Hi
Alfred Kühn und W. von Schuckmann :
untersuchten Flagellaten die undulierende Membran und die Geißel
der Trypanosomen sich durch Längsspaltung verdopple. Dagegen
vertreten andere Autoren die Neubildung einer zweiten Geißel
neben der alten, und zwar soll nach RosENBUSCi-i (1909) dieser
Neubildungsprozeß mit dem nach ScriAUDiNN und PnowAZEK im
üokinetcn stattfindenden durchaus übercinstimmen.
Nach dieser kurzen historischen Übersicht der verschie-
denen Ansichten, die betreffs des Blepharoplasten und des Geißel-
apparates der Trypanosomen herrschen, wollen wir im folgenden
unsere Befunde an den genannten Organellen der Trypanosomen
schildern:
Der Blepharoplast erscheint bei hnrce?) als ein
am hinteren, stumpfen, geißellosen Ende gelegenes, nach GiEMSA-
Fürbung leuchtend rot, nach HEiDENHAiN-Färbung tiefschwarz
gefärbtes Korn. Einen hellen Hof, in welchem nach den Be-
schreibungen verschiedener Autoren (Bose 1905, RosENßusüH
1909) der Blepharoplast stets liegen soll, konnten wir in unseren
Präparaten nur selten Enden. Niemals ließen sich in diesem Hof,
der gegen das Protoplasma durch keinerlei Membran abgegrenzt
war, kinin- oder chromatinartige Bestandteile nachweisen. ln
der überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist, wie gesagt, ein heller
Hof um den Blepharoplasten überhaupt nicht zu erkennen, viel-
mehr reicht das blau gefärbte Wabenwerk des Protoplasmas un-
mitlelbar bis an den Blepharoplasten heran.
Nach der Ansicht von RosENBUSCH (1909) ist das stark färb-
bare Korn dem Karyosom, der helle Hof der Randzone des
Hauptkernes homolog. Es hätte demnach der Blepharoplast eine
deutliche Kernstruktur. In unsern nach GiEMSA gefärbten Prä-
paraten läßt sich nun aber das Karyosom des Hauptkerncs stets
rein blau herausdifferenzieren. Der Blepharoplast dagegen kann
nie eine andere als rote Färbung zeigen. Auf Grund dieser Be-
funde halten wir eine Homologisierung der beiden Körper für
unberechtigt. Zu demselben Resultat kamen wir bezüglich der
Homologie zwischen der Randzone des Hauptkernes und dem,
längst nicht immer erkennbaren, hellen Hof um den Blcpharo-
plaslen. Die Entstehung des helleren. Hofes glauben wir durch
Schrumpfungsvorgänge erklären zu dürfen.
Alfred Kühn und W. von Schuckmann :
untersuchten Flagellaten die undulierende Membran und die Geißel
der Trypanosomen sich durch Längsspaltung verdopple. Dagegen
vertreten andere Autoren die Neubildung einer zweiten Geißel
neben der alten, und zwar soll nach RosENBUSCi-i (1909) dieser
Neubildungsprozeß mit dem nach ScriAUDiNN und PnowAZEK im
üokinetcn stattfindenden durchaus übercinstimmen.
Nach dieser kurzen historischen Übersicht der verschie-
denen Ansichten, die betreffs des Blepharoplasten und des Geißel-
apparates der Trypanosomen herrschen, wollen wir im folgenden
unsere Befunde an den genannten Organellen der Trypanosomen
schildern:
Der Blepharoplast erscheint bei hnrce?) als ein
am hinteren, stumpfen, geißellosen Ende gelegenes, nach GiEMSA-
Fürbung leuchtend rot, nach HEiDENHAiN-Färbung tiefschwarz
gefärbtes Korn. Einen hellen Hof, in welchem nach den Be-
schreibungen verschiedener Autoren (Bose 1905, RosENßusüH
1909) der Blepharoplast stets liegen soll, konnten wir in unseren
Präparaten nur selten Enden. Niemals ließen sich in diesem Hof,
der gegen das Protoplasma durch keinerlei Membran abgegrenzt
war, kinin- oder chromatinartige Bestandteile nachweisen. ln
der überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist, wie gesagt, ein heller
Hof um den Blepharoplasten überhaupt nicht zu erkennen, viel-
mehr reicht das blau gefärbte Wabenwerk des Protoplasmas un-
mitlelbar bis an den Blepharoplasten heran.
Nach der Ansicht von RosENBUSCH (1909) ist das stark färb-
bare Korn dem Karyosom, der helle Hof der Randzone des
Hauptkernes homolog. Es hätte demnach der Blepharoplast eine
deutliche Kernstruktur. In unsern nach GiEMSA gefärbten Prä-
paraten läßt sich nun aber das Karyosom des Hauptkerncs stets
rein blau herausdifferenzieren. Der Blepharoplast dagegen kann
nie eine andere als rote Färbung zeigen. Auf Grund dieser Be-
funde halten wir eine Homologisierung der beiden Körper für
unberechtigt. Zu demselben Resultat kamen wir bezüglich der
Homologie zwischen der Randzone des Hauptkernes und dem,
längst nicht immer erkennbaren, hellen Hof um den Blcpharo-
plaslen. Die Entstehung des helleren. Hofes glauben wir durch
Schrumpfungsvorgänge erklären zu dürfen.