Gaswechsel der Muskulatur.
solute Mengen handelte, mußte sehr sorgfältig darauf gesehen
werden, daß die Temperatur in dem Apparat konstant war. Ich
wollte die Temperatur nicht wesentlich über die des Aquarium-
wassers steigern, weil das für manche der Tiere schädigend hätte
wirken können und habe daher das Versuchsgefäß und die zur
Wasserabsorption dienenden Gefäße in ein großes Gefäß mit
Wasser von Zimmertemperatur gesetzt, das durch Zugießen von
warmem und kaltem Wasser sorgfältig auf gleicher Temperatur
gehalten wurde.
Von besonderem Interesse war die Bestimmung der Kohlen-
säure, die bisher bekanntlich ein Schmerzenskind hei Seewasser-
analysen ist. Die Schwierigkeit liegt ja in dem hohen Gehalte
des Seewassers an Bikarbonat. Die Kohlensäurehestimmung bei
meinem Apparat beruht darauf, daß kohlensäurefreier Sauerstoff
durch die Flüssigkeit geleitet wird, dann an Schwefelsäure sein
Wasser und an trockenen Natronkalk seine Kohlensäure abgibt.
Ich hatte mich nun schon früher überzeugt, daß dieses Verfahren
hei der RiNGER'schen Lösung, die ja ebenfalls Bikarbonat ent-
hält, anwendbar ist. Und ich habe durch eine Reihe von Ver-
suchen festgestellt, daß es auch bei Seewasser richtige Werte
liefert. Wenn man Sauerstoff durch Seewasser 1 Stunde hin-
durchleitet, so bildet sich für eine bestimmte Temperatur ein
Gleichgewichtszustand heraus, und wenn man den Sauerstoff
dann noch mehrere Stunden durch das Seewasser im raschen
Strome hindurchjagt, so geht keine Kohlensäure mehr über. Das
Gewicht der Natronkalk- und Schwefelsäureröhrchen ändert sich
nicht. Fügt man hingegen der Flüssigkeit Kohlensäure hinzu, so
steigt deren Gewicht an. Es ist also möglich, das von einem
Tiere im Seewasser produzierte Kohlensäurequantum zu be-
stimmen. Bei den früheren Versuchen habe ich nach Beendigung
der Versuchszeit und nach erfolgter Bestimmung des Sauerstoffs
das Organ aus der Flüssigkeit herausgenommen und dann den
Apparat noch 1 Stunde laufen lassen, um die in der Flüssigkeit
noch absorbierte Kohlensäure überzutreiben. In Neapel bin ich
nur bei den Versuchen mit Sipunculus ebenso verfahren. Bei
vielen der anderen Versuche wäre das nicht gut angängig ge-
wesen, weil es schwierig gewesen wäre, die Versuchstiere, deren
ich meist eine ganze Menge anwendete, schnell aus der Flüssig-
keit herauszubekommen. Ich bin deshalb folgendermaßen ver-
fahren. Die Tiere kamen in das Versuchsgefäß und in diesem
solute Mengen handelte, mußte sehr sorgfältig darauf gesehen
werden, daß die Temperatur in dem Apparat konstant war. Ich
wollte die Temperatur nicht wesentlich über die des Aquarium-
wassers steigern, weil das für manche der Tiere schädigend hätte
wirken können und habe daher das Versuchsgefäß und die zur
Wasserabsorption dienenden Gefäße in ein großes Gefäß mit
Wasser von Zimmertemperatur gesetzt, das durch Zugießen von
warmem und kaltem Wasser sorgfältig auf gleicher Temperatur
gehalten wurde.
Von besonderem Interesse war die Bestimmung der Kohlen-
säure, die bisher bekanntlich ein Schmerzenskind hei Seewasser-
analysen ist. Die Schwierigkeit liegt ja in dem hohen Gehalte
des Seewassers an Bikarbonat. Die Kohlensäurehestimmung bei
meinem Apparat beruht darauf, daß kohlensäurefreier Sauerstoff
durch die Flüssigkeit geleitet wird, dann an Schwefelsäure sein
Wasser und an trockenen Natronkalk seine Kohlensäure abgibt.
Ich hatte mich nun schon früher überzeugt, daß dieses Verfahren
hei der RiNGER'schen Lösung, die ja ebenfalls Bikarbonat ent-
hält, anwendbar ist. Und ich habe durch eine Reihe von Ver-
suchen festgestellt, daß es auch bei Seewasser richtige Werte
liefert. Wenn man Sauerstoff durch Seewasser 1 Stunde hin-
durchleitet, so bildet sich für eine bestimmte Temperatur ein
Gleichgewichtszustand heraus, und wenn man den Sauerstoff
dann noch mehrere Stunden durch das Seewasser im raschen
Strome hindurchjagt, so geht keine Kohlensäure mehr über. Das
Gewicht der Natronkalk- und Schwefelsäureröhrchen ändert sich
nicht. Fügt man hingegen der Flüssigkeit Kohlensäure hinzu, so
steigt deren Gewicht an. Es ist also möglich, das von einem
Tiere im Seewasser produzierte Kohlensäurequantum zu be-
stimmen. Bei den früheren Versuchen habe ich nach Beendigung
der Versuchszeit und nach erfolgter Bestimmung des Sauerstoffs
das Organ aus der Flüssigkeit herausgenommen und dann den
Apparat noch 1 Stunde laufen lassen, um die in der Flüssigkeit
noch absorbierte Kohlensäure überzutreiben. In Neapel bin ich
nur bei den Versuchen mit Sipunculus ebenso verfahren. Bei
vielen der anderen Versuche wäre das nicht gut angängig ge-
wesen, weil es schwierig gewesen wäre, die Versuchstiere, deren
ich meist eine ganze Menge anwendete, schnell aus der Flüssig-
keit herauszubekommen. Ich bin deshalb folgendermaßen ver-
fahren. Die Tiere kamen in das Versuchsgefäß und in diesem