Dauei'kontraktion der glatten Muskeln.
durch den hinteren Saugnapf des Blutegels und hält ihn daran
in die Höhe. Dann beginnt das Tier mit langgestrecktem Körper
in der Luft herumzufahren und nach einem Anheftepunkt für
den vorderen Saugnapf zu suchen. Wir hielten ihm ein mit
Quecksilber gefülltes Glasröhrchen hin, bis er sich mit dem vor-
deren Saugnapf an diesem festsaugte. Dann zieht sich die Musku-
latur des Tieres stark zusammen (Schritt), der Blutegel hebt das
Röhrchen in die Höhe. Da der hintere Saugnapf, durch den
das Häkchen durchgestoßen ist, keine Bewegung ausführen kann,
so kann der Tonus der Körpermuskeln auch nicht wieder gelöst
werden, das Tier bleibt verkürzt und trägt das Röhrchen dauernd.
Da man nun das Gewicht des Röhrchens in gewissen Grenzen
leicht verändern kann, so hat man die Möglichkeit, die Muskeln
des Blutegels in Dauerkontraktion zu halten, und durch die wech-
selnde Last, der das Gleichgewicht gehalten wird, die Spannung
zu variieren. Kräftige Tiere tragen 40—50 g ohne Schwierigkeit
über eine halbe Stunde, manche noch erheblich mehr und länger.
Unterstützt man das Röhrchen, so wird der Blutegel schlaft, ein
Beweis für die Beziehung zwischen Last und Spannung. Anstatt
ein Häkchen durch den Saugnapf zu stoßen fanden wir es häufig
zweckmäßiger, eine Fadenschlinge unmittelbar hinter dem Saug-
napf um das Tier zu legen und fest zuzuziehen. Auch damit sind
die Bewegungen des Saugnapfes und die Lösung des Tonus der
Körpermuskeln unmöglich gemacht. Doch muß die Schlinge
gleichmäßig zur Körperachse liegen; schiefgebundene Tiere halten
nicht fest.
ln der geschilderten Weise verhalten sich kräftige Tiere wie
wir sie im Sommer hatten, und der größte Teil unserer Versuche
sind im Mai und Juni dieses Jahres angestellt worden. Im Winter
bekommt man dagegen sehr häufig Tiere, die nur wenige Minuten
ein derartiges Gewicht tragen können. Nach wenigen Minuten
erschlafft ihre Muskulatur und der Körper wird lang. Nach etwa
einer halben Minute nimmt dann der Tonus wieder zu, das Tier
verkürzt sich zu der früheren Länge, erschlafft dann von neuem
und es beginnt so ein regelmäßiges Auf und Ab, so daß wir im
Gegensatz zu den Versuchen an den Sommertieren den Blutegel
wirkliche Hebearbeit leisten lassen konnten. Indessen verhielten
sich nur einzelne Tiere so, bei anderen bleibt die Muskulatur
nach kurzem Hin und Her dauernd schlaff und schließlich läßt
der vordere Saugnapf los.
durch den hinteren Saugnapf des Blutegels und hält ihn daran
in die Höhe. Dann beginnt das Tier mit langgestrecktem Körper
in der Luft herumzufahren und nach einem Anheftepunkt für
den vorderen Saugnapf zu suchen. Wir hielten ihm ein mit
Quecksilber gefülltes Glasröhrchen hin, bis er sich mit dem vor-
deren Saugnapf an diesem festsaugte. Dann zieht sich die Musku-
latur des Tieres stark zusammen (Schritt), der Blutegel hebt das
Röhrchen in die Höhe. Da der hintere Saugnapf, durch den
das Häkchen durchgestoßen ist, keine Bewegung ausführen kann,
so kann der Tonus der Körpermuskeln auch nicht wieder gelöst
werden, das Tier bleibt verkürzt und trägt das Röhrchen dauernd.
Da man nun das Gewicht des Röhrchens in gewissen Grenzen
leicht verändern kann, so hat man die Möglichkeit, die Muskeln
des Blutegels in Dauerkontraktion zu halten, und durch die wech-
selnde Last, der das Gleichgewicht gehalten wird, die Spannung
zu variieren. Kräftige Tiere tragen 40—50 g ohne Schwierigkeit
über eine halbe Stunde, manche noch erheblich mehr und länger.
Unterstützt man das Röhrchen, so wird der Blutegel schlaft, ein
Beweis für die Beziehung zwischen Last und Spannung. Anstatt
ein Häkchen durch den Saugnapf zu stoßen fanden wir es häufig
zweckmäßiger, eine Fadenschlinge unmittelbar hinter dem Saug-
napf um das Tier zu legen und fest zuzuziehen. Auch damit sind
die Bewegungen des Saugnapfes und die Lösung des Tonus der
Körpermuskeln unmöglich gemacht. Doch muß die Schlinge
gleichmäßig zur Körperachse liegen; schiefgebundene Tiere halten
nicht fest.
ln der geschilderten Weise verhalten sich kräftige Tiere wie
wir sie im Sommer hatten, und der größte Teil unserer Versuche
sind im Mai und Juni dieses Jahres angestellt worden. Im Winter
bekommt man dagegen sehr häufig Tiere, die nur wenige Minuten
ein derartiges Gewicht tragen können. Nach wenigen Minuten
erschlafft ihre Muskulatur und der Körper wird lang. Nach etwa
einer halben Minute nimmt dann der Tonus wieder zu, das Tier
verkürzt sich zu der früheren Länge, erschlafft dann von neuem
und es beginnt so ein regelmäßiges Auf und Ab, so daß wir im
Gegensatz zu den Versuchen an den Sommertieren den Blutegel
wirkliche Hebearbeit leisten lassen konnten. Indessen verhielten
sich nur einzelne Tiere so, bei anderen bleibt die Muskulatur
nach kurzem Hin und Her dauernd schlaff und schließlich läßt
der vordere Saugnapf los.