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L. van Werveke:
raten und dort zerrieben werden, bevor, sie zum Absatz gelangen. Im
aeolischen Löß sind die Schnecken ebenso ungeschichtet wie die un-
organischen Bestandteile, regellos in diesen zerstreut. Die wenigen
Süßwasserschneckön weisen nicht auf Flußabsatz hin und können in
seichten Gräben und Tümpeln gelebt haben. Das strichweise oder in
schmalen bandförmigen Streifen sich hinziehende Vorkommen von feuch-
tigkeitsliebenden Schnecken deutet, auch wenn Wasserschnecken fehlen,
auf frühere Wasserläufe in diesem Gelände hin. Im Sandlöß sind
Schnecken zusammengetragen, die entgegengesetzte Lebensbedingungen
voraussetzen. „Die Molluskengruppe, die der aeolische
Löß ein sc h ließt, ist an Ort und Stelle der Ablagerung
entstanden und ökologisch einheitlich und stellt eine
Fauna dar“ (S. 55). „Durch geringfügige Verschwemmungen, soweit
sie durch kräftige Gewitter und Schmelzwasser herbeigeführt werden,
kann eine nachträgliche Umlagerung zustande kommen, ohne daß die
Einheitlichkeit gestört würde.“ „Für die Annahme einer besonderen
Lößperiode und eines besonderen Lößklimas geben die Lößschnecken
keine Anhaltspunkte“ (S. 57 u. 87). „Eine Lößfauna, nur in ihrer Zu-
sammensetzung etwas verschoben, lebt auch heute noch auf dem alten
Lößboden. Von der ersteren unterscheidet sich die alte Lößfauna durch
das Fehlen warm (trocken-) liebender Schnecken der Mediterranzone“
(S. 75 u. 87). „Die Schnecken des echten Lößes und ihr Vorkommen
weisen auf durchlässigen, trocknen Boden, spärliche Bewässerung, Ab-
wesenheit dauernd schattenspendender Holzgewächse, auf Kraut-, Gras-
und Moosvegetation und langsame Staubanhäufung hin“ (S. 88).
Über die von Sauer geschilderte, von Geyer besonders betonte Er-
scheinung des Emporwachsens der Schneckenansiedelungen im Löß habe
ich keine eigene Erfahrung, kenne auch keine Bestätigung von anderer
Seite. Der sichere Nachweis von strichweise oder in schmalen band-
förmigen Streifen sich hinziehenden Vorkommen dürfte auch wohl nicht
leicht sein, da es dazu zahlreicher, über größere Flächen verteilter
Aufschlüsse bedarf. Nicht in Einklang mit der ersten Art des Auf-
tretens steht z. B. die von Schumacher in den Erläuterungen zur
Karte von Straßburg mitgeteilte Beobachtung im Löß der Schiltig-
heimer Terrasse, daß in einem und demselben Aufschluß gewisse
Formen sich auf bestimmte Lagen beschränken, so Helix hispida und
Pupa muscorum in großer Menge im unteren Teil einer Grube in
Bischheim, Succinea oblonga ausschließlich im oberen Teil. Sie spricht
auch gegen eine Verarmung der Lößfauna nach oben in xerophilem
Sinne, die Geyer (S. 83 und 87) annimmt, da es nicht eine Trocken-
heit, sondern eine Feuchtigkeit liebende Form ist, die sich oben ein-
L. van Werveke:
raten und dort zerrieben werden, bevor, sie zum Absatz gelangen. Im
aeolischen Löß sind die Schnecken ebenso ungeschichtet wie die un-
organischen Bestandteile, regellos in diesen zerstreut. Die wenigen
Süßwasserschneckön weisen nicht auf Flußabsatz hin und können in
seichten Gräben und Tümpeln gelebt haben. Das strichweise oder in
schmalen bandförmigen Streifen sich hinziehende Vorkommen von feuch-
tigkeitsliebenden Schnecken deutet, auch wenn Wasserschnecken fehlen,
auf frühere Wasserläufe in diesem Gelände hin. Im Sandlöß sind
Schnecken zusammengetragen, die entgegengesetzte Lebensbedingungen
voraussetzen. „Die Molluskengruppe, die der aeolische
Löß ein sc h ließt, ist an Ort und Stelle der Ablagerung
entstanden und ökologisch einheitlich und stellt eine
Fauna dar“ (S. 55). „Durch geringfügige Verschwemmungen, soweit
sie durch kräftige Gewitter und Schmelzwasser herbeigeführt werden,
kann eine nachträgliche Umlagerung zustande kommen, ohne daß die
Einheitlichkeit gestört würde.“ „Für die Annahme einer besonderen
Lößperiode und eines besonderen Lößklimas geben die Lößschnecken
keine Anhaltspunkte“ (S. 57 u. 87). „Eine Lößfauna, nur in ihrer Zu-
sammensetzung etwas verschoben, lebt auch heute noch auf dem alten
Lößboden. Von der ersteren unterscheidet sich die alte Lößfauna durch
das Fehlen warm (trocken-) liebender Schnecken der Mediterranzone“
(S. 75 u. 87). „Die Schnecken des echten Lößes und ihr Vorkommen
weisen auf durchlässigen, trocknen Boden, spärliche Bewässerung, Ab-
wesenheit dauernd schattenspendender Holzgewächse, auf Kraut-, Gras-
und Moosvegetation und langsame Staubanhäufung hin“ (S. 88).
Über die von Sauer geschilderte, von Geyer besonders betonte Er-
scheinung des Emporwachsens der Schneckenansiedelungen im Löß habe
ich keine eigene Erfahrung, kenne auch keine Bestätigung von anderer
Seite. Der sichere Nachweis von strichweise oder in schmalen band-
förmigen Streifen sich hinziehenden Vorkommen dürfte auch wohl nicht
leicht sein, da es dazu zahlreicher, über größere Flächen verteilter
Aufschlüsse bedarf. Nicht in Einklang mit der ersten Art des Auf-
tretens steht z. B. die von Schumacher in den Erläuterungen zur
Karte von Straßburg mitgeteilte Beobachtung im Löß der Schiltig-
heimer Terrasse, daß in einem und demselben Aufschluß gewisse
Formen sich auf bestimmte Lagen beschränken, so Helix hispida und
Pupa muscorum in großer Menge im unteren Teil einer Grube in
Bischheim, Succinea oblonga ausschließlich im oberen Teil. Sie spricht
auch gegen eine Verarmung der Lößfauna nach oben in xerophilem
Sinne, die Geyer (S. 83 und 87) annimmt, da es nicht eine Trocken-
heit, sondern eine Feuchtigkeit liebende Form ist, die sich oben ein-