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Kühn, Alfred; Schuckmann, Waldemar von; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 11. Abhandlung): Über den Bau und die Teilungserscheinungen von Trypanosoma brucei (Plimmer u. Bradford) — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37463#0009
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Über den Bau und die Teiiungserscheinungen von Trypanosoma, brucei. 9

hi einigen Präparaten erscheint der hohe Hof um den Binnen-
körper auf ein Minimum reduziert. Die alveolare rote Randmasse
scheint direkt an den Binnenkörper anzustoßen, wie dies
v. WASiELEWSKi und HiRSCHFELD für Amöhenkerne beschreiben.
Man darf wohl annehmen, daß solche Bilder dem vitalen Zu-
stand des Trypanosomenkerns am nächsten kommen.
Während bei den Amöben eine einfache Reihe heller Bläschen
beschrieben ist. scheinen hei den Trypanosomen meist mehrere
Schichten von kleinen Hohlränmen hintereinander zu liegen.
Die interalveolare Masse erscheint selten fein granuliert, meist
homogen, was jedoch an der Grenze liegen kann, die hier unsere
optischen Systeme einer weiteren Auflösung entgegensetzen.
Wenn die Entfärbung der Kernrandschicht bis zu einem ge-
wissen Grade gelangt ist, so erscheint in ihr noch ein weiteres
Strukturelement: ein scharf und regelmäßig umschriebener kuge-
liger Körper von roter Färbung (Fig. 5). Nicht mir durch seine
scharfe Abgrenzung in der alveolarisierten Masse des Außen-
kerns, sondern auch durch seine Färbung läßt er sich deutlich
unterscheiden: während die Randschicht einen stumpfen, etwas
schmutzigroten Ton zeigt, erscheint er stets leuchtend und rein
rot. Was seine Fage betrifft, so kann er ganz außen an die Kerti-
grenze angelagert sein oder, was häufiger zu beobachten ist,
weiter innen gleichsam in einer Nische der Randschicht liegen
und somit an den hellen Hof um den Binnenkörper anstoßen und
in dessen nächster Nachbarschaft liegen.
Die Untersuchung des Kernes der vorliegenden Try-
panosomen mit der regressiven RoMANOWSKY-GiEMSA-Far-
bung erweist also das Vorhandensein von drei Struktur-
clementen: einem blau sich färbenden Binnenkörper,
einer alveolarisierten. Außenschicht von mattroter
Tönung, in die ein leuchtend rotes Korn eingelagert ist.
Dieses Strukturbild, das bei Tapp. und das
gleiche ist, stimmt auffallend überein auch mit dem, welches
v. WASiELEWSKi und HinscHFELD von den Kernen der Arnöben-
und Flagellatenformen der Fohamöben erhielten. Das rote Korn
haben die Autoren dort als ,,Randkörper" bezeichnet, einen
Ausdruck, den wir im folgenden auch anwenden werden.
Besonders auffallend ist der scharfe Gegensatz in der Farben-
reaktion zwischen Bmucnkörper und Außenschicht, wie wir ihn
in den RoMANOWSKY-Präparaten nach Feurhftixierung stets er-
 
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