Ein Beitrag zur Kenntnis der einfachsten Proteine. (B. 2) 7
richtigen Werte liegen beim Lysin jedenfalls den Minimalwerten
näher.
Von 100 Teilen Stickstoff des Sturins entfallen aut:
Arginin 07,4
Histidin 10,1
Lysin 7,5
Aus diesen Zahlen ergibt sich, daß auch das Histidin und
Lysin an den basischen Eigenschaften des ganzen Sturinmoleküls
beteiligt sind. Nimmt man nämlich der obigen Formel ent-
sprechend. an, daß die Guanidingruppen des im Sturin gebun-
denen Arginins frei sind, so entfällt auf je vier Atome des Ar-
gininstickstoffs im Molekül des Sturins ein basisches Äquivalent,
also auf 100 Stickstoffatome des Sturins etwa 17 durch die
Guanidingruppe des Arginins bedingte basische Äquivalente. Nun
ergibt sich aber aus der Analyse der Salze des Sturins, daß
auf 100 Stickstoffatome im Mittel 24 basische Äquivalente des
Sturins zu rechnen sind.7) Die Guanidingruppen des Arginins
reichen also nicht aus, um das Säurebindungsvermögen des
Sturins zu erklären, mithin muß die Stellung des Histidins und
Lysins eine derartige sein, daß auch ihre basische Eigenschaften
direkt oder indirekt zur Geltung kommen.
Dies stimmt nun mit folgenden Versuchen und Schlußfol-
gerungen überein. Bezüglich des Histidins folgt aus den Unter-
suchungen von Pauly und Hirayama, daß die drei Wasserstoff-
atome des Imidazolkerns auch im Sturimnolekül vorhanden sind.
Pauly8) zeigte, daß die Kuppelung mit Diazobenzolsulfosäure,
zu deren Zustandekommen nach Burian9) das Vorhandensein
der freien Imidgruppe des Imidazolkerns erforderlich ist, auch
am Sturin vor sich geht. Hirayama10) führte nun die Benzoi-
sulfo- oder die Naphthalinsulfogruppe in das Sturin ein und
stellte fest, daß bei den Substitutionsprodukten die Reaktion
mit Diazobenzolsulfosäure nicht mehr eintrat. Es müssen also
7) Nach den Analysen von M. Goto, Zeitschr. f. physiolog. Chemie,
Bd. 37, S. 94, berechnet.
8) Pauly, Zeitschr. f. physiolog. Chemie, Bd. 42, S. 508 (1904).
9) Burian, ebenda, Bd. 43, S. 502 (1905).
10) Hirayama, ebenda, Bd. 59, S. 285 (1909).
richtigen Werte liegen beim Lysin jedenfalls den Minimalwerten
näher.
Von 100 Teilen Stickstoff des Sturins entfallen aut:
Arginin 07,4
Histidin 10,1
Lysin 7,5
Aus diesen Zahlen ergibt sich, daß auch das Histidin und
Lysin an den basischen Eigenschaften des ganzen Sturinmoleküls
beteiligt sind. Nimmt man nämlich der obigen Formel ent-
sprechend. an, daß die Guanidingruppen des im Sturin gebun-
denen Arginins frei sind, so entfällt auf je vier Atome des Ar-
gininstickstoffs im Molekül des Sturins ein basisches Äquivalent,
also auf 100 Stickstoffatome des Sturins etwa 17 durch die
Guanidingruppe des Arginins bedingte basische Äquivalente. Nun
ergibt sich aber aus der Analyse der Salze des Sturins, daß
auf 100 Stickstoffatome im Mittel 24 basische Äquivalente des
Sturins zu rechnen sind.7) Die Guanidingruppen des Arginins
reichen also nicht aus, um das Säurebindungsvermögen des
Sturins zu erklären, mithin muß die Stellung des Histidins und
Lysins eine derartige sein, daß auch ihre basische Eigenschaften
direkt oder indirekt zur Geltung kommen.
Dies stimmt nun mit folgenden Versuchen und Schlußfol-
gerungen überein. Bezüglich des Histidins folgt aus den Unter-
suchungen von Pauly und Hirayama, daß die drei Wasserstoff-
atome des Imidazolkerns auch im Sturimnolekül vorhanden sind.
Pauly8) zeigte, daß die Kuppelung mit Diazobenzolsulfosäure,
zu deren Zustandekommen nach Burian9) das Vorhandensein
der freien Imidgruppe des Imidazolkerns erforderlich ist, auch
am Sturin vor sich geht. Hirayama10) führte nun die Benzoi-
sulfo- oder die Naphthalinsulfogruppe in das Sturin ein und
stellte fest, daß bei den Substitutionsprodukten die Reaktion
mit Diazobenzolsulfosäure nicht mehr eintrat. Es müssen also
7) Nach den Analysen von M. Goto, Zeitschr. f. physiolog. Chemie,
Bd. 37, S. 94, berechnet.
8) Pauly, Zeitschr. f. physiolog. Chemie, Bd. 42, S. 508 (1904).
9) Burian, ebenda, Bd. 43, S. 502 (1905).
10) Hirayama, ebenda, Bd. 59, S. 285 (1909).