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Ramsauer, Carl; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 2. Abhandlung): Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37625#0004
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4 (B. 2)

C, Ramsauer und H. Holthusen:

dem Physiker, für den medizinischen Teil dem Mediziner zufällt.
Sehr erleichtert wurde die kostspielige Untersuchung durch eine
besondere Schenkung Herrn Dr. Fleischers, für welche das Institut
auch an dieser Stelle seinen besten Dank aussprechen möchte.
Man findet im folgenden zuerst eine eingehende Begründung
des gesamten benützten Meßverfahrens, einschließlich der Be-
handlung des Blutes für die Aktivierung und die Entaktivierung.
Besonderer Wert wurde hierbei auf die Darstellung derjenigen
Versuche gelegt, welche speziell zu dem Zwecke ausgeführt wurden,
um die Zuverlässigkeit des ganzen Verfahrens zu prüfen. Zugleich
wird eine systematische Darstellung der Fehlerquellen gegeben,
deren Nichtbeachtung für die großen bisherigen Differenzen bei
der Bestimmung des Absorptionskoeffizienten verantwortlich zu
machen ist, soweit die gegenwärtige Kenntnis geht und soweit
nicht etwa besondere Versehen vorgefallen sind. Eine Erklärung
der Diskrepanzen in jedem Einzelfalle ist deshalb nicht möglich,
weil dazu die betreffenden Veröffentlichungen zu kurz gehalten
sind. In einem zweiten Teile findet man die Übersicht über die
neuen Versuchsergebnisse der Verfasser.
Man sieht, daß die Arbeit nach Art einer physikalischen
Präzisionsmessung durchgeführt ist, welche in sich selber die Kon-
trolle ihrer Zuverlässigkeit bietet und die Grenzen der erreichten
Genauigkeit erkennen läßt. Im Gegensatz zu rein physika-
lischen Messungen ist dabei hervorzuheben, daß es sich beim
Blut nicht um eine wohldefinierte, einheitliche Substanz
handelt. Als Gesamtresultat ergibt sich, daß der Absorptions-
koeffizient für Radium-Emanation bei normalem Menschenblut
zwischen den Grenzen 0,295 und 0,325 liegt; in den untersuchten
Fällen extrem anormaler Zusammensetzung wurden nach oben
und unten die Werte 0,224 und 0,367 nicht überschritten. Es ist
außerdem gelungen, als Ursache des hohen und wechselnden
Absorptionskoeffizienten den Gehalt des Blutes an roten Blut-
körperchen aufzudecken, womit ein versprechender Anfang gemacht
ist zu weiterer, physiologischer Verfolgung des Gegenstandes.

Begründung des Meßverfahrens.
I. Die Aktivierung im Emanatorium.
Der Raum des Emanatoriums hatte eine Größe von zirka
6 cbm. Die nachstehende Figur 1 zeigt alle wesentlichen Einzel-
 
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