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Cohnheim, Otto; Klee, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1912, 3. Abhandlung): Zur Physiologie des Pankreas — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37617#0018
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18 (B. 3)

Otto Cohnheim und Ph. Klee :

Verfahren richtig war, zeigte sich daraus, daß wir bei 200 g
Brot, als wir alles einspritzten, 290 ccm Pankreassaft und Galle
erhielten, das sind 217 ccm für 150 g. Bei der Teileinspritzung
berechnen sich für 150 g 211 ccm. Verfüttert wurde immer die
gleiche Menge Trockensubstanz. Es entsprechen sich 150 g Brot
und 105 g Mehl. Diese Relation wurde uns von dem Bäcker
angegeben, von dem wir das Brot bezogen und entspricht der
Angabe bei König. Als Brot benutzten wir ein Brot aus feinem
Weizenmehl, das von den hiesigen Bäckern unter dem Namen
„Kaviarbrot“ verkauft wird. Es wurde in Scheiben geschnitten
und 10 g Butter und 10 g menschlicher Speichel hinzugefügt,
das letztere, um die Verzuckerung der Stärke im Magen, die
beim Hunde ja fehlen muß, nachzuahmen. Mit dem Brot ver-
glichen wir das Weizenmehl, das zur Herstellung dieses Brotes
diente, ferner gekochte und zerquetschte Kartoffeln und Hafer-
mehl. Wir haben sowohl Haferflocken (Hohenlohe) wie Hafer-
mehl (Knorr) verwendet. Von den Kartoffeln wurden 370 g
mit 10 g Butter und 10 g Speichel verfüttert, von jedem der
Mehlarten wurden 105 g mit 500 ccm Wasser zu einem Brei
gekocht, bei Weizenmehl und Hafermehl wurden 5 Min., bei
Haferflocken 15 Min. im Sieden gehalten. Nach dem Abkühlen
wurden 10 g Butter und 10 g Speichel hinzugefügt. Es war
sehr schön zu sehen, wie auf die Hinzufügung des Speichels
in 1—2 Min. eine deutliche Verflüssigung des vorher dicken
Breies stattfand. Die Butter wurde zu allen Versuchen hinzu-
gegeben, weil die Hunde den Mehlbrei ohne Butter nicht fressen.
Die Resultate sind in Tabelle V zusammengefaßt.
Tabelle V.
1. Brot. Einspritzung von Salzsäure. Aufgefangen 390 g.
240 g Magensaft. Dauer 165 Min. Azidität 85. Kongo -j-,
Einspritzung von je 130 ccm. 71 ccm Pankreassaft und
Galle. Dabei aber sehr wenig Galle. Pakreassaftein-
spritzung mißglückte.
2. Brot. Hund C ohne Einspritzung. Hund E mit Ein-
spritzung des von Hund C Entleerten. 340 Min. 420 ccm.
43 g Festes. 233 Magensaft. Azidität 86. Kongo -j-. Pan-
kreassaft und Galle 95 ccm. Pankreassaft 66 ccm. Viel
Galle.
 
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