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König, H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 13. Abhandlung): Zur Kenntnis des untern Trochitenkalkes im nördlichen Kraichgau — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36521#0020
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20 (A.13)

H. KÖNIG:

Gehäuse von Cephalopoden sind in den Mikrofaunaschichten
nicht nachweisbar.
Von Schlangensternen besitze ich aus den Brockelkalken zwei
ausgewachsene Exemplare von AUpidara Urica^a.
Unter den Zweischalern macht sich durch verhältnismäßig
häufiges Vorkommen GerGMia ^ocia^G (Tafel, Fig. 17 u. 18) be-
merkbar. Halbwüchsige Exemplare wie auch solche von normaler
Größe sind namentlich auf dem Hünerberg keine Seltenheit. Doch
überwiegen auch hier die kleinen Individuen. Eine auffallend
schlanke Form findet sich in einer der Mergelbänke in Menge
(Tafel, Fig. 16).
Von GercdA'a co^a^a liegt nur ein Exemplar vor.
Als Seltenheit trifft man Schalenstücke einer dVaaa, als solche
kenntlich durch die charakteristische faserige Struktur. Auch in
den später zu besprechenden Myophorienschichten kommt diese
Bivalve vor. dUaaa lebt in den heutigen Meeren nach J. WALTHER
in Tiefen von 3 bis 75 Meter. Aus ihrem Vorkommen bei Eschel-
bronn ist also ersichtlich, daß es sich bei unserem unteren Troc.hiten-
kalk um ein Seichtwassersediment handelt.
Von dfpopAoria ca^arG (Tafel, Fig. 20 u. 21) sammelte ich
zahlreiche Exemplare von 2W bis 14 mm Länge. Von größeren,
aber nicht ausgewachsenen Stücken fanden sich drei. Die Jugend-
exemplare weichen vom Typus bisweilen durch stärkeren Grad der
Wölbung ab.
Die gleichen Größenmaße sowohl der Brut als der älteren
Stücke weist die etwas häufiger vorkommende ddyopAoria ^acG-
g^a (Tafel, Fig. 19) auf. Als Unikum fand ich auf dem Hüner-
berg ein erwachsenes Stück. Auch die Jugendexemplare dieser
Form zeichnen sich mitunter durch starke Aufgetriebenheit der
Schale aus.
Die Nukuliden sind durch zahlreiche halbwüchsige Stücke
und seltenere Brut von TVaca^a LIdd/a/U, durch Brut und größere
Jugendformen von TVaca^a e^ip^ca und durch eine ebenso häufig
auf den Bröckeln wie in den Mergeln liegende Leda (Tafel, Fig. 25
u. 26) in allen Wachstumsstadien vertreten. Letztere ist im Muschel-
kalk des Kraichgau außer in den Mikrofaunaschichten nur in den
gleichfalls dem unteren Trochitenkalk angehörenden Myophorien-
schichten nachgewiesen. An einigen meiner Steinkerne kann man
das taxodonte Schloß beobachten. Die Jugcndexemplare von
TVacafa e^ip^ca (Tafel, Fig. 22, 23 u. 24) machen sich gegenüber
 
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