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Werveke, Leopold; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1924, 5. Abhandlung): Über die Entstehung der lothringischen Lehme und des mittelrheinischen Lößes: mit Ausblicken auf den Löß des Niederrheins und der Magdeburger Börde — Berlin, Leipzig, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.43848#0004
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L. van Werveke:

gebiet der Deutschen Nied angenommen.1) Meine Auffassung über die
Lehme des Saargebietes wurde durch die Untersuchungen von Hemmer 2)
vollauf bestätigt. Sie gilt aber auch für das Moselgebiet, wie eine Be-
obachtung zeigt, welche ich im Jahre 1907 gelegentlich von Ausschach-
tungen für einen Festungsbau auf der Höhe südöstlich von Mercy bei
Metz (ONO von Peltre) am NWrande des Waldes von Champel zu
machen Gelegenheit hatte. Lehm war hier über Beta-Tonen des Unteren
Lias in einer Mächtigkeit von 8 m aufgeschlossen worden. In seinen tie-
feren Teilen war er sandig entwickelt, ganz zu unterst, stellenweise bis
zu einer Dicke von 1 m, reich an „Blättelerzen“3), die aus dem Zerfall
und der Überschwemmung der Ovoiden (Toneisensteinknollen) der Mar-
garitatus-Schichten des Mittleren Lias hervorgegangen sind. Bruch-
stücke von Pecten aequivalvis wiesen auf verschwemmte Costatus-
Schichten hin. Der reichliche Sand, der durch Schlemmen des san-
digen Lehmes gewonnen wurde, ließ sich unzweideutig als Vogesensand
erkennen. Die Plättelerze sind der Absatz eines Wasserlaufs aus dem
Liasgebiet, der Sand des Lehmes weist aber auf die damals wahr-
scheinlich weiter östlich fließende Mosel hin. Die Höhe, auf welcher
der Aufschluß lag, reicht bis 236 m, die Mosel fließt heute an der am
nächsten gelegenen, immerhin 12 km entfernten Stelle bei 168 m, also
68 m tiefer.
Es lassen sich an der Mosel innerhalb des ehemaligen Deutsch-
Lothringen 8 Schotterstufen unterscheiden, die 160 (Strom-Berg bei
Sierck4)), 83, 60, 40, 25, 12, 5 — 6 und 3—4 m über dem mittleren
Moselspiegel liegen.5 6) Die Lehmabsätze auf der Höhe bei Mercy
können also durch Stauungen veranlaßt sein, welche nach der Auf-
schüttung der 60 m-Stufe stattgefunden haben. An der Saar steht ihr
die Schotterstufe zwischen 50 und 60 m nahe, die von Vogesensand
führendem Lehm überlagert ist (S. 4,2), 31—32). In dem Querschnitt,
9 Die Entstehung der lothringischen Weiher. — Mitteil. Philomath. Ges.
in Els.-Lothr. 11. Jahrg. 1903, S. 106.
3) Untersuchungen über Oberflächengestaltung und Talstufen im Flußgebiet
der Oberen Saar. — Mitteil. Ges. f. Erdkunde u. Kolonialwesen zu Straßburg i. Els.
für die Jahre 1915/17, Straßburg 1918, S. 14—18.
3) Wohl richtiger Plättelerzen, weil das Erz aus kleinen Plättchen besteht.
4) Ungefähr die gleiche Höhenlage, 150 m über der Meurthe und der Mosel,
haben die Schotter auf der Hochfläche der Haye zwischen Nancy und Toul, von
denen Hemmer (S. 21) annimmt, daß sie vielleicht dem Miocän angehören.
6) L. van Werveke, Grundwasserversorgung im deutsch-lothringischen Teil
des Mosel-Tales aus Schottern der Diluvialterrassen. — „Das Wasser“, 9. Jahrg.
1913, 446-449 und 475-477.
 
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