Untersuchungen über die Physiologie denitrifizierender Schwefelbakterien. (B. 6) 13
als' technisch möglich beseitigt wurde, vorzüglich gedeiht. Eine
geringe Menge Sauerstoff ist dem Wachstum nicht hinderlich,
jedoch wird in keinem Falle der volle Sauerstoffdruck der
Atmosphäre vertragen. Es erklärt sich hieraus das Vorkommen
des Bakteriums in dem meist schwefelwasserstoffhaltigen, und
daher sehr sauerstoffarmen Schlamm stehender Gewässer.
Organische Substanz.
Alle bisher beschriebenen Kulturen enthielten keinen Zu-
satz von organischer Substanz. Die Nährlösung wurde aus che-
misch reinen. Salzen (MERCK-Darmstadt) und destilliertem Wasser
hergestellt. Daß aus der Luft organische Substanzen in die
Nährlösung gelangen konnten, war bei der Versuchsanordnung
ausgeschlossen, da die Lösung vollkommen von der atmosphä-
rischen Luft abgeschlossen war. Versuche mit nochmals um-
kristallisierten Salzen und destilliertem Wasser ergaben keine
anderen Resultate. Daß der beschriebene Organismus seinen
Kohlenstoff aus anorganischer Kohlensäure gewinnt, also auto-
troph ist, unterliegt keinem Zweifel.
Von anderen autotrophen Bakterien ist bekannt, daß ein
Zusatz von organischer Substanz zu der anorganischen Nähr-
lösung stark hemmend auf das Wachstum wirkt oder dasselbe
ganz unterdrückt. Bei der beschriebenen Bakterienart konnte
diese Erscheinung nicht beobachtet werden. Ein Zusatz von
Asparagin, Rohrzucker oder Pepton zur angegebenen Nährlösung
hatte keinen merklichen Einfluß, solange die Kultur nicht durch
andere Bakterien infiziert worden war. Wenn die Kulturen durch
Fremdorganismen verunreinigt worden waren, trat meist eine viel
lebhaftere Gasentwicklung ein, und die Schwefelbakterien wurden
anscheinend abgetötet. Wenigstens trat kein Wachstum ein,
wenn man aus einer solchen Kultur wieder in anorganische
Nährlösung über impfte.
Verschiedene Kohlenstoffquellen.
Die bisher beschriebenen Kulturen enthielten als Kohlen-
stoffquelle Natriumbikarbonat. Beim Sterilisieren erleidet dieses
Salz eine teilweise Zersetzung in Natriumsesquikarbonat und
Kohlensäure. Diese Zersetzung hat jedoch, wie bereits erwähnt
als' technisch möglich beseitigt wurde, vorzüglich gedeiht. Eine
geringe Menge Sauerstoff ist dem Wachstum nicht hinderlich,
jedoch wird in keinem Falle der volle Sauerstoffdruck der
Atmosphäre vertragen. Es erklärt sich hieraus das Vorkommen
des Bakteriums in dem meist schwefelwasserstoffhaltigen, und
daher sehr sauerstoffarmen Schlamm stehender Gewässer.
Organische Substanz.
Alle bisher beschriebenen Kulturen enthielten keinen Zu-
satz von organischer Substanz. Die Nährlösung wurde aus che-
misch reinen. Salzen (MERCK-Darmstadt) und destilliertem Wasser
hergestellt. Daß aus der Luft organische Substanzen in die
Nährlösung gelangen konnten, war bei der Versuchsanordnung
ausgeschlossen, da die Lösung vollkommen von der atmosphä-
rischen Luft abgeschlossen war. Versuche mit nochmals um-
kristallisierten Salzen und destilliertem Wasser ergaben keine
anderen Resultate. Daß der beschriebene Organismus seinen
Kohlenstoff aus anorganischer Kohlensäure gewinnt, also auto-
troph ist, unterliegt keinem Zweifel.
Von anderen autotrophen Bakterien ist bekannt, daß ein
Zusatz von organischer Substanz zu der anorganischen Nähr-
lösung stark hemmend auf das Wachstum wirkt oder dasselbe
ganz unterdrückt. Bei der beschriebenen Bakterienart konnte
diese Erscheinung nicht beobachtet werden. Ein Zusatz von
Asparagin, Rohrzucker oder Pepton zur angegebenen Nährlösung
hatte keinen merklichen Einfluß, solange die Kultur nicht durch
andere Bakterien infiziert worden war. Wenn die Kulturen durch
Fremdorganismen verunreinigt worden waren, trat meist eine viel
lebhaftere Gasentwicklung ein, und die Schwefelbakterien wurden
anscheinend abgetötet. Wenigstens trat kein Wachstum ein,
wenn man aus einer solchen Kultur wieder in anorganische
Nährlösung über impfte.
Verschiedene Kohlenstoffquellen.
Die bisher beschriebenen Kulturen enthielten als Kohlen-
stoffquelle Natriumbikarbonat. Beim Sterilisieren erleidet dieses
Salz eine teilweise Zersetzung in Natriumsesquikarbonat und
Kohlensäure. Diese Zersetzung hat jedoch, wie bereits erwähnt