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Kühn, Alfred; Schuckmann, Waldemar von; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 11. Abhandlung): Über den Bau und die Teilungserscheinungen von Trypanosoma brucei (Plimmer u. Bradford) — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37463#0013
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Über den Bau und die Teiiungserscheinungcn von Trypanosoma, brucei. 13

sammelt sich die Außenkernmasse mehr und mehr an den Polen
an und schwindet aus den äquatorialen, nach der Achse zu ein-
sinkenden Teilen (Fig. 7). Man erhält das Bild eines Auseinander-
fließens einer zähen Masse nach den Teilungspolen.
Ebenso wie die Kernrandschicht behält auch der Binnen-
körper seine spezifischen Farbeigenschaften: er färbt sich stets
blau. Von einem Eingehen der chromatischen Substanz des
Außenkerns in den Binnenkörper kann also nicht die Rede sein.
Sie läßt sich stets in ihrer vollen Masse und charakteristischen
Färbung in der dem „Kernhof" der Eisenhämatoxylinpräparate
entsprechenden Randzone nachweisen.
Bilder von Binnenkörpermitosen, welche mit denen von
RosENBUSCH Ähnlichkeit haben könnten, haben wir hei den von
uns untersuchten Arten mit keiner der angewandten Methoden
linden können.
Jedenfalls kommt also in der Vermehrung der indiffe-
renten Formen von TrypuMosowm 5rMcef und Tnypano.S'omu
/erehsT eine typische amitotische Teilung vor, eine hantel-
förmige Durchschnürumg des Binnenkörpers und eine
Verteilung der chromatischen Substanz des Außenkerns
ohne Herausbildung von Chromosomen, ein Vorgang, wie
ihn MooRE und BREiNL für die von ihnen untersuchten Trypano-
somen auch beschrieben haben.
Ein eigentümliches Verhalten zeigt während der Teilung des
Kernes der rote Randkörper. Man kann in entsprechend diffe-
renzierten RoMANOWSKY-Präparaten häufig Individuen finden,
bei denen zwei Randkörper vorhanden sind, die dann fast immer
an dem nach vorn und dem nach hinten gerichteten Kernpole
liegen. Die Verdoppelung des roten Kornes erfolgt durch eine
hantelförmige Durchschnürung des ursprünglich in Einzahl vor-
handenen Körpers (Fig. 6). Diese findet zu einer Zeit statt, da
sich an den übrigen Kernbestandteilen noch keine Veränderungen
zeigen.
Wenn sich dann der Binnenkörper zu strecken beginnt., sind
die beiden roten Körner an den Streckungspolen gelagert. Dort
lassen sie sich auch während der weiteren Veränderungen nach-
weisen. Sie liegen nach Beendigung der Kernteilung neben den
Tochterbinnenkörpern in der roten Außenkernmasse wie vorher
im Mutterkern (Fig. 8).
Der rote Randkörper zeigt also hier ein charakte-
 
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