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Ramsauer, Carl; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 2. Abhandlung): Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37625#0013
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Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut. (B. 2) 13
Man mißt die Menge der Emanation, welche in der Luft von
B zurückgeblieben ist, und berechnet hieraus den Anteil, der in
das Blut übergegangen ist. Auf diese Weise erhält man den Ab-
sorptionskoeffizienten des Blutes, ohne das Blut überhaupt ent-
aktivieren zu müssen.
Oder man bestimmt die vom Blut aufgenommene Emanation
in derselben Weise wie sonst und berechnet daraus den Absorp-
tionskoeffizienten.
Die Differenz der so erhaltenen beiden Werte betrug5%, hatte
aber nicht den Sinn, daß ein Teil der Emanation bei der zweiten
Bestimmung im Blute zurückgeblieben wäre; sie beruht auf
bloßen, hier unvermeidlichen Versuchsfehlern.
Eine zweite Kontrolle für die vollständige Entaktivierung
erhält man, wenn man die in dem Luftvolumen zurückgebliebene
und die aus dem Blut befreite Emanation addiert und diese Summe
mit der gesamten ursprünglich in der Luft enthaltenen Emanations-
menge vergleicht. Diese Probe ergab eine Übereinstimmung bis
auf 3 %.
Durch diese drei Beweise, von denen jedenfalls 2 und 3 völlig
lückenlos sind, glauben wir die oben aufgestellte Forderung
in bezug auf unser Meßverfahren vollständig erfüllt zu haben.
IV. Das eigentliche Meßverfahren.
Als Meßmethode ist bei allen bisherigen Untersuchungen
die Schüttelmethode von Engler-Sieveking benutzt worden.
Diese einfache Methode hat ihre großen Vorzüge und hat sich na-
mentlich bei Quellen-Untersuchungen ausgezeichnet bewährt,
genügt aber nicht für die Anforderungen dieser Untersuchung.
Gehört doch die einwandfreie Bestimmung des Absorptions-
koeffizienten eines Gases in einer Flüssigkeit auch dann schon zu
den schwierigeren physikalischen Aufgaben, wenn keine so abnor-
men Verhältnisse vorliegen wie beim Blut.
Wir haben hier zu unterscheiden zwischen denjenigen Mängeln,
welche die Methode als solche besitzt, und die sich daher nicht um-
gehen lassen, und denjenigen Fehlern, zu welchen sie leicht Anlaß
gibt, welche aber bei genügender Sorgfalt vermieden werden können.
1. Mangelnde Empfindlichkeit1. Da bei Blutunter-
suchungen naturgemäß nie größere Mengen als 80—100 cbcm
1) Unsere Kritik richtet sich nicht gegen die Methode an sich, sondern
gegen die Anwendung der Methode an unrichtiger Stelle, d. h. bei zu ge-
ringen Aktivitäten.
 
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