + RgOg und die Melilithe als
Ansehungen aus RgOg, RgSiO^ und RSiOg hinstellen. Bei weiterer
Anwendung dieser Papierchemie könnte man alle existierenden
Silikate nach dieser Aleliliththeorie erklären. Damit würde, aber
alles wertlos werden, was seit AIiTSCHERLicn über den Isomorphis-
mus erarbeitet worden ist. Es bleibt mir auch unverständlich,
warum RüsBKRG nur die optisch-positiven Alelilithe auf diese
Weise erklären will.
Bei der Analyse der Alelilithe sowohl, als auch der quadra-
tischen Schlacken bereitet die Gewinnung analysenreinen Alaterials
ganz besonders große Schwierigkeiten. Aber auch wenn diese
infolge glücklicher Umstände überwunden sind, entstehen bei der
Berechnung neue Hindernisse durch die Anwesenheit der Sesqui-
oxyde, deren Funktion im Alolekül man nicht kennt, hervor-
gerufen dadurch, daß eine wirklich aluminiumfreie melilithartige
Substanz bisher noch nicht gefunden worden ist. Sind die Mengen
der Sesquioxyde so klein wie beim Hardystonit, so wird man sie
noch vernachlässigen dürfen, sind sie größer wie beim Justit,
so kann man sie noch als —R =0 oder = R—(OH) usw. unterbringen.
Beträgt ihre Alenge aber mehrere Prozente, so helfen alle Rechen-
kunststücke nichts mehr, und man muß sich in irgend einer prin-
zipiellen Form mit ihnen ab finden.
Das in der vorliegenden Arbeit neu beigebrachte Alaterial
und private Alitteilungen des Herrn Dr. HLAWATSCH mögen es
nun rechtfertigen, wenn die Frage nach der Zusammensetzung
der Alelilithe hier noch einmal diskutiert wird.
Als ich Herrn Dr. HLAWATSCH von dem Resultate der Justit-
untersuchung Mitteilung machte, drückte er mir mündlich seine